Das Land Niedersachsen hat 2019 die „Konzertierte Aktion Pflege Niedersachsen“ (KAP.Ni) ins Leben gerufen, um eine umfassende und nachhaltige Verbesserung der pflegerischen Versorgung im Land zu erreichen. Die Initiative bringt alle relevanten Akteurinnen und Akteure des Pflegebereichs zusammen, um innovative und zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln. 2022 wurde die KAP.Ni 1 erfolgreich abgeschlossen. Aktuell stellen alle Beteiligten einen neuen Maßnahmenplan für die KAP.Ni 2 auf.
Die Konzertierte Aktion Pflege Niedersachsen legt besonderen Wert auf eine bedarfsgerechte Versorgung der Pflegebedürftigen und gute Arbeitsbedingungen für die Pflegekräfte. Die Aktion ist ein wichtiger Schritt, um die Pflegeversorgung im Land zukunftsfähig und demographisch nachhaltig zu gestalten und den Bedürfnissen der Pflegebedürftigen gerecht zu werden.
Ziele
Die KAP.Ni fördert den Austausch und die Vernetzung zwischen den verschiedenen Akteuren des Pflegebereichs, darunter Pflegeeinrichtungen, Pflegekräfte, Kostenträger, Leistungserbringer, Verbände und Kommunen. Gemeinsam sollen innovative Lösungen entwickelt werden, um den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen in der Pflege erfolgreich zu begegnen.
Die Verantwortlichen hatten sich in der ersten Phase auf die Handlungsfelder „Bessere Löhne in der Pflege“, „Verbesserungen im Personalmanagement“, „Betrieblichen Gesundheitsmanagement“ sowie „Innovative Versorgungsansätze und Versorgungssteuerung“ verständigt.
Aktivitäten und Ergebnisse
Durch eine Reihe von Maßnahmen und Projekten konnten sowohl die Vergütung in der ambulanten Pflege als auch das Personalmanagement und das betriebliche Gesundheitsmanagement optimiert werden. Darüber hinaus wurden innovative Versorgungsansätze in Form von Modellprojekten eingeführt, um die Qualität der Pflege weiter zu steigern.
Im Rahmen eines vereinfachten Verfahrens wurde die Vergütung der ambulant erbrachten Leistungen deutlich angehoben und entbürokratisiert. Dies ermöglicht eine durchgängige Zahlung tarifgerechter Löhne durch die Pflegeanbieter. Zudem ist die tarifgerechte Bezahlung nun Voraussetzung für Investitionsförderungen des Landes, was zu einer nachhaltigen Stärkung der Pflegebranche geführt hat.
Im Bereich des Personalmanagements und des betrieblichen Gesundheitsmanagements wurden Kooperationsvereinbarungen für Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung abgeschlossen. Es wurden Informationsangebote für Beschäftigte geschaffen, um die gesundheitliche Situation zu verbessern und die gesundheitlichen Ressourcen zu stärken. Diese Maßnahmen sollen eine nachhaltige Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Gesundheit der Pflegekräfte ermöglichen.
Niedersachsen unterstützt über das Förderprogramm „Stärkung der ambulanten Pflege im ländlichen Raum“ innovative Versorgungsansätze. Gefördert werden beispielsweise Projekte zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und zur Schaffung attraktiverer und gesünderer Arbeitsbedingungen. Im Rahmen der KAP.Ni wird auch das Projekt „Pflegenachbarn“ gefördert, in dem Pflegekräfte selbstbestimmt in Teams arbeiten und das Quartier beziehungsweise die Nachbarschaft einbezogen werden.
Das Land Niedersachsen warb seit Sommer 2021 mit der Kampagne „Meine Zukunft Pflege“ für den Pflegeberuf und speziell für den Einstieg in die Ausbildung zur Pflegeassistenzkraft. Die öffentliche Kampagne zeigt Pflegekräfte aus ganz Niedersachsen, die selbstbewusst erklären, warum sie sich für den Pflegeberuf entschieden haben und diesen öffentlich bewerben.
Um die Angebotsdeckung in der Kurzzeitpflege zu verbessern, werden jährlich 5,5 Millionen Euro im Landeshaushalt bereitgestellt, damit stationäre Einrichtungen Plätze für die Kurzzeitpflege bereithalten.
Im Landespflegebericht wurde eine Analyse der pflegerischen Versorgungssicherheit auf kommunaler Ebene eingeführt. Mit diesem Index erhalten die Kommunen Hinweise auf mögliche Herausforderungen bei der Sicherung der pflegerischen Versorgung. Die Novelle des Niedersächsischen Pflegegesetzes, die im Dezember 2021 in Kraft getreten ist, wertet die Pflegeberichterstattung auf kommunaler Ebene auf und verzahnt sie besser mit der Landes-Pflegeberichterstattung. Durch regelmäßige Pflegekonferenzen und lokale Pflegeberichte wird die Steuerung und Entwicklung der Pflegelandschaft auf regionaler Ebene gezielter vorangetrieben.
Darüber hinaus erhielten im Jahr 2020 alle Pflegeheime die Möglichkeit, kostenlos Tablets und die erforderliche Software zu erhalten. Diese Förderung wurde aus Mitteln des „Sondervermögens für den Ausbau von Hochleistungsfähigen Datenübertragungsnetzen und für Digitalisierungsmaßnahmen“ des Landes sowie aus Mitteln der Pflegeversicherung bereitgestellt.
KAP.Ni 2
Nach dem erfolgreichen Abschluss der ersten Phase der KAP.Ni im Jahr 2022 haben die Partnerinnen und Partner beschlossen, ihre Zusammenarbeit fortzusetzen.
Unter der Moderation von Dr. Andreas Philippi, dem Niedersächsischen Sozial- und Gesundheitsminister, arbeitet der Steuerungskreis der KAP.Ni derzeit an einem neuen Maßnahmenpaket, um die Situation in der Pflege in Niedersachsen weiter zu verbessern.
Mit der Fortführung wird an den erfolgreichen Auftakt angeknüpft: In einem Workshop zum Thema „Handlungsempfehlungen für die Pflege in Niedersachsen“, bei dem unter anderem der aktuelle Landespflegebericht ausgewertet wurde, sowie in einer Besprechung mit allen KAP.Ni-Partnern wurden bereits die folgenden Schwerpunkte festgelegt:
Gewinnung von Fachkräften für die Pflege
Entbürokratisierung und Digitalisierung in der Pflege
Wie garantieren Sie auch zukünftig eine flächendeckende ärztliche Versorgung in Niedersachsen? Welche Erwartungen gibt es an die Landarztquote und die regionalen Gesundheitszentren? Diese Fragen beantwortet Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi.
Das Land Niedersachsen unterstützt modellhafte Projekte, die ein weitgehend selbständiges Leben im häuslichen Wohnumfeld auch im hohen Alter ermöglichen.
Der Bericht bietet eine Übersicht zur derzeitigen pflegerischen Versorgungsituation in Niedersachsen. Hauptschwerpunkt ist das Thema Fachkräftesicherung in der Pflege.
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