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Familienministerin Aminata Touré und Bildungsministerin Karin Prien haben gemeinsam den Bildungsausschuss über die Pläne der Landesregierung zur Stärkung der frühkindlichen Bildung informiert. Nachdem die wichtigste deutsche Bildungsstudie für die Grundschulen, der IQB-Bildungstrend, im Oktober massive Aufholbedarfe bei Kindern in den Grundfertigkeiten Lesen, Schreiben und Rechnen offengelegt hatte, wurde insbesondere auch über die Bedeutung der frühkindlichen Bildung diskutiert.
Touré und Prien machten im Bildungsausschuss deutlich, wie wichtig die Stärkung der basalen Kompetenzen ist und dass die Landesregierung ressortübergreifend die Sprachförderung für Kinder verbessern will. Dies solle insbesondere im Hinblick auf die Verabredungen aus dem Koalitionsvertrag erfolgen. So soll die Idee des Perspektivschul-Programms auf die Kitas ausgeweitet werden. Eine Intensivierung der Sprachförderung sei im Hinblick auf die Bildungsgerechtigkeit geboten. So werde Kindern unabhängig von ihrer Herkunft und ihrem Elternhaus ein guter Start in die Bildungsbiographie ermöglicht.
Die Landesregierung hatte bereits öffentlich erklärt, ein eigenes Programm zur weiteren Förderung der Sprach-Kitas aufzulegen. Sie sollen damit in Schleswig-Holstein unabhängig von Bundesprogrammen fortan zu einem dauerhaften Bestandteil der frühkindlichen Bildung werden und den zahlreichen engagierten Fachkräften in diesem Bereich eine verlässliche Perspektive bieten. Darüber hinaus haben die Ministerinnen Prien und Touré vereinbart, im kommenden Jahr gemeinsam einen Fachkongress für Kitas und Schulen zu veranstalten, bei dem neueste wissenschaftliche Erkenntnisse und Best-Practice-Erfahrungen im Vordergrund stehen sollen.
Dazu Familienministerin Touré: „Wer den Übergang von der Kita in die Schule möglichst gut gestalten will, muss beides zusammen denken. Und alles dafür tun, dass Kita-Kinder mit ganz unterschiedlichen Fähigkeiten und Bedarfen gestärkt und selbstbewusst in der Schule starten können. Deshalb haben wir auch im Koalitionsvertrag vereinbart, dass wir Perspektiv-Kitas auf den Weg bringen werden, in Anlehnung an das Programm Perspektivschulen. Wir wollen dafür sorgen, dass Chancengerechtigkeit und Teilhabe sichergestellt wird – kein Kind darf zurückgelassen werden!“
Dazu Bildungsministerin Prien: „Die besondere Bedeutung der frühzeitigen Förderung von basalen Kompetenzen, also Lesen, Schreiben und Rechnen, ist schon in der vergangenen Wahlperiode ein Schwerpunkt dieser Landesregierung gewesen. Wir haben mit Programmen wie ‚Niemanden zurücklassen‘, ‚Aufholen nach Corona‘, ‚Lesen macht stark‘ oder dem ‚Masterplan Mathematik‘ schon viel erreichen können. Der IQB Bildungstrend 2021 für den Primarbereich hat aber leider gezeigt, dass bundesweit immer mehr Grundschülerinnen und -schüler nicht die Mindeststandards erreichen. Zudem ist eine Zunahme der sozialen Ungleichheit sowie deutliche Nachteile für Kinder mit Zuwanderungshintergrund zu verzeichnen. Wir müssen feststellen, dass auch in Schleswig-Holstein die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichend waren und auch nicht vollständig die Beeinträchtigungen der Kinder durch die pandemiebedingten Unterrichtsausfälle und sozialen Belastungen auffangen konnten.“ Mit ihrer Kollegin Aminata Touré zeigte sich Prien einig, dass der Förderung noch vor der Einschulung eine wichtige Rolle zukomme. „Ich bin froh, dass Aminata Touré und ich gemeinsam dieses wichtige Thema vorantreiben, unsere Ministerien auf Staatssekretärs- und Fachebene bereits im Austausch sind und wir im kommenden Jahr mit einem gemeinsamen Kongress zur frühkindlichen Bildung die Weichen stellen wollen“, so Karin Prien. „Kitas und Grundschulen arbeiten vielerorts bereits eng zusammen, um den Übergang von der Kita zur Schule erfolgreich zu gestalten. Diese Zusammenarbeit wollen wir weiter ausbauen um bestmögliche Voraussetzungen für alle Kinder zu schaffen.“
Im Ausschuss stellte Karin Prien darüber hinaus erste Überlegungen zu einer Verbesserung der basalen Kompetenzen in den Grundschulen vor. „Es wichtig, unsere guten Maßnahmen, die bisher von einzelnen Schulen umgesetzt werden, auf den Prüfstand zu stellen und dann flächendeckend in die Umsetzung zu bringen. Wir müssen einen besonderen Fokus auf die Analyse legen. Auch werden wir identifizieren, welche Schulen dringend weitere Unterstützung brauchen und sie gezielt über entsprechende Möglichkeiten informieren und bei der Umsetzung unterstützen“, so die Ministerin.
Quelle: Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein
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