Springe direkt zu:
Pressemitteilung des Hessischen Statistischen Landesamtes vom 28. Juni 2016
Die Bevölkerungszahl Hessens stieg im Jahr 2015 so stark wie seit Beginn der 1990er Jahre nicht mehr. Nach Mitteilung des Hessischen Statistischen Landesamts nahm die Einwohnerzahl um gut 82.000 oder 1,3 Prozent auf rund 6,176 Millionen im Vergleich zum Vorjahr zu (vorläufiges Ergebnis). Maßgeblich hierfür war die außerordentlich stark gestiegene Zuwanderung aus den Kriegs- und Krisengebieten Asiens sowie die anhaltend starke Zuwanderung aus Mitgliedsstaaten der Europäischen Union.
Die Zahl der Zuzüge nach Hessen nahm 2015 um 52.200 auf 279.900 zu, die der Fortzüge stieg um 14.400 auf 189.600 (ohne Bestandskorrekturen aufgrund von nachträglich gemeldeten Rücknahmen der Einwohnermeldeämter). Daraus resultierte ein Wanderungsgewinn von 90.300 Personen im Vergleich zu 52.500 im Jahr 2014. Dies war nach 1990 (105.000) der zweithöchste Wanderungsgewinn. Damals hatten sich der Fall der Mauer sowie die politischen Umwälzungen in den Staaten des ehemaligen Ostblocks und ethnische Konflikte auf dem Balkan, in Afrika und Asien im Wanderungsgeschehen niedergeschlagen.
Der Wanderungsgewinn Hessens gegenüber dem Ausland war 2015 mit 93.700 Personen (2014: 55.800) so hoch wie noch nie. 183.000 Personen (2014: 132.700) kamen aus dem Ausland nach Hessen und 89.300 Personen (2014: 76.900) zogen von Hessen ins Ausland. Per saldo wanderten die meisten Personen aus Asien (42.600 Personen) zu, überwiegend aus Syrien, Afghanistan und dem Irak. Es folgten Personen aus Europa (37.600), darunter 29.200 aus Ländern der EU. Aus Afrika wanderten 6.500 Menschen zu, insbesondere aus Eritrea und Somalia. Die meisten Migrantinnen und Migranten kamen per saldo aus Syrien (20.200), Afghanistan (10.900), Rumänien (6.400), Polen (5.100) und Kroatien (4.900). Danach folgten Personen aus Italien, Bulgarien und dem Irak (jeweils rund 3900). Aus den Balkanländern Albanien (3.400), Serbien, Kosovo, Bosnien-Herzegowina und Mazedonien wanderten insgesamt 6.900 Personen nach Hessen zu. Im Vergleich zu 2014 war die Zunahme bei Personen aus Syrien (plus 15.500), Afghanistan (plus 9.200) und dem Irak (plus 3.600) am stärksten.
Die Bilanz der Wanderungen über die hessische Landesgrenze in beziehungsweise aus anderen Bundesländern wies im Jahr 2015 einen Wanderungsverlust von 3.400 Personen aus (2014: minus 3.300). Wanderungsverluste gab es insbesondere gegenüber Bayern (minus 1.100), Berlin und Hamburg (jeweils minus 800), größere Wanderungsgewinne gegenüber Thüringen und Nordrhein-Westfalen (jeweils plus 400).
Die Bilanz aus Geburten und Sterbefällen schlug mit einem gestiegenen Geburtendefizit von 9.600 (2014: 6.600) weniger Geborenen als Gestorbenen zu Buche. Die Zahl der Geburten stieg 2015 im Vergleich zum Vorjahr um rund 2.300 auf knapp 56.900. Das war das geburtenstärkste Jahr seit 15 Jahren (2000: 58.800). Gleichzeitig nahm die Zahl der Gestorbenen um 5.400 auf gut 66.500 zu, so viele wie noch nie in Hessen.
Endgültige, demografisch und regional gegliederte Ergebnisse liegen voraussichtlich ab August vor.
Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link: Datenschutz
OK