Springe direkt zu:
Bei der Europawahl ist jeder zweite Wahlberechtigte in Deutschland älter als 50 Jahre. Gleichzeitig können 5,2 Millionen junge Menschen in Deutschland erstmals wählen. Umso wichtiger ist es zu fragen, was sich die junge Generation von Europa wünscht. Das Europäische Parlament hat im Vorfeld der Europawahl in allen 28 Mitgliedstaaten der EU eine Meinungsumfrage unter jungen Europäern zwischen 16 und 30 Jahren zu fünf Themen durchgeführt: Zukunft der EU, Jugend und Beschäftigung, digitale Revolution, nachhaltige Entwicklung und europäische Werte.
Diese Themen waren auch Programm beim Europäischen Jugendevent „European Youth Event 2014 (EYE2014)“, das unter dem Motto „Ideen für ein besseres Europa“ stand. Mehr als 5.000 Jugendliche folgten der Einladung des Europaparlaments vom 9. bis 11. Mai nach Straßburg. In Workshops und Debatten, unter anderem mit EU-Kommissaren, EU-Abgeordneten und Nobelpreisträgern, diskutierten sie die Zukunft Europas. Besserer gesetzlicher Schutz für Praktikanten, einheitliches Mindestalter für die Europawahlen sowie Europa im Lehrplan waren einige ihrer Forderungen. Die Ergebnisse von 55 Workshops und mehr als 90 Podiumsdiskussionen werden von jungen Journalisten in einem Bericht zusammengefasst, der im Juli während der ersten Plenarversammlung nach der Europawahl den neuen EU-Abgeordneten vorgelegt werden soll.
Die EU-Mitgliedschaft wird von der Mehrheit der Jugendlichen befürwortet. 70 % sehen dies als Vorteil in der globalisierten Welt. Die Teilnahme bei den Europawahlen wird als eine der besten Möglichkeiten gesehen, effektiv am öffentlichen Leben der EU teilzunehmen (44 %). Junge Menschen in Deutschland stufen die Teilnahme bei den Wahlen sogar noch als etwas wichtiger ein (46 %). An zweiter Stelle nennen die europäischen Befragten die individuelle Hilfe für Bedürftigste als eine wesentliche Form der Teilhabe am öffentlichen Leben der EU (35 %).
Viele junge Europäer haben den Eindruck, dass die Jugend in ihrem Land durch die Wirtschaftskrise vom wirtschaftlichen und sozialen Leben ausgeschlossen wurde (57 %). Von den deutschen Befragten stimmen dieser Aussage jedoch nur rund ein Drittel zu (34 %). Mehr als vier von zehn jungen Menschen erklären, dass sie in einem anderen EU-Land arbeiten, studieren oder eine Ausbildung machen möchten (43 %). Einen Zwang aufgrund der Krise das Land für Arbeit, Ausbildung und Studium verlassen zu müssen, verspüren etwas mehr als ein Viertel der Befragten (26 %), in Deutschland hingegen nur 3 %.
Die Bedeutung von sozialen Netzwerken für die Demokratie spaltet die europäische Jugend. Während 46 % der jungen Europäer in sozialen Medien einen Fortschritt für die Demokratie sehen, sind 41 % der Meinung, dass sie ein Risiko für die Demokratie darstellen. Die befragten jungen Deutschen sind etwas skeptischer: Nur 37 % bewerten soziale Medien als Innovationstreiber für die Demokratie. Fast die Hälfte sehen diese gar als Risiko für die Demokratie an (46 %).
Für einen sehr großen Teil der europäischen Jugend ist die Umwelt ein zentrales Thema. Fast drei Viertel der Befragten trennen ihren Müll (74 %). Bei der Frage, wie die EU ihre Energieunabhängigkeit ihrer Meinung nach sicherstellen kann, verweisen die Befragten mehrheitlich auf die Nutzung erneuerbarer Energien (71 %). Nach Ansicht der Befragten soll das Europäische Parlament vorwiegend die Menschenrechte (51 %), die Redefreiheit (41 %) und die Gleichstellung von Mann und Frau (40 %) verteidigen.
Was bedeutet Europa für Sie? Teilen Sie die Perspektiven von Europas Jugend? Wir freuen uns über Ihre Kommentare!
Yvonne Eich und das Redaktionsteam des Demografieportals
Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link: Datenschutz
OK