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Das Statistische Landesamt hat eine neue Bevölkerungsvorausberechnung für das Land Bremen und die Städte Bremen und Bremerhaven vorgelegt. Eine Aktualisierung der Bevölkerungsvorausberechnung findet regelmäßig statt und bezieht die aktuellen demografischen Entwicklungen wie die Flüchtlingszuwanderung mit ein. Die neue Berechnung zeigt die Bevölkerungsentwicklung bis in das Jahr 2035.
Demnach wird die Bevölkerung im Land Bremen von 671.489 am 31.12.2015 voraussichtlich auf gut 705.000 wachsen (+5 Prozent). In der Stadt Bremen fällt das Wachstum mit knapp 5 Prozent geringfügig moderater aus, die Bevölkerungszahl steigt von 557.464 auf etwa 583.000. In der Stadt Bremerhaven wird dagegen mit einem Anstieg um 7 Prozent gerechnet, von 114.025 bis auf gut 122.000.
Verschiedene Bevölkerungskomponenten wirken sich auf die Bevölkerungszahl und -struktur aus. Die Geburtenrate ist in den letzten Jahren angestiegen. Die zusammengefasste Geburtenrate, sie entspricht in etwa der durchschnittlichen Kinderzahl je Frau, betrug im Jahr 2016 1,5 in der Stadt Bremen und 1,9 in der Stadt Bremerhaven. Für die Vorausschätzung wurde das Niveau von 2016 fortgeschrieben. Die Zahl der Geburten steigt entsprechend an. Auch die Lebenserwartung steigt aller Voraussicht nach weiterhin an. Es wird davon ausgegangen, dass die Lebenserwartung im Land Bremen um 3,6 Jahre bei Männern und um 3,3 Jahre bei Frauen steigt. Die Lebenserwartung ist bei Frauen höher als bei Männern und in der Stadt Bremen höher als in Bremerhaven. Wie in der Vergangenheit wird es auch zukünftig wahrscheinlich mehr Sterbefälle als Geburten geben. Bei einer anhaltend hohen Geburtenrate wird die Differenz zwischen Geburten und Sterbefällen allerdings kleiner sein.
Bei den Zu- und Wegzügen sind kurz- und langfristige Entwicklungen zu berücksichtigen. Als langfristiger Trend wird erwartet, dass der Wanderungsaustausch mit dem Bundesgebiet und dem Ausland dem Durchschnitt der Jahre 2011 bis 2015 entspricht. Entsprechend dieser Annahmen ist der Wanderungssaldo mit dem Bundesgebiet, das heißt Zuzüge abzüglich Wegzüge, weiterhin negativ. Der Wanderungssaldo mit dem Ausland ist positiv. Es wird erwartet, dass mehr Zu- als Abwanderung stattfindet. Zusätzlich wird insbesondere in den Jahren bis 2022 mit erhöhter Flüchtlingszuwanderung (Zuzug von Geflüchteten, Familiennachzug und unbegleitete minderjährige Flüchtlinge) gerechnet. In der Regel finden Zu- und Wegzüge in den jungen Erwachsenenjahren statt. In der Summe ziehen mehr Personen nach Bremen als Personen wegziehen. Dieser positive Wanderungssaldo gleicht auch das negative natürliche Bevölkerungswachstum aus und erklärt das erwartete Bevölkerungswachstum.
Die höhere Geburtenrate und Zuwanderung führen dazu, dass die Alterung der Bevölkerung gebremst wird: das Durchschnittsalter geht bis 2021 leicht zurück, mit Abebben der starken Zuwanderung steigt das Durchschnittsalter in den Folgejahren wieder leicht an. Die Zahl der Kinder steigt wieder an. Ebenso wächst die ältere Bevölkerung (65 Jahre und älter), die Babyboomer der geburtenstarken Jahrgänge 1955 bis 1969 erreichen das Renteneintrittsalter. Die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter geht zurück.
(Pressemitteilung des Statistischen Landesamtes Bremen vom 2. Mai 2017)
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