Chatroom Familie: Die Brücke zwischen den Generationen
In der aktuellen Jacobs Krönung-Studie „Chatroom Familie: Die Brücke zwischen den Generationen“ wird die Familie als zentrales Bindeglied benannt, das das Sozialgefüge der Generationen zusammenhält. Prof. Dr. Renate Köcher vom Institut für Demoskopie Allensbach erklärt: „Angesichts der wachsenden Differenzierung der Lebenswelten von jungen und älteren Menschen gewinnt der Austausch zwischen den Generationen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt immer mehr an Bedeutung.“
Generationenbrücke FamilieQuelle: Jacobs Krönung
Obwohl sich in der Vergangenheit die gemeinsame Lebenszeit der Generationen erhöht hat, setzt sich der Trend nicht fort. Der rasche Anstieg des Erstgebäralters wird die Altersabstände zwischen den Generationen ansteigen lassen und sich damit negativ auf die gemeinsame Lebenszeit auswirken. Durch die Verringerung der gemeinsamen Lebenszeit der Generationen driften auch die Lebenswelten von Jung und Alt auseinander.
Vor diesem Hintergrund kommt die Jacobs-Krönung Studie zu dem Ergebnis, dass die Familie einen Raum für die Pflege der Generationenbeziehungen besonders zwischen Eltern und Kindern bietet. Laut der Studie, die in einem bevölkerungsrepräsentativen Querschnitt etwa 1700 Personen ab 14 Jahren befragt hat, wird heute weniger über Generationsgrenzen hinweg kommuniziert, sondern hauptsächlich in der eigenen Altersgruppe. Familie kann zur starken „Kommunikationsbrücke“ werden. Ob Eltern oder kinderlos – die Welt der Jugendlichen wirkt laut der Studie auf viele 30- bis 59-Jährige befremdlich. Allerdings: Während rund der Hälfte der Kinderlosen die Gedankenwelt heutiger Jugendlicher fremd ist, sind es bei den befragten Eltern jugendlicher Kinder nur ein Viertel.
Der Wissenstransfer zwischen Eltern und Kindern ist in beiden Richtungen gewinnbringend. 93 % der Eltern gaben an, vom Wissen ihres Nachwuchs zu profitieren. Jugendliche haben durch die Beherrschung der Schlüsselfunktionen moderner Kommunikation heute einen deutlichen Wissensvorsprung im Gegensatz zu Jugendlichen früherer Generationen. Zwei Drittel der Befragten erfahren von ihren Kindern, wie man mit neuen technischen Geräten umgeht. 61 % der Erwachsenen wurden in die Welt der sozialen Netzwerke wie z. B. Facebook eingeführt. Aber auch neben der Chance, in einer technisierten und schnelllebigen Zeit nicht den Anschluss zu verlieren, kommt jeder zweite Erwachsene in der Studie durch den Austausch mit den Kindern in Kontakt mit neuen Themen und lernt andere Sichtweisen und Perspektiven kennen.
Die Frage, die sich an die Studie anschließt, wäre: Wie und wo können mehr Orte für einen Dialog zwischen den Generationen geschaffen werden, die auch die Großelterngeneration und Erwachsene ohne Kinder einschließen? Es wäre wünschenswert, wenn der Wissenstransfer in der Gesellschaft auch außerhalb der Familie so gut gelänge.
Was meinen Sie? Wie kann man den Austausch zwischen den Generationen im Sinne des gesellschaftlichen Zusammenhalts weiter fördern? Reden Sie mit!
Wir sind gespannt auf Ihre Beiträge und Kommentare!
Yvonne Eich und das Redaktionsteam des Demografieportals
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