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Friedersdorf, ein Ortsteil von Markersdorf im Landkreis Görlitz, ist Sieger im Dorfwettbewerb 2022. Staatsminister Thomas Schmidt hat in Waldkirchen (Stadt Lengenfeld, Vogtlandkreis) die besten Dörfer des 11. Sächsischen Landeswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ ausgezeichnet. Der Wettbewerb hebt die Leistungen von Dorfgemeinschaften hervor, die ihre Zukunft mit eigenen Ideen und viel Engagement selbst gestalten. Im Fokus steht die Zusammenarbeit in den Dörfern zur Verwirklichung von Projekten, die die Gemeinschaft stärken und das Lebensumfeld verbessern.
„Über die gute Beteiligung von insgesamt 59 Dörfern aus allen sächsischen Landkreisen freue ich mich sehr. Denn jedes Dorf im Wettbewerb gewinnt bereits mit der Wettbewerbsteilnahme. Durch Gespräche entstehen Ideen, gemeinsame Projekte werden in Angriff genommen. Die Präsentation des ganzen Dorfes bei dem Besuch der Jury und der fachliche Austausch mit den Jurymitgliedern sind sehr wertvolle Impulse“, so der Minister bei der Abschlussveranstaltung.
Friedersdorf hat die Wettbewerbsjury durch ein sehr engagiertes und dynamisches Gemeinschaftsleben überzeugt. Das Dorfleben profitiert vom Engagement und dem Zusammenhalt in den Vereinen, dem Jugendclub, der Seniorengemeinschaft, bei den Aktivitäten der Ortschronisten und des Posaunen- und Kirchenchors. Hervorzuheben ist auch der Einsatz der Dorfbewohner für die Erhaltung der ländlichen Hofanlagen und des Dorfladens. Eine Elterninitiative hat sich erfolgreich für die Verbesserung des Schülerverkehrs und der ÖPNV-Anbindung eingesetzt. Auch der partnerschaftliche Umgang mit den Jüngsten durch das Projekt eines Kinderrates zeigt den hohen Stellenwert der Bürgerbeteiligung in Friedersdorf.
Rammenau (Landkreis Bautzen) und Marbach (Gemeinde Striegistal, Landkreis Mittelsachsen) belegen Platz zwei und drei.
Rammenau hat es verstanden, seine Kompetenzen und Möglichkeiten zu bündeln und damit seinen Einwohnern sehr viel Lebensqualität zu sichern. Die Umsetzung von Entwicklungskonzepten wird von Bürgern, Vereinen und Unternehmen mitgetragen. Plattformen dafür sind das „Bürgermeisterfrühstück“ für jedermann, Gesprächsrunden mit den Vereinen, der Neujahrsempfang für Gewerbetreibende sowie Vereine und ein Unternehmerstammtisch. Zudem hat Rammenau sehr erfolgreich zahlreiche Naherholungs- und Tourismusangebote entwickelt und seine Kulturlandschaft hervorragend gestaltet.
Marbach konnte mit 57 ortsansässigen Unternehmen punkten, die sich im Dorf engagieren. So wurden die wirtschaftliche Initiative „Striegistal.jetzt“ und ein Onlineshop für lokale Produkte ins Leben gerufen. In einem Vierseithof mitten im Ortszentrum werden verschiedene Nutzungen und Räume für 16 Vereine gebündelt. Außerdem gibt es eine selbst angelegte Stammbaumwiese mit jährlichem Familienpicknick und Baumpflanzungen mit Eventcharakter, die die Familienfreundlichkeit des Dorfes besonders zeigen.
Die Dörfer Dreiskau-Muckern (Gemeinde Großpösna, Landkreis Leipzig), Reichwalde (Gemeinde Boxberg/O.L., Landkreis Görlitz) und Wohlhausen (Stadt Markneukirchen, Vogtlandkreis) erhielten jeweils einen Sonderpreis für Initiativen im Zusammenhang mit pandemiebedingten Folgen für das dörfliche Gemeinschaftsleben. So wurde in Dreiskau-Muckern in den Jahren 2020 und 2021 eine „Corona Circus Challenge“ gestartet. Dabei konnten Kinder und Jugendliche aus ganz Sachsen eigene Zirkusnummern zum Thema Corona in digitaler Form einreichen. Eine Kinderjury beurteilte und prämierte die Beiträge. In Reichwalde gab es das „Corona-Singen“ der Kirchgemeinde an verschiedenen Orten im Dorf – insgesamt wurden über 100 Lieder gesungen. In Wohlhausen gründete sich Anfang 2021 mitten im Lockdown der Verein „Dorfleit‘ Wohlhausen“. Gemeinsam wurde ein „Bücherhäusl“ geschaffen, das inzwischen ein beliebter Treffpunkt geworden ist.
Weitere Sonderpreise gingen an Behlitz (Stadt Eilenburg, Landkreis Nordsachsen) für die hervorragende Umweltbildung für Kinder und Jugendliche und an Neuwürschnitz (Stadt Oelsnitz/Erzgeb., Erzgebirgskreis) für die beispielhafte Barrierefreiheit im Ort. Rödlitz (Gemeinde Lichtenstein/Sa., Landkreis Zwickau) erhielt einen Sonderpreis für das Gemeinschaftsprojekt der Dorfchronik. Für die „Erlebbare Geschichte auf dem Ortslehrpfad“ bekam Wülknitz (Landkreis Meißen) ebenfalls einen Sonderpreis.
„Die Preisträger und Teilnehmer des Wettbewerbes zeigen, was Menschen mit gemeinsamer Initiative und Mut zum Anpacken erreichen können. Mit dem persönlichen Miteinander und direkten, kurzen Wegen bieten unsere Dörfer einen hervorragenden Raum, um eigene Ideen gemeinsam mit anderen zu verwirklichen. Gerade das ist Teil einer hohen Lebensqualität in unseren ländlichen Regionen, wenn diese Chancen gemeinsam ergriffen werden“, so Minister Schmidt.
Der landesweite Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ soll Bürgerinnen und Bürger in den ländlichen Regionen motivieren, die Zukunft ihrer Dörfer mitzugestalten und sich bei der wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und ökologischen Entwicklung ihres Dorfes zu engagieren. Die vielfältigen Initiativen in den Dörfern sollen präsentiert und gewürdigt werden.
Die ursprünglich für 2020 und 2021 geplanten Wettbewerbsrunden auf Landkreis- und Landesebene wurden wegen der Corona-Pandemie beide im Jahr 2022 durchgeführt. Der anschließende Bundeswettbewerb wurde aus dem gleichen Grund vom Jahr 2022 auf 2023 verschoben.
Für die Finalrunde des Landeswettbewerbes hatten sich 15 Dörfer von insgesamt 59 Teilnehmern auf Kreisebene qualifiziert. Höhepunkt für die 15 Dörfer im Landesausscheid war der Besuch der Landesjury im September 2022. Die Jury setzte sich interdisziplinär aus Experten für die vier Wettbewerbsbereiche zusammen. Mitglieder waren Bürgermeister, Architekten sowie Experten für Landschaftspflege, Raumplanung, ländliche Entwicklung, Barrierefreiheit und soziale Entwicklung.
Der Landeswettbewerb wird finanziert aus Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.
Die Teilnahme von Dörfern am Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ richtet sich nach der Gesamtzahl der teilnehmenden Dörfer im Landeswettbewerb. Für Sachsen können demnach Friedersdorf und Rammenau am Bundeswettbewerb teilnehmen.
Quelle: Sächsisches Staatsministerium für Regionalentwicklung
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