Springe direkt zu:
Der demografische Wandel und die Digitalisierung verändern die Arbeitswelt. In einigen Branchen gibt es schon heute zu wenige Fachkräfte, während andere Berufe künftig an Bedeutung verlieren könnten. Mit dem Girls´Day und Boys´Day soll das Interesse an zukunftsträchtigen Berufsfeldern geweckt werden, in denen Mädchen beziehungsweise Jungen bisher unterrepräsentiert sind. Anlässlich des diesjährigen Aktionstages am 26. April 2018 finden bundesweit wieder zahlreiche Veranstaltungen statt. Wir haben die Berufs- und Studienwahl nach Geschlecht näher untersucht.
Girls´Day und Boys´Day Quelle: © Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V.
Der jährlich bundesweit stattfindende Girls´Day (Mädchen-Zukunftstag) wurde 2001 erstmalig initiiert. 2011 folgte dann parallel dazu der Boys´Day (Jungen-Zukunftstag). An dem Aktionstag laden kooperierende Unternehmen, Hochschulen und Behörden interessierte Schülerinnen und Schüler ein, mehr über die Arbeitswelt zu erfahren und ihre Fähigkeiten auszutesten. Es besteht die Möglichkeit, erste Kontakte zu knüpfen und sich über Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten zu informieren.
Der Girls´- und Boys´Day unterstützt Jugendliche dabei, den für sie richtigen Beruf zu finden – frei von Rollenklischees, vielmehr orientiert an ihren individuellen Interessen und Fähigkeiten. Bei Mädchen sind das insbesondere Berufe in den Bereichen Technik, Naturwissenschaften, Handwerk und Informationstechnologie; bei Jungen vor allen im Bereich Soziales, Erziehung und Pflege. Zusätzlich zu den Unternehmensbesichtigungen gibt es für den Berufseinstieg wichtige Workshops, die kommunikative, digitale und soziale Kompetenzen vermitteln.
Häufigste Ausbildungsberufe 2016
Der Blick auf die 2016 am häufigsten gewählten Ausbildungsberufe zeigt, dass die Aktionstage sinnvoll sind. Weibliche Auszubildende begannen bevorzugt eine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement, medizinischen Fachangestellten oder Kauffrau im Einzelhandel. Männliche Auszubildende wählten hingegen mit einer Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechatroniker, Industriemechaniker oder Elektroniker am liebsten technisch geprägte Berufe. Auch bei der Studienwahl gibt es noch große Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Während die Ingenieurwissenschaften mit einem Frauenanteil von unter einem Viertel an den Studenten weiterhin fest in Männerhand sind, sind in den Geisteswissenschaften, der Humanmedizin und den Gesundheitswissenschaften sowie in Kunst und Kunstwissenschaft rund zwei Drittel der Studenten weiblich.
Neuabschlüsse von Frauen in den am stärksten besetzten gewerblich technischen Ausbildungsberufen 2006-2016
Trotz des noch immer geringen Anteils weiblicher Auszubildender in technischen Berufen sind positive Trends im Berufsfeld Elektronik und Fachinformatik erkennbar. Zwischen 2006 und 2016 gab es hier einen deutlichen Zuwachs weiblicher Auszubildender.
Auch an den Hochschulen entschließen sich Frauen immer häufiger für ein Studium im MINT-Bereich. Unter allen weiblichen Studierenden studiert heute annähernd jede Vierte ein MINT-Fach. Trotz der positiven Trends der letzten Jahre ist es noch ein sehr weiter Weg bis zur annähernden Gleichstellung in den naturwissenschaftlichen und technischen Berufszweigen und Studienfächern.
Immer mehr Frauen studieren MINT
Wie stehen Sie zu den Zielen des Girls‘ und Boys‘ Day? Ist es nachteilig, wenn Mädchen und Jungen unterschiedliche Berufe ergreifen? Welche Ideen haben Sie, um Jugendliche für geschlechtsuntypische Berufe zu begeistern? Kennen Sie Erfolge aus Ihrer Region?
Wir freuen uns auf Ihre Kommentare und Anmerkungen!
Das Redaktionsteam des Demografieportals
Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link: Datenschutz
OK