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Eine Erhebung im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend liefert neue Erkenntnisse zu den Zukunftserwartungen der 20- bis 34-Jährigen. Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig betonte bei der Vorstellung der Ergebnisse auf dem Berliner Demografie Forum 2014, dass die Politik die Interessen der jungen Erwachsenen frühzeitig in den Blick nehmen muss. Die junge Generation stärker einzubeziehen ist auch Anliegen der Bundesregierung: Die Arbeitsgruppe „Jugend gestaltet Zukunft“ ist nun Teil des Dialogprozesses zur Demografiestrategie der Bundesregierung.
Im Herbst 2013 hat das Institut für Demoskopie Allensbach insgesamt 1.097 Männer und Frauen zwischen 20 und 34 Jahren zu ihrem Wissen, ihren Vorstellungen, Befürchtungen und Erwartungen zum demografischen Wandel befragt. Bisher gab es nur wenige repräsentative Erkenntnisse über die Vorstellungen junger Menschen vom demografischen Wandel und seinen Auswirkungen auf ihr Leben.
Vom demografischen Wandel haben etwa drei Viertel der jungen Erwachsenen bereits gehört (77 %), noch vor 6 Jahren war der Begriff erst etwa der Hälfte der Alterskohorte bekannt (46 %). Fast 70 % dieser jungen Menschen betrachten den demografischen Wandel als ernsthaftes Problem. Sorgen macht sich deshalb mehr als die Hälfte der jungen Erwachsenen. Damit ist der demografische Wandel eher Anlass zur Sorge als die Euro-Rettung, der Klimawandel oder die Staatsverschuldung.
Bei den Veränderungen, die die jungen Erwachsenen bedingt durch den demografischen Wandel auf sich zukommen sehen, stehen eine längere Lebensarbeitszeit, mehr Angehörigenpflege und mehr Berufstätigkeit von Müttern mit jungen Kindern im Vordergrund. Weiterhin sehen die 20- bis 34-Jährigen eine Einschränkung der staatlichen Vorsorge und Leistungen voraus, samt Zwang zu mehr Eigenvorsorge, sowie zusätzliche Belastungen durch höhere Steuern und Abgaben (jeweils über 60 %). Nur 23 % erwarten bessere Berufsaussichten für junge Leute und 19 % einen Rückgang der Arbeitslosigkeit.
Weitgehend unabhängig von den Befürchtungen zum demografischen Wandel sehen fast zwei Drittel der jungen Erwachsenen dem nächsten Jahrzehnt mit Hoffnungen entgegen (63 %). Dabei spielen die meist positiven Erwartungen für die Entwicklung der eigenen Lebensumstände eine wichtige Rolle.
Zukunftswünsche
Nach den größten Wünschen für die Zukunft gefragt, nennen die 20- bis 34-Jährigen am häufigsten finanzielle Sorgenfreiheit (94 %), die eigene Gesundheit (88 %), die Gesundheit der Familie (84 %) und eine glückliche Partnerschaft (83 %).
Die Befragten haben meist ein gutes Verhältnis zur älteren Generation. Dies trifft auf ältere Familienmitglieder (67 %) sowie auf Menschen außerhalb der Familie zu (63 %). Zwei Drittel gehen von einer gegenseitigen Verantwortung von Eltern und erwachsenen Kindern aus.
Generationen in der Gesellschaft
Der Blick auf die demografischen Veränderungen in der Gesellschaft führt bei den meisten jungen Erwachsenen nicht zu Ressentiments gegenüber den älteren Generationen. Nur 18 % sehen eine Überforderung der eigenen Generation durch die Beiträge zu Renten- und Krankenversicherungen, von denen vor allem Ältere etwas haben. 59 % sind davon überzeugt, dass Jüngere und Ältere gleichermaßen voneinander profitieren, 15 % sehen die meisten Vorteile sogar auf Seiten der Jüngeren.
55 % der 20- bis 34-Jährigen haben den Eindruck, dass die eher langfristigen Interessen ihrer Generation von der Politik nicht ausreichend berücksichtigt werden. Befunde aus anderen Umfragen deuten darauf hin, dass es bei dieser Frage nicht etwa Meinungsverschiedenheiten zwischen Jüngeren und Älteren, sondern weitgehende Übereinstimmung gibt.
Als vordringliche Maßnahmen für die Bewältigung des demografischen Wandels betrachten die jungen Erwachsenen zum einen die Beachtung der Generationengerechtigkeit: Bei politischen Entscheidungen solle darauf geachtet werden, dass keine Generation benachteiligt wird (65 %). Zum anderen nennen die jungen Erwachsenen vorrangig die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf (64 %). Dahinter kommen Wünsche nach einer Verbesserung der Berufsausbildung und der Entwicklung altersgerechter Arbeitsmöglichkeiten.
Natürlich sind wir auch daran interessiert, welche Zukunftserwartungen Sie zum demografischen Wandel haben, unabhängig davon zu welcher Altersgruppe sie gehören.
Wir sind gespannt auf Ihre Kommentare!
Yvonne Eich und das Redaktionsteam des Demografieportals
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