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Am 29. Juli 2015 hat das Statistische Bundesamt auf einer Pressekonferenz in Berlin über die vielfältigen Lebenswelten der heutigen Senioren informiert. Wir haben einige Befunde für Sie zusammengestellt und um Hinweise auf eigene Zahlen und Fakten ergänzt. Weitere Ergebnisse enthält die Begleitbroschüre zur Pressekonferenz.
In Deutschland lebten Ende 2013 rund 17 Millionen Personen im Alter von 65 und mehr Jahren. Damit gehörte ungefähr jeder Fünfte zur Generation 65+. Das war nach Italien der zweithöchste Anteil älterer Menschen in der Europäischen Union. Im Jahr 2060 wird nach Ergebnissen der 13. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung bereits jeder Dritte mindestens 65 Jahre alt sein.
Ein Drittel der über 65-Jährigen lebte 2014 allein in einem Einpersonenhaushalt. Unter den Frauen dieses Alters war der Anteil der Alleinlebenden in Privathaushalten dabei mehr als doppelt so hoch wie bei den Männern. Die Mehrheit der Senioren lebte jedoch in einer Paargemeinschaft, das heißt mit dem Ehe- oder Lebenspartner in einem Haushalt zusammen.
Im Jahr 2014 gingen 14 Prozent der 65- bis 69-Jährigen einer Erwerbstätigkeit nach. Dies sind mehr als doppelt so viele wie noch 2005. Vor allem Männer sind im Rentenalter noch erwerbstätig, oft als Selbständige oder mithelfende Familienangehörige.
Rund 42 Prozent der Gasthörer an deutschen Hochschulen waren im Wintersemester 2014/2015 mindestens 65 Jahre alt. Das beliebteste Studienfach war Geschichte, gefolgt von Philosophie. Noch weitaus verbreiteter unter den Senioren ist der Besuch einer Volkshochschule. Besonders beliebt sind Angebote zu den Themenbereichen Gesundheit (259.000 Kursbelegungen), Sprachen (197.000 Belegungen) und Kultur/Gestalten (106.000 Belegungen).
Wenngleich die älteren Menschen teilweise immer noch erwerbstätig sind, finanziert die Mehrheit ihren hauptsächlichen Lebensunterhalt überwiegend durch den Bezug einer Rente oder Pension. Im Jahr 2014 traf das auf 88 Prozent der über 65-Jährigen zu. Jede vierte ältere Frau, die in einer Paargemeinschaft lebt, war zur Finanzierung ihres Lebensunterhalts allerdings auf die Einkünfte von Angehörigen angewiesen. In der Regel ist das der Ehe- oder Lebenspartner.
Im Jahr 2013 gaben nur 24 Prozent der 65-Jährigen und Älteren an, sich in den vier Wochen vor der Erhebung gesundheitlich so beeinträchtigt zu fühlen, dass sie Einschränkungen in ihren gewohnten Tätigkeiten in Kauf nehmen mussten. Der Anteil steigt jedoch mit zunehmendem Alter.
Die Zahl der Pflegebedürftigen im Alter von 65 und mehr Jahren ist zwischen 1999 und 2013 von 1,6 auf 2,2 Millionen gewachsen. Der Grund für die Zunahme war die stark gestiegene Zahl älterer Menschen. Mehr als zwei Drittel der Pflegebedürftigen waren Frauen, was an ihrem höheren Anteil an dieser Altersgruppe liegt. 67 Prozent der älteren Pflegebedürftigen wurden zu Hause versorgt.
Die zunehmende Digitalisierung unserer Gesellschaft zieht auch ältere Menschen immer mehr in den Bann: So nutzten im Jahr 2014 bereits 57 Prozent der Senioren einen Computer. Seit 2010 ist dieser Anteil um acht Prozentpunkte gestiegen. Der Anteil der Internetnutzer an den über 65-Jährigen hat sich im selben Zeitraum von 35 auf 45 Prozent erhöht. Fast zwei Drittel der älteren Internetnutzer surften dabei täglich oder nahezu täglich im Netz.
Wie schätzen Sie die Lebenswelten der über 65-Jährigen in Deutschland ein? Wir freuen uns auf Kommentare!
Stephan Kühntopf und das Redaktionsteam des Demografieportals
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