193.937 Pflegebedürftige lebten Ende 2023 in ThüringenZahl des Monats
Die Zahl der pflegebedürftigen Personen hat sich gegenüber 2021 um etwa 27.500 Personen (+ 16,5 Prozent) erhöht.
Diese deutliche Zunahme bewegt sich auf bundesweitem Niveau (+ 730.000 Personen beziehungsweise + 15 Prozent). Obgleich durch die Alterung der Thüringer Gesellschaft ein Anstieg der Zahl der Pflegebedürftigen zu erwarten gewesen ist, deutet die starke Zunahme auf immer noch wirkende Effekte der Einführung eines weiter gefassten Pflegebegriffs zum 01.01.2017.
So zeigt sich, dass die Zahl der Pflegebedürftigen in vollstationärer Pflege gegenüber 2021 lediglich um 2,7 Prozent (+ 638 Personen) gestiegen ist. Demgegenüber wuchs die Zahl der Empfänger von ausschließlich Pflegegeld oder mit Pflegegrad 1 ohne Leistungen um mehr als 22 Prozent. Insgesamt werden sieben von acht Pflegebedürftigen (87,5 Prozent beziehungsweise 170.000 Personen) im Freistaat zu Hause betreut.
Die Zahl der Pflegebedürftigen in Thüringen verteilt sich dabei regional unterschiedlich. Während die kreisfreien Städte Erfurt und Jena sowie der Saale-Holzland-Kreis und der Saale-Orla-Kreis deutlich unter dem landesweiten Durchschnitt von 91,4 Pflegebedürftigen je 1.000 Einwohner liegen, weisen die Landkreise Nordhausen, der Unstrut-Hainich-Kreis und der Kyffhäuserkreis eine überdurchschnittliche Betroffenheit auf.
Dem starken Anstieg der Pflegebedürftigen in Thüringen steht ein eher moderater Zuwachs bei der Zahl des Pflegepersonals gegenüber (+ 839 Beschäftigte beziehungsweise + 2,4 Prozent). Im genannten Zeitraum hat die Zahl der Vollzeitbeschäftigten um 448 Personen abgenommen, sodass aktuell nur jeder vierte Beschäftigte im Pflegebereich in Thüringen in Vollzeit arbeitet. Dagegen ist die Zahl des in Teilzeit (+ 862 Personen) sowie des geringfügig beschäftigten Pflegepersonals (+ 434 Personen) im Freistaat angewachsen.
Die Zahlen zeigen, dass vor dem Hintergrund des demografischen Wandels die Gewinnung von qualifiziertem Personal im Pflegebereich auch in Zukunft eine der zentralen Herausforderungen in Thüringen bleiben wird. Hierfür sind die Rahmenbedingungen im Pflegebereich zu verbessern, um den Beruf insgesamt attraktiver zu machen.
Dr. Sigrun Fuchs, Vorständin des Vereins „wir pflegen Thüringen e. V.“, spricht im Video über die aktuelle Lage der Pflege in Thüringen – mit besonderem Blick auf die Situation von pflegenden Angehörigen.
Die Broschüre zeigt die unterschiedlichen Perspektiven der im Programm aktiven Personengruppen und informiert über die fachliche Herangehensweise des Freistaats Thüringen zur Prävention von Einsamkeit im Alter.
Der Demografiebericht 2018 – Teil 3 beleuchtet das Themenfeld der Vereinbarkeit von Familie und Beruf vor dem Hintergrund der demografischen Herausforderungen.
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