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Pressemitteilung des Statistischen Landesamtes Bremen vom 26. Juli 2016
Ende Dezember 2015 lebten 671.489 Menschen im Land Bremen, das waren 9.601 beziehungsweise 1,5 Prozent mehr als im Jahr davor. Einen höheren Bevölkerungsstand gab es zuletzt 1997. Damit setzt sich die positive Bevölkerungsentwicklung der letzten Jahre fort beziehungsweise wird noch gesteigert. Ein Plus in dieser Größenordnung gab es zuletzt im Wendejahr 1989. Dabei fällt das Bevölkerungswachstum Bremerhavens mit 3,5 Prozent (+3.904 Personen) deutlich stärker aus als das der Stadt Bremen mit 1,0 Prozent (+5.697 Personen).
Grund für diesen Anstieg sind die Wanderungsbewegungen, insbesondere der Wanderungsaustausch mit dem Ausland. Aus den insgesamt 41.921 Zuzügen und 31.456 Fortzügen des Landes Bremen ergibt sich ein Wanderungssaldo von 10.465. Der Saldo der Auslandswanderungen beträgt 13.647 und ist fast doppelt so hoch wie im Jahr 2014 (+6.980). Der Wanderungsaustausch mit dem übrigen Deutschland ist negativ (-3.182), insbesondere an das niedersächsische Umland hat Bremen verloren (-2.640). Dabei sind 2015 etwas weniger Menschen aus Bremen in das Umland gezogen (8.465) als 2014 (8.676), zugleich liegt die Zahl der Zuzüge aus dem Umland (5.825) deutlich unter dem Vorjahresniveau (6.784).
Die EU-Staaten haben nach wie vor einen hohen Anteil an den Auslandswanderungen, positive Salden ergeben sich insbesondere mit Bulgarien (+1.586), Griechenland (+928), Polen (+858), Rumänien (+491) und Italien (+395). Jedoch ist der Wanderungsaustausch mit den Nicht-EU-Staaten im Jahr 2015 deutlich angestiegen. Zwar lässt die Wanderungsstatistik keinen Rückschluss auf den Aufenthaltsstatus der zugezogenen Person zu, die Herkunftsländer weisen aber darauf hin, dass eine hohe Zahl von Schutzsuchenden unter den Zugezogenen ist. Alleine aus Syrien sind im Jahr 2015 3.706 Menschen nach Bremen gekommen, etwa drei Mal so viel wie im Vorjahr. Sie stellten 2015 die mit Abstand stärkste Gruppe der Zuwanderer im Land Bremen.
Das Wanderungsgeschehen in den Städten Bremen und Bremerhaven unterscheidet sich: Im Vergleich zum Vorjahr war 2015 der Zuzug aus dem Ausland in Bremerhaven prozentual höher (+67,6 Prozent) als in der Stadt Bremen (+39,0 Prozent). Die Salden der Wanderungen mit dem Umland und den anderen Gebieten Deutschlands sind in beiden Städten negativ. Jedoch ist zu beobachten, dass die Zuzüge nach Bremerhaven aus anderen Gebieten Deutschlands angestiegen sind (+20,4 Prozent), in der Stadt Bremen ist dies nicht der Fall (-7,7 Prozent). Auch hat die Stadt Bremen wie schon 2014 Bevölkerung an Bremerhaven verloren, im Saldo -379 Personen.
Aber auch die natürliche Bevölkerungsbewegung stützt die Gesamtentwicklung. Zwar übersteigt die Zahl der Sterbefälle die Geburtenzahlen schon seit Jahrzehnten, jedoch ist der natürliche Saldo (Geburten minus Sterbefälle) mit -1.302 auf dem niedrigsten Niveau seit Beginn der 1970er Jahre. Im Jahr 2015 wurden 6.509 Lebendgeborene und 7.811 Gestorbene gezählt. Gegenüber dem Vorjahr ist sowohl die Zahl der Geburten (+298) als auch die Zahl der Sterbefälle (+374) angestiegen.
Auch hier gibt es Unterschiede zwischen den Städten Bremen und Bremerhaven: Während in der Stadt Bremen die Differenz zwischen Geburten und Sterbefällen wieder etwas größer geworden ist (von -771 auf -969), ist der Abstand in Bremerhaven von -455 in 2014 auf -333 zurückgegangen. Ursache ist ein starker Anstieg der Geburtenzahl in Bremerhaven um 15,4 Prozent, in der Stadt Bremen betrug der Anstieg nur 2,7 Prozent.
Die Geburtenrate im Land Bremen steigt auf 1,51 (1,46 in 2014), dabei bringen deutsche Frauen durchschnittlich 1,35 Kinder zur Welt (2014: 1,33), ausländische Frauen 2,22 (2014: 2,02). Geburtenraten in dieser Höhe sind seit 1970 nicht verzeichnet. Das durchschnittliche Alter der Mutter bei der Geburt ist leicht gesunken, von 30,7 auf 30,6 Jahre. Dieser Effekt ist ausschließlich auf das gesunkene Durchschnittsalter der ausländischen Mütter zurückzuführen (-0,9 Jahre auf 28,8). Das Alter der deutschen Frauen bei der Geburt ist um 0,2 auf 31,2 Jahre angestiegen. Mit durchschnittlich 31 Jahren sind die Mütter in der Stadt Bremen bei der Geburt ihres Kindes mehr als zwei Jahre älter als in der Stadt Bremerhaven (28,9 Jahre).
Der Zuzug überwiegend junger Menschen sowie die gestiegene Geburtenzahl haben auch Einfluss auf das Durchschnittsalter der bremischen Bevölkerung: Im Vergleich zu 2014 ist es von 44,0 auf 43,8 Jahre gesunken. In der Vergangenheit ist das Durchschnittsalter von Jahr zu Jahr angestiegen. Ausschlaggebend für die „Verjüngung“ ist die ausländische Bevölkerung: Deren Durchschnittalter liegt 2015 bei 36,0 Jahren, ein Rückgang um 1,4 Jahre. Die deutsche Bevölkerung Bremens dagegen ist im Mittel 45,2 Jahre alt und damit im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Jahre älter.
In der Stadt Bremen profitieren alle fünf Stadtbezirke von der Bevölkerungsentwicklung, die Zunahmen liegen zwischen 0,5 und 1,5 Prozent. Der Stadtbezirk Süd wächst am stärksten (+1.892 Personen bzw. 1,5 Prozent), aber auch in West und Nord steigt die Bevölkerungszahl um 1,3 Prozent.
Ausführliche Informationen zur Bevölkerungsentwicklung im Land Bremen, den Städten Bremen und Bremerhaven sowie den Verwaltungseinheiten der Stadt Bremen finden Sie im Internet unter www.statistik.bremen.de in den Rubriken "Themen / Bevölkerung, Gebiet" und "Datenangebote". Hier stehen beispielsweise die beiden Datenbanken "Bremen Infosystem" und "Bremen kleinräumig Infosystem" für eigene Datenabrufe zur Verfügung. Die interaktive Anwendung "Bremer Ortsteilatlas" zeigt die Situation in den Ortsteilen der Stadt Bremen anhand von Karten, Diagrammen und Tabellen.
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