Über Grenzen hinweg den Alltag in ländlichen Regionen verbessernBund
06.05.2021
Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat startete bei der europäischen Online-Konferenz „Die Territoriale Agenda 2030 in die Praxis bringen“ eine Pilotaktion zur Sicherung der Daseinsvorsorge in strukturschwachen ländlichen Räumen.
Im Rahmen der Pilotaktion soll zur Sicherung der öffentlichen Daseinsvorsorge im ländlichen Raum unter anderem der Einsatz von digitalen Anwendungen zur Stärkung der ländlichen Gemeinschaft getestet werden (zum Beispiel die App „DorfNews“, mit der sich Bürgerinnen und Bürger über Kommunalpolitik und Ereignisse vor Ort informieren können), ein Konzept zur Sicherung und Stärkung der hausärztlichen Versorgung erarbeitet sowie die Entwicklung einer niederschwelligen Mobilitätsplattform als alternative zum motorisierten Individualverkehr vorangetrieben werden (zum Beispiel die Nutzung der Mobilitäts-App „FahrBar“ und Aufbau eines Bürgerbusses).
Die Pilotaktion geht zurück auf die von den für Raumordnung zuständigen Ministerinnen und Ministern der EU-Mitgliedstaaten im Rahmen der deutschen Ratspräsidentschaft am 1. Dezember 2020 verabschiedete Territoriale Agenda 2030. Dieses politische Dokument formuliert unter der Überschrift „Eine Zukunft für alle Orte“ Leitlinien für die Raumordnungspolitik in der EU, welche auf eine gleichwertige soziale, wirtschaftliche und ökologisch tragfähige Entwicklung der Regionen in Europa setzt.
Deutschland, Luxemburg, Polen, Portugal, Norwegen und die Schweiz starten zusammen mit weiteren beteiligten Mitgliedstaaten und Institutionen sechs konkrete Pilotaktionen zur Umsetzung der Territorialen Agenda 2030 - etwa in den Bereichen Mobilität, ärztliche Versorgung, Digitalisierung oder Bildung.
Auf deutscher Seite sind die Landkreise Görlitz und Schleswig-Flensburg sowie der Planungsverband Region Rostock als Modellregionen beteiligt. Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) begleitet das Projekt fachlich und wertet die Erkenntnisse wissenschaftlich aus.
„Die Pilotaktion soll einem Auseinanderdriften der Regionen entgegenwirken und zur Sicherung der Daseinsvorsorge in strukturschwachen Räumen beitragen“, sagt der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat, Volkmar Vogel. „Auf diese Weise verknüpft sie das Thema gleichwertiger Lebensverhältnisse in Deutschland mit der europäischen Ebene und Umsetzung der Territorialen Agenda 2030.“
Dr. Peter Jakubowski, Leiter der Abteilung Raum- und Stadtentwicklung im BBSR, ergänzt: „Viele ländliche Regionen in Europa verlieren an Bevölkerung. Die Menschen sind zudem im Schnitt älter als in städtischen Räumen. Wir müssen daran arbeiten, passfähige Leistungen der Daseinsvorsorge anzubieten und zu sichern. Die Herausforderungen sind ähnlich, da liegt es auf der Hand, Ideen gemeinsam – über Grenzen hinweg – zu entwickeln.“
Quelle: Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat
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