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Die Situation von Fachkräften kennt man am besten vor Ort. Deshalb vergibt das sächsische Arbeitsministerium seit 2016 jährliche Regionalbudgets an die Regionen. Landkreise und Kreisfreie Städte können damit gezielt Maßnahmen zur Fachkräftesicherung vor Ort umsetzen. Im Jahr 2017 konnten so 94 Projekte mit einem Bewilligungsvolumen von 4,94 Millionen Euro gefördert werden. Die Projekte sind zum Teil mehrjährig angelegt.
Sachsens Arbeitsminister Martin Dulig: „Wir geben den Regionen einen großen Handlungsspielraum, um passende Projekte zu planen und umzusetzen. Dafür haben wir die Förderbereiche der Fachkräfterichtlinie breit gefasst. Die Anzahl der Projekte über alle Regionen Sachsens hinweg zeigt, dass wir mit dieser Strategie den richtigen Weg eingeschlagen haben.“
Beliebt sind die „Rückkehrerbörsen“, die zum Beispiel in den Landkreisen Nordsachen, Görlitz, im Erzgebirge und in Zwickau unterstützt wurden. Sie bringen regionale Unternehmen mit Fachkräften zusammen, die derzeit pendeln beziehungsweise in die alte Heimat zurückkommen möchten. Pluspunkt dieser Veranstaltungen: Neben konkreten Stellenangeboten und Karrierechancen informieren Vertreter der Kommunen zu weiteren wichtigen Themen wie Wohnraum, Kinderbetreuung und Schulen. Auch das Projekt „Study and Stay in Zwickau“ konnte mithilfe der Förderung des Arbeitsministeriums realisiert werden. Ziel ist es, ausländische Studierende in den regionalen Arbeitsmarkt des Landkreises Zwickau zu integrieren. Beim Projekt „Querdenker“ in den Landkreisen Leipzig und Nordsachsen trafen Studierende der Geistes- und Sozialwissenschaften der Universität Leipzig in Exkursionen oder gemeinsamen Praxisprojekten auf Unternehmen der Landkreise. Studierende und Betriebe sollen so gezielt gegenseitige Potenziale erkennen und Einstiegsmöglichkeiten zum Beispiel in Bereiche wie Personal, Marketing oder Unternehmensführung nutzen. Im Landkreis Görlitz wurde mithilfe der Förderung ein Talente-Pool für das gemeinsame Rekrutieren von Fach- und Nachwuchskräften aufgebaut. Betriebe im Landkreis arbeiten bei der Gewinnung von Fach- und Nachwuchskräften zusammen. Sie empfehlen zum Beispiel gute Bewerber, für die sie derzeit keine Stelle haben, an andere Unternehmen. Mit dem Projekt soll Abwanderung vermieden, Zuzug gestärkt und freie Stellen in der Region schneller besetzt werden.
Auch in diesem Jahr stehen für die regionale Förderung nach der Fachkräfterichtlinie 4,55 Millionen Euro bereit und können ab sofort von den Regionen abgerufen werden. Neben der regionalen Förderung sind zudem sachsenweite Projekte möglich. Projektvorschläge zum Projektaufruf „Willkommen - Landesnetzwerk zur Förderung sozialer Kompetenzen in der beruflichen Ausbildung und Ausbildungsvorbereitung“ sind eingegangen und werden im Februar 2018 durch eine Fachjury bewertet. Das Arbeitsministerium plant für das Jahr 2018 weitere sachsenweite Projekte nach der Fachkräfterichtlinie.
Minister Dulig abschließend: „Eine wichtige Voraussetzung für die Fachkräftesicherung sind attraktive Arbeitsbedingungen. Gute Löhne sind ein entscheidendes Kriterium dafür, da haben wir an vielen Stellen in Sachsen noch großen Aufholbedarf. Wir brauchen außerdem einen Kulturwandel hin zu einem sozialpartnerschaftlichen Verständnis von Wirtschaft und Arbeit - alles Bestandteile von ‚Guter Arbeit für Sachsen‘. Die Arbeitnehmer sind keine Bittsteller, sondern wichtige Säulen des wirtschaftlichen Erfolges unseres Landes. Gute Wirtschaft und gute Arbeit sind zwei Seiten ein und derselben Medaille.“
Mit der Etablierung der Fachkräfteallianz Sachsen im Jahr 2015 wurde ein Rahmen geschaffen, in dem sich die relevanten Arbeitsmarktakteure regelmäßig abstimmen. Gemeinsame Ziele sind zum Beispiel: Ältere länger im Berufsleben halten; lebensphasenorientiertes Personalmanagement einführen; die Mitarbeiterbindung stärken oder flexible Übergänge in den Ruhestand gewährleisten.
(Quelle: Pressemitteilung des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr vom 25. Januar 2018)
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