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Anlässlich des Wissenschaftsjahres 2014 „Die digitale Gesellschaft“ haben wir uns nach digitalen Wissenselementen zum demografischen Wandel umgeschaut und dabei eine ganze Reihe interaktiver Demografie-Tools entdeckt. Ob man sich für die Bevölkerungsentwicklung bis zum Jahr 2060 oder das Thema Fachkräftesicherung interessiert – für Jede(n) ist etwas dabei.
Das Statistische Bundesamt hat rund um seinen Datensatz der koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung eine interaktive Anwendung zum Altersaufbau der Bevölkerung entwickelt.
Insgesamt stehen dem Nutzer vier Szenarien zur Auswahl, die sich in den Annahmen zur Geburtenhäufigkeit, dem jährlichen Wanderungssaldo und der Lebenserwartung unterscheiden. Der Altersaufbau der Bevölkerung wird ab dem Jahr 1950 bis zum Jahr 2060 in 1-Jahresschritten in der Form einer sog. „Alterspyramide bzw. Bevölkerungspyramide“ dargestellt. Die Simulation kann jederzeit bei einem gewünschten Kalenderjahr angehalten werden. Fährt der Nutzer dann mit der Maus über den Altersaufbau, kann er komfortabel ablesen wie viele Männer und Frauen einer Altersgruppe es im ausgewählten Jahr geben wird. Als Extras bietet diese Anwendung das Einfärben dreier Altersgruppen in der Darstellung des Altersaufbaus (unter-20, 20-64 und 65+) sowie die farbliche Kennzeichnung des Frauen- bzw. Männerüberschusses im jeweiligen Bezugsjahr.
Auch zur regionalen Bevölkerungsentwicklung bietet das Statistische Bundesamt eine Anwendung auf Basis der Ergebnisse der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung, allerdings nur für ein Szenario („mittlere“ Bevölkerung, Untergrenze bzw. Variante 1-W1). Dabei kann man den Altersaufbau zweier beliebiger Bundesländer miteinander vergleichen. Beginnend mit dem Jahr 2010 wird die Veränderung der Altersstruktur bis 2060 in 5-Jahresschritten dargestellt. Die Anteile der Altersgruppen an der Gesamtbevölkerung des jeweiligen Bundeslandes und der Länder-Altenquotient werden in tabellarischer Form angezeigt.
Einen Blick in die Vergangenheit gestattet die interaktive Karte von Spiegel Online, die auf Daten des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung beruht. Sie nimmt uns mit auf eine Reise, die im Jahr 1855 beginnt und zeigt im Zeitraffer wie sich die Verteilung der Einwohner in den Regionen bis 2030 verändert. Bei der Animation wird das Wachsen und Schrumpfen der Regionen zum einen durch die Veränderung der Größe der Regionen, zum anderen durch farbliche Hervorhebungen angezeigt. Eine statische Deutschlandkarte neben der animierten Karte erleichtert den Vergleich. Die Animation kann jederzeit unterbrochen werden. Fährt der Nutzer dann mit der Maus über die Karten, kann er Namen und Einwohnerzahl der ausgewählten Regionen einsehen. Ergänzt wird die Animation durch Erläuterungen historischer Ereignisse in den einzelnen Jahren.
Das Institut der Deutschen Wirtschaft Köln hat im Januar 2014 die Auswirkungen des demografischen Wandels auf den Arbeitsmarkt in einem interaktiven Tool illustriert. Das Ausgangsszenario basiert auf der Annahme eines Rückgangs der Fachkräftezahl um 2,4 Millionen bis zum Jahr 2030 gegenüber 2014. Grundlage ist die Variante 1-W1 der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes. Der Nutzer kann an vier Stellschrauben drehen und die Rahmenbedingungen des Arbeitsmarktes verändern. Das Berufseinstiegsalter, das Rentenalter, der Anteil der Teilzeitbeschäftigten und die Zahl der Zuwanderer lassen sich in bestimmten Bandbreiten variieren. Je nachdem welche Rahmenbedingungen vom Nutzer festgelegt werden, entwickelt sich das Ausgangsszenario positiv oder negativ, d.h. die Anzahl der benötigten Fachkräfte bis 2030 nimmt ab oder zu. Die Ergebnisse können differenziert nach vier vom Fachkräftemangel betroffenen Bereichen angezeigt werden: Gesundheit, Erziehung, Wirtschaft und Recht sowie MINT. Eine Besonderheit ist, dass die Nutzer das Demografie-Tool auf Ihrer Webseite kostenfrei einbetten können.
Auch auf dem Demografieportal halten wir mit der interaktiven Karte zu regionalen Herausforderungen im demografischen Wandel ein digitale Anwendung für Sie bereit. Auf der Karte kann sich der Nutzer den regionalen Handlungsbedarf in neun Handlungsfeldern für alle Kreise und kreisfreien Städte bis zum Jahr 2030 anzeigen lassen. Finden Sie heraus, ob für Ihre Region Handlungsbedarf besteht!
Die hier vorgestellten Tools sind natürlich nur eine kleine Auswahl. Kommentieren Sie unseren Beitrag gerne und machen Sie uns auf weitere interaktive Anwendungen aufmerksam!
Yvonne Eich und das Redaktionsteam des Demografieportals
Die Bevölkerung in Deutschland wird immer älter. Ihre Altersstruktur ist das Abbild der Bevölkerungsgeschichte der letzten 100 Jahre.
Die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter ist lange Zeit gewachsen, wird zukünftig aber schrumpfen.
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