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Der Hessische Demografie-Preis 2017 geht an das Projekt „Schmidts“, der Campus am Park GmbH aus Herbstein-Stockhausen. Der Hessische Demografie-Preis wurde in diesem Jahr zum achten Mal verliehen und zeichnet Projekte aus, die Antworten auf die Herausforderung des demografischen Wandels finden. Wie in den vergangenen Jahren lag auch diesmal wieder der Fokus auf dem ländlichen Raum.
Der Chef der Staatskanzlei und Demografie-Beauftragte der Landesregierung, Staatsminister Axel Wintermeyer, hat den Demografie-Preis an das Projekt „Schmidts“ der gemeinnützigen Campus am Park GmbH mit Sitz in Herbstein-Stockhausen verliehen und 10.000 Euro Preisgeld überreicht. „Das ‚Schmidts‘ ist das Herz von Stockhausen geworden, das dank der engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für alle schlägt: für Groß und Klein, für Alteingesessene und neu Zugezogene. Das Projekt ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie man mit einer guten Idee, mit Tatkraft und Engagement ein ganzes Dorf einen und begeistern kann“, so der Chef der Staatskanzlei und Demografie-Beauftragte der Landesregierung,Staatsminister Axel Wintermeyer.
Der zweite Platz mit einer Dotierung in Höhe von 7.000 Euro ging an die Initiative „Perspektive Feuerwehr 2030 – Feuerwache Gilfershausen“ des Bebraer Stadtteils Gilfershausen. Das drittplatzierte Projekt, die „Demenzlotsen für eine demenzfreundliche Kommune“ des Malteser Hilfsdienstes Limburg e.V., erhält ein Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro.
Das ebenfalls nominierte Projekt „Nacht der Bewerber“ der VR Bank HessenLand eG aus Alsfeld, die Initiative „Männer für Männer“ der Evangelischen Kirchengemeinde Niedenstein und die „HandwerkErlebnisroute“ des Tourismus-Service Erlebnisregion Mittleres Fuldatal e.V. erhielten bei der Ehrung in der Staatskanzlei eine Anerkennungsurkunde.
„Auch in diesem Jahr war es keine leichte Aufgabe für die Jury, unter diesen spannenden und kreativen Projekten einen Sieger auszuwählen. Überzeugt hat die Jury bei allen Finalisten, dass die Menschen ihre Heimat mit Ideenreichtum, Mut und Gemeinschaftsgeist mitgestalten und eigene Wege finden, um ihre Region voran zu bringen. Die Projekte haben Vorbildcharakter und inspirieren hoffentlich viele weitere Menschen in Hessen, sich für ihren Heimatort, ihre Region und ihre Nachbarschaft einzusetzen“, sagte Staatsminister Axel Wintermeyer.
Von den 85 Bewerbungen von Kommunen, Vereinen, Stiftungen, Genossenschaften, Initiativen, Kirchen, gemeinnützigen Einrichtungen und Unternehmen aus ganz Hessen hatte die elfköpfige Jury sechs Projekte nominiert, die der Demografie-Beauftragte der Landesregierung, Staatsminister Axel Wintermeyer, bei seiner Sommerreise besucht hat.
Campus am Park, der private Träger einer Fachschule in Herbstein-Stockhausen, kaufte im Jahr 2015 ein leerstehendes Gebäude in der Dorfmitte, sanierte und modernisierte es und eröffnete darin das „Schmidts“. Es verfügt über einen Gastraum, Gästezimmer, eine moderne Küche und einen Veranstaltungssaal für private, dörfliche und kulturelle Veranstaltungen. Das regelmäßige Mittagsangebot wird dank eines eigens eingerichteten Shuttle-Services auch zunehmend von älteren Menschen genutzt, und auch der örtliche Kindergarten wird mitversorgt. Das „Schmidts“ ist heute nicht nur das Herz des Ortes, sondern bietet darüber hinaus drei Vollzeitstellen, zehn Arbeitsplätze für geringfügig Beschäftigte sowie vier Praktikumsplätze zur beruflichen Inklusion.
Um auch im Jahr 2030 noch eine starke Brandschutz-Truppe zu haben und schon die Jüngsten für den Umgang mit Feuer und Gefahren zu sensibilisieren, haben sich Stadt und Feuerwehr Bebra-Gilfershausen das Projekt „Perspektive Feuerwehr 2030“ ausgedacht. Der Motto-Spielplatz bietet dem Feuerwehrnachwuchs einen kindgerechten Übungs- und Lernort und ist zugleich der perfekte Platz für den Brandschutz-Unterricht von Kindergärten und Grundschulen. In Zukunft soll es für die Feuerwehrmänner- und -frauen von morgen auch gezielte Angebote zu den Themen Teamarbeit, Erste Hilfe, Fitness und Umweltschutz geben.
Das Projekt „Demenzlotsen für eine demenzfreundliche Kommune“ des Malteser Hilfsdienstes Limburg soll das Thema Demenz stärker in den Fokus der Öffentlichkeit rücken und gleichzeitig demenziell Erkrankten und ihren Angehörigen den Alltag erleichtern. Dazu werden Beschäftigte aus Einzelhandel, Gastronomie, Behörden, Verkehrsbetrieben und öffentlichen Einrichtungen darin ausgebildet, demenzielles Verhalten zu erkennen, um mit Betroffenen angemessen umzugehen. Angehörige erhalten zugleich unterstützende Hilfsangebote. Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, die Spirale aus Scham und Rückzug der Betroffenen zu durchbrechen und durch den offenen Umgang eine demenzfreundliche Atmosphäre zu schaffen.
Bei dem Projekt „Nacht der Bewerber“ handelt es sich um eine Ausbildungsmesse, die in den Abendstunden beginnt und Jugendlichen außerhalb der Schulzeit die Gelegenheit bietet, sich über 100 Ausbildungsberufe in der Region zu informieren. Der Event-Charakter und die Möglichkeit zu intensiven Gesprächen verleiht der Veranstaltung dabei ihre besondere Attraktivität. So lernen Unternehmen den Nachwuchs in der Region kennen und die Jugendlichen bekommen alles, was sie für einen erfolgreichen Einstieg ins Berufsleben brauchen, inklusive Bewerbungsmappen-Check, Vorstellungsgesprächsknigge und professioneller Bewerbungsfotos.
Um männliche Rollenidentitäten und das Verhältnis der Geschlechter geht es bei dem Projekt „Männer für Männer“. Es wurde von der Evangelischen Kirchengemeinde Niedenstein ins Leben gerufen, um Flüchtlingen in Hessen die Möglichkeit zu geben, kulturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu entdecken und zu reflektieren. Bei dem Projekt werden zwölf männliche Flüchtlinge von je einem Mentor begleitet und haben so die Chance, bei gemeinsamen Erlebnissen in Verein und Familie, bei Festen und Ausflügen Erfahrungen zu machen und direkt besprechen zu können. Die Mentoren werden von erfahrenen Fachkräften begleitet und haben regelmäßig Gelegenheit, die aufkommenden Fragen zu diskutieren.
Wie eng die Tradition und Kultur einer Region mit dem lokalen Handwerk verbunden ist, macht die „HandwerkErlebnisroute“ im mittleren Fuldatal erlebbar. 23 Dörfer und zwei Kleinstädte werden durch sie zu einem Alltags- und Wirklichkeitsmuseum verbunden, das Einheimischen wie Besuchern einmalige Einblicke gewährt. 30 Betriebe aus dem Lebensmittel- und Kunsthandwerk, dem klassischem Handwerk und der Landwirtschaft beteiligen sich an der Gestaltung und der Präsentation der Region und laden zu einem Blick hinter die Kulissen ein.
(Quelle: Pressemitteilung der Hessischen Staatskanzlei vom 25. August 2017)
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