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Gemeinsame Pressemitteilung des Bundesministeriums für Gesundheit sowie Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vom 6. September 2016
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig gaben heute gemeinsam in Berlin den Startschuss für eine deutschlandweite Initiative, die über Demenzerkrankungen, sowie die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz und ihren Familien aufklärt. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft führt die Initiative „Demenz Partner“ durch, die vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) gefördert und durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) unterstützt wird.
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe: „Der gute Umgang mit Pflegebedürftigen und im Besonderen mit demenziell erkrankten Menschen liegt mir sehr am Herzen. Mit dem neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff und dem neuen Begutachtungsverfahren schaffen wir für Menschen mit Demenz ab dem 1. Januar 2017 endlich den gleichberechtigten Zugang zu allen Leistungen der Pflegeversicherung. Auch im Alltag müssen wir unseren Umgang mit dieser schweren Erkrankung verändern. Ob es um Aufmerksamkeit in der Nachbarschaft oder Hilfestellungen beim Einkauf, im Bus oder beim Behördengang geht – jeder von uns kann ein ‚Demenz-Partner‘ werden. Die neuen Kurse helfen dabei, mehr Verständnis für demenziell Erkrankte zu entwickeln und ihnen im Alltag hilfreich zur Seite zu stehen.“
Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig: „Für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen ist ein verständnisvolles Umfeld wichtig. Es hilft, mit der schwierigen Situation besser umzugehen. Verständnis setzt Wissen über die Krankheit und die Sorgen der Erkrankten und ihrer Angehörigen voraus. Doch Demenz ist noch immer ein mit Angst und Vorurteilen behaftetes Thema über das wir zu wenig sprechen. Mit der Initiative möchten wir möglichst viele Menschen gewinnen, sich zu informieren, Verantwortung zu übernehmen und sie für Möglichkeiten der Hilfe und Begleitung sensibilisieren, für ein verständnisvolleres Miteinander. Dazu tragen die durch das BMFSFJ Modellprojekt geförderten ‚Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz‘ bereits erfolgreich bei.“
Monika Kaus, erste Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft: „Auch wenn es das Thema mittlerweile häufiger in die Medien schafft: Aufklärung über Demenz ist nach wie vor wichtig. Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen erleben immer wieder, dass Freunde und Verwandte sich zurückziehen und sie berichten von Unverständnis und Ablehnung, die ihnen im Alltag begegnen. Mit dieser Kampagne wollen wir für Verständnis, Toleranz und Hilfsbereitschaft werben, wenn zum Beispiel jemand verwirrt auf der Straße oder vor dem Bankautomaten steht oder seinen langjährigen Nachbarn nicht wiedererkennt.“
„Demenz braucht Dich“ lautet der Slogan der Demenz-Partner-Initiative. Damit ist gemeint, dass jeder mit seinem Verhalten dazu beitragen kann, die Lebensbedingungen von Menschen mit Demenz zu verbessern. In bundesweit stattfindenden Kursen werden neben Wissen zum Krankheitsbild wichtige Tipps zum Umgang mit Menschen mit Demenz vermittelt. Wer an den 90-minütigen kostenlosen Kursen teilnimmt, erhält als Teilnahmebestätigung eine Urkunde und einen Anstecker, der ihn als „Demenz Partner“ ausweist.
Vorbild ist die Aktion „Dementia Friends“ der englischen Alzheimer-Gesellschaft, die die Initiative aus Japan aufgenommen hat. Daran beteiligen sich inzwischen mehrere Millionen Menschen in Großbritannien, Kanada, Nigeria, China und weiteren Ländern.
In Deutschland leben gegenwärtig 1,6 Millionen Menschen mit Demenz. Ungefähr 60 Prozent davon leiden an einer Demenz vom Typ Alzheimer. Ihre Zahl wird bis 2050 auf 3 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in der Behandlung oder Prävention gelingt. „Demenz Partner“ fordert alle Menschen auf, sich über das Krankheitsbild zu informieren. Denn Menschen mit Demenz begegnet man nicht nur in der Familie, sondern vielfach im Alltag, in der Nachbarschaft und auch am Arbeitsplatz.
Die Initiative hat eine Laufzeit von fünf Jahren. Nach der Anschubfinanzierung durch das Bundesgesundheitsministerium unterstützt Frau Susanne Klatten mit ihrer gemeinnützigen SKala-Initiative die bundesweite Initiative für die nächsten fünf Jahre.
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