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In den meisten Mehrpersonenhaushalten (56 Prozent), in denen mindestens eine Person einen Migrationshintergrund hat, wurde 2017 überwiegend deutsch gesprochen. Eine Person hat dann einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren wurde. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis des Mikrozensus 2017 weiter mitteilt, war die am häufigsten gesprochene ausländische Sprache in diesen Haushalten türkisch (17 Prozent), gefolgt von russisch (16 Prozent), polnisch (9 Prozent) und arabisch (7 Prozent).
Ob in einem Haushalt Deutsch oder eine ausländische Sprache gesprochen wird, hängt stark von der Zahl der Haushaltsmitglieder mit Migrationshintergrund ab. In rund 89 Prozent der Haushalte, in denen nur ein Teil der Haushaltsmitglieder ausländische Wurzeln hatte, verständigte man sich überwiegend auf Deutsch. Hatten hingegen alle Haushaltsmitglieder ausländische Wurzeln, sank der Anteil auf 40 Prozent.
Weiterhin hängt die gesprochene Sprache im Haushalt stark von der Herkunft der Haushaltsmitglieder ab. Zum Beispiel wurde in rund 4 Prozent der Haushalte, in denen alle Personen syrische Wurzeln hatten, überwiegend Deutsch gesprochen. Der jeweilige Anteil lag höher, wenn die Haushaltsmitglieder türkische (34 Prozent) oder russische Wurzeln (50 Prozent) hatten. In den meisten Haushalten, in denen alle Personen oder deren Eltern aus Kasachstan stammten, wurde dagegen überwiegend Deutsch gesprochen (62 Prozent) – unter anderem weil Kasachstan eines der Hauptherkunftsländer der (Spät-)Aussiedler und Aussiedlerinnen ist.
In Haushalten, in denen alle Personen nicht in Deutschland geboren, sondern zugewandert sind, ist zudem die Aufenthaltsdauer entscheidend: Je länger die Haushaltsmitglieder in Deutschland lebten, desto eher verständigten sie sich auch auf Deutsch. Lebten die Haushaltsmitglieder im Durchschnitt weniger als zwei Jahre in Deutschland, haben sie nur zu 8 Prozent überwiegend deutsch miteinander gesprochen. Hielten sie sich hingegen seit mindestens zehn Jahren im Land auf, lag dieser Anteil bei 47 Prozent.
Der Mikrozensus ist eine Stichprobenerhebung, bei der jährlich rund 1 Prozent der Bevölkerung in Deutschland befragt wird. Um aus den erhobenen Daten Aussagen über die Gesamtbevölkerung treffen zu können, müssen die Daten hochgerechnet werden.
Aufgrund einer Änderung des Mikrozensusgesetzes stehen ab dem Berichtsjahr 2017 nur für die Bevölkerung in Privathaushalten alle Merkmale des Fragebogens zur Verfügung. Daher kann der Migrationsstatus nur noch für die Bevölkerung in Privathaushalten ermittelt werden und nicht mehr für die Bevölkerung in Gemeinschaftsunterkünften.
(Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 5. September 2018)
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