Zensus 2022: 13,04 Millionen Einwohner im FreistaatBayern
28.06.2024
Nach den jetzt vorliegenden Ergebnissen des Zensus 2022 lebten am 15. Mai 2022 13.039.684 Einwohner in Bayern. Im Durchschnitt hat der Freistaat zum Stichtag des Zensus insgesamt 2,2 Prozent weniger Einwohner als nach der bisher gültigen amtlichen Einwohnerzahl aus der Bevölkerungsfortschreibung auf der Basis des Zensus 2011 angenommen.
Zum 15. Mai 2022 wohnten 1.860.563 Ausländerinnen und Ausländer in Bayern, das sind 161.610 Personen (8,0 Prozent) weniger als in der amtlichen Bevölkerungsfortschreibung nachgewiesen. Zu der gesamten Korrektur der Bevölkerungszahlen um 291.435 Einwohner tragen damit Personen mit nicht-deutscher Staatsangehörigkeit 55,3 Prozent bei.
Bevölkerung in den Städten
Unter den drei größten Städten Bayerns sieht man für Nürnberg keine Änderung zur Bevölkerungsfortschreibung. Augsburg hat eine Abweichung von –1,7 Prozent und München verzeichnet eine Abweichung von –2,0 Prozent Abweichung der Bevölkerungszahl nach unten gegenüber der Bevölkerungsfortschreibung auf Basis des Zensus 2011.
Bei den Städten zwischen 100.000 und 250.000 Einwohnern reicht die Bandbreite von –6,7 Prozent in Regensburg bis zu einem Plus von 2,7 Prozent in Würzburg. In Fürth sind die Abweichungen marginal, die Werte daher stabil. In den Städten zwischen 50.000 und 100.000 Einwohnern, zeigen Bamberg (–7,9 Prozent), Landshut (–8,9 Prozent) und Kempten (–7,0 Prozent) höhere Abweichungen von der Bevölkerungsfortschreibung. Bei den anderen Städten in dieser Größenklasse halten sich die Werte gerade im Blick auf die durchschnittliche Abweichung von –2,2 Prozent in ganz Bayern im Rahmen. Neu-Ulm weist einen positiven Saldo mit 0,5 Prozent auf.
Bevölkerungszahlen in den Gemeinden
Der Zensus 2022 ermittelt die Bevölkerungszahlen aller 10.786 Gemeinden Deutschlands. In 3.163 Gemeinden (29 Prozent) gab es kaum Unterschiede zur bisherigen Bevölkerungsfortschreibung (Abweichung nach oben oder unten weniger als ein Prozent). Darunter 503 bayerische Gemeinden. Bundesweit haben 5.989 Gemeinden (56 Prozent) zum 15. Mai 2022 mindestens ein Prozent weniger Einwohner als bisher ausgewiesen. In den bayerischen Gemeinden haben 1.432 mindestens ein Prozent an Einwohnern verloren.
Abweichungen bei den kleinen Gemeinden etwas über dem Durchschnitt
Die Korrekturen der Bevölkerungszahlen liegen in den kleineren Gemeinden unter 10.000 Einwohnern auch in Bayern mit –2,5 Prozent über dem Landesdurchschnitt.
„Beim Zensus 2011 waren die kleinen Gemeinden noch von der Korrektur durch die Personenerhebung ausgenommen. Das Bundesverfassungsgericht hat 2018 die Methodik des registergestützten Zensus und den Zensus 2011 bestätigt, aber empfohlen, in Zukunft die Korrekturstichprobe auch auf die kleinen Gemeinden auszuweiten. Dieser Empfehlung ist der Bundesgesetzgeber gefolgt, sodass im Zensus 2022 erstmalig ein stichprobenbasiertes Korrekturverfahren auch bei Gemeinden unter 10.000 Einwohnern durchgeführt wurde“, so Dr. Thomas Gößl, Präsident des Bayerischen Landesamts für Statistik.
Die Gemeinden unter 10.000 Einwohnern sind für Bayern besonders wichtig, weil insgesamt 1.829 Gemeinden (89 Prozent) in diese Größenklasse fallen. Dabei gibt es in 15 Gemeinden Abweichungen über –10 Prozent, die bis zu –18,5 Prozent in Reit im Winkl und –38,0 Prozent in Balderschwang reichen. Ähnlich hohe Abweichungen wie in diesen klassischen Ferienorten in Bayern zeigen sich in den Feriengebieten an Nord- und Ostsee. Die amtliche Statistik wird zusammen mit den Gemeinden analysieren, inwieweit ein hoher Einsatz von Saisonarbeitskräften oder nur nominelle Erstwohnsitzanmeldungen zu den Abweichungen beiträgt.
Zensus gibt Auskunft über Demographie in Bayern
Das durchschnittliche Alter der Bevölkerung in Bayern liegt bei 43,7 Jahren und damit knapp unter dem bundesweiten Durchschnitt (44,3 Jahre). Im Vergleich zum Zensus 2011, ist das Durchschnittsalter in Bayern um mehr als ein Jahr gestiegen (42,5 Jahre). Regionale Unterschiede werden in der Altersstruktur erkennbar. So haben Schwaben und Oberbayern den größten Anteil von Kindern und Jugendlichen, während in den übrigen Regierungsbezirken deutlich mehr ältere Menschen leben.
Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik