Ärztliche Versorgung in NiedersachsenInterview mit Minister Dr. Philippi
Wir leben in Zeiten des demographischen Wandels und auch der Fachkräftemangel, vor allem in ländlichen Regionen, ist präsent. Was tut das Land, um auch zukünftig eine flächendeckende ärztliche Versorgung in Niedersachsen zu gewährleisten? Welche Erwartungen gibt es an die Landarztquote und warum soll es in Zukunft regionale Gesundheitszentren geben? Diese Fragen beantwortet Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi im Gespräch.
Eine flächendeckende ärztliche Versorgung ist in einem Flächenland wie Niedersachsen eine wesentliche Voraussetzung für ein funktionierendes Gemeinwesen und der Kern von Daseinsvorsorge. Sie trägt zu einer guten Lebensqualität und zu einem würdigen Leben für alle Menschen bei.
Niedersachsen verfügt derzeit über eine gut ausgebaute vertragsärztliche Versorgung. Allerdings wird sich in den kommenden Jahren der schon länger bestehende Trend regionaler Ungleichverteilungen fortsetzen. Das Land steuert mit konkreten Maßnahmen, wie beispielsweise Stipendienprogrammen für Studierende oder die Förderung des Quereinstiegs in die Allgemeinmedizin, dagegen.
Mit der Landarztquote stärkt das Land Niedersachsen die hausärztliche Versorgung im ländlichen Raum. Per Vorabquote werden jährlich 60 Studienplätze der Humanmedizin für Studierende reserviert, die sich für eine Tätigkeit als Hausärztin oder Hausarzt im ländlichen Raum entscheiden.
Die Regionalen Gesundheitszentren (RGZ) werden in Niedersachsen als ein zukunftsfähiges Versorgungsmodell etabliert. Ein RGZ kann die lokale Gesundheitsversorgung sicherstellen, wo ein Krankenhaus wirtschaftlich oder qualitativ nicht mehr bestehen kann. Die Regionalen Gesundheitszentren werden ambulante, stationäre und pflegerische Elemente unter einem Dach vereinen und bieten Patientinnen und Patienten eine zentrale Anlaufstelle in ihrer Region. So stellen wir sicher, dass auch weiterhin eine hochwertige flächendeckende ärztliche Versorgung gewährleistet werden kann.