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Das Thüringer Landesamt für Statistik veröffentlicht die Ergebnisse der 3. regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung. Regionalisiert bedeutet, dass die Berechnungen für die kreisfreien Städte und Landkreise durchgeführt wurden und sich das Ergebnis für Thüringen aus der Summe dieser ergibt.
Nach den Ergebnissen der 3. regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung wird sich die Thüringer Bevölkerung in den nächsten 20 Jahren weiter reduzieren. Lebten Ende 2021 rund 2.108.900 Personen in Thüringen, wird der Freistaat im Jahr 2042 voraussichtlich noch 1.925.700 Einwohnerinnen und Einwohner haben. Dies entspricht einem Rückgang um 8,7 Prozent beziehungsweise 183.100 Personen.
Aufgrund der hohen Zahl an Zuzügen aus der Ukraine im Jahr 2022, welche in der Vorausberechnung berücksichtigt wurden, fällt der Bevölkerungsrückgang in der aktuellen 3. regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung geringer aus als in der vorhergehenden 2. regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung. Die Ergebnisse bestätigen jedoch den langfristigen Trend des Bevölkerungsrückgangs. Hauptursache hierfür ist der anhaltende Sterbefallüberschuss, der sich aus der Altersstruktur der Thüringer Bevölkerung ergibt. Bis zum Jahr 2042 werden im Durchschnitt jährlich rund 16.600 Kinder weniger geboren als Menschen sterben. Der durchschnittliche jährliche Wanderungsgewinn von rund 7.800 Personen im betrachteten Zeitraum wird die Lücke zwischen der Zahl der Geborenen und Gestorbenen jedoch nicht schließen können.
Aufgrund der im Vergleich zur 2. regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung getroffenen höheren Annahme zur Zuwanderung aus dem Ausland kann davon ausgegangen werden, dass sich der Anteil der ausländischen Bevölkerung weiter erhöhen wird. Somit nehmen auch die Anzahl und der Anteil ausländischer Frauen im gebärfähigen Alter zu. Da diese ein höheres Geburtenniveau als die deutschen Frauen aufweisen, kommt es trotz Annahme eines konstanten Geburtenverhaltens zu einem leichten Anstieg der Geburtenzahlen im Vorausberechnungszeitraum. Das Mehr an Geburten wird die Sterbefälle allerdings nicht kompensieren.
Die Bevölkerung der kreisfreien Städte und Landkreise Thüringens wird sich bis zum Jahr 2042 sehr unterschiedlich entwickeln. Einzig die kreisfreien Städte Weimar, Erfurt und Jena werden von 2021 bis 2042 voraussichtlich Bevölkerungszuwächse von 4,8 Prozent, 1,1 Prozent und 0,5 Prozent verzeichnen. Für alle anderen kreisfreien Städte und alle Landkreise ist im Vorausberechnungszeitraum ein Einwohnerrückgang zu erwarten. Die Einwohnerverluste in den Landkreisen reichen von -17,6 Prozent im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt bis -0,8 Prozent im Landkreis Weimarer Land. Für die beiden kreisfreien Städte Suhl und Gera weist die Bevölkerungsvorausberechnung eine Verringerung des Bevölkerungsstandes von -26,3 Prozent beziehungsweise -9,0 Prozent aus. Für Thüringen insgesamt ergibt sich somit ein Bevölkerungsverlust von 2021 bis zum Jahr 2042 von -8,7 Prozent.
In allen Landkreisen und kreisfreien Städten wird im Vorausberechnungszeitraum die Zahl der Gestorbenen die Zahl der Geborenen übersteigen. Weiterhin werden alle kreisfreien Städte und Landkreise, ausgenommen Suhl, Wanderungsgewinne erzielen können. Diese reichen jedoch meist nicht aus, das Geburtendefizit zu kompensieren.
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Die Bevölkerung in Thüringen ist seit der Wiedervereinigung stark zurückgegangen und wird voraussichtlich weiter schrumpfen.
Die meisten Gemeinden in Thüringen sind in den letzten Jahren geschrumpft. Ein Wachstum erlebte das städtische Zentrum des Landes. Mittelfristig wird für fast alle Kreise ein Bevölkerungsrückgang erwartet.
Mit einem Durchschnittsalter von 47,5 Jahren hat Thüringen die bundesweit zweitälteste Bevölkerung.
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