Überblick: Zweiter Online-Dialog zum Thema „Zusammenhalt von Jung und Alt“
Von Mitte Mai bis Ende Juli 2013 belebten 80 Beiträge und Kommentare die Diskussion zum Thema „Zusammenhalt zwischen Jung und Alt – Füreinander Verantwortung übernehmen“. Wolfgang Gründinger, Sprecher der Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen und Themenpate des Dialogs, diskutierte gemeinsam mit den Teilnehmern.
Wenn die Jungen immer weniger und die Älteren immer mehr werden, kommt es auf den Zusammenhalt und die Solidarität der Generationen an. Die Diskussion knüpfte an die folgenden Fragen an:
- Was erwarten die Jungen von den Älteren?
- Was erwarten die Älteren von den Jungen?
- Wie können Gesellschaft und Politik diese Erwartungen zusammenführen?
Im Folgenden soll ein erster Eindruck der Diskussion vermittelt werden. Eine ausführliche Auswertung wird im Herbst 2013 auf dem Demografieportal veröffentlicht.
Neben der Vorstellung von Wettbewerben, Initiativen und Projekten, die den Fokus auf die Förderung von Generationenbeziehungen legen, ging es in der Diskussion z. B. auch um Fragen wie Jung und Alt voneinander lernen, miteinander leben und wie junge Menschen Ihre Interessen gegenüber der zahlenmäßig größeren älteren Generation politisch durchsetzen können. Es wurde weiterhin darauf hingewiesen, dass es eine Vielzahl von Generationenprojekten gibt, die den Dialog zwischen den Generationen bereits fördern. Der nächste Schritt müsse es sein diese Strukturen zu festigen. Vorschläge der Diskussionsteilnehmer waren u. a. runde Tische von Vertretern der jüngeren und der älteren Generation besonders auf lokaler Ebene zu organisieren oder nachhaltige Finanzierungsstrukturen für bestehende Projekte zu entwickeln. Als gutes Beispiel aus der Praxis für eine Zusammenarbeit zwischen Jung und Alt wurde auf das Projekt „Botschaften der Generationen“ aus Nordrhein-Westfalen hingewiesen.
Auftaktbeitrag des Themenpaten
In seinem Startbeitrag fragte der Themenpate des Online-Dialogs Wolfgang Gründinger wie man die Solidarität von Alt und Jung neu erfinden kann und weist in diesem Zusammenhang auf die Wichtigkeit des Zusammenhalts zwischen Jung und Alt hin:
„Um das Land enkeltauglich zu machen, brauchen die Jungen einen mächtigen Bündnispartner: die Älteren, die heute an den Hebeln der Entscheidungen sitzen, die die Masse der Wähler und Verbraucher stellen.“
Simon Schnetzer, Initiator des Jugendforschungs- und Beteiligungsprojekt „junge Deutsche“, äußert sich in einem Kommentar positiv über die gesellschaftlichen Voraussetzungen für einen Zusammenhalt von Jung und Alt:
„ [...] Aber die Schnittmenge der Interessen Jüngerer und Älterer ist viel größer, als das Konfliktpotenzial. Der erste Schritt zu dieser Erkenntnis ist allerdings der Dialog.“
Meistkommentierter Beitrag „Strategie für eine zukunftsfähige Gesellschaft“
Mit 18 Kommentaren wurde der Beitrag „Strategie für eine zukunftsfähige Gesellschaft“ von Dr. Heinrich Günther am meisten kommentiert. Ausgehend von seiner Forderung, die politischen Rahmenbedingungen zugunsten der kommenden Generation und deren Eltern zu ändern, formuliert er sechs Handlungsempfehlungen, die seiner Ansicht nach notwendig sind, um den Lebensbedürfnissen der nachwachsenden Generationen gerecht zu werden. Dazu zählen u. a. der Abbau der strukturellen Benachteiligungen für Eltern im Pro-Kopf-Einkommen, die Einführung eines Familienwahlrechts und die Etablierung eines neuen Arbeitsbegriffes:
„Notwendig wäre ein anderer Arbeitsbegriff, der Arbeit nicht nur nach Bezahlung, sondern auch nach Sinn bewertet. Solange eine alleinerziehende Mutter ohne Berufstätigkeit als „arbeitslos“ gilt, ist in Deutschland die Grundlage der Zukunftssicherung nicht verstanden.“
Seine Thesen regten zu einer spannenden und kontroversen Debatte an, der sich auch Wolfgang Gründinger als Themenpate anschloss.
Hintergrund des Online-Dialogs
Vom 14. Mai bis 31. Juli 2013 konnte man sich am Online-Dialog zum Thema „Zusammenhalt von Jung und Alt - Füreinander Verantwortung übernehmen“ mit Beiträgen und Kommentaren beteiligen. Diese werden derzeit ausgewertet. Im Herbst 2013 werden die Ergebnisse in einem Gesprächsforum mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern unseres Online-Dialogs reflektiert und in den Gipfelprozess zur Weiterentwicklung der Demografiestrategie einfließen. Die Diskussion zum zweiten Online-Dialog kann weiterhin im Archiv nachgelesen werden. Eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse wird im Herbst 2013 auf dem Demografieportal veröffentlicht. Ab Herbst 2013 startet auch ein neuer Online-Dialog auf dem Demografieportal. Das Thema wird in Kürze vorgestellt.
Yvonne Eich und das Redaktionsteam des Demografieportals