Springe direkt zu:
Pressemitteilung des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz vom 10. Juni 2016
Die Untersuchung zum Bedarf an Wohnraum in ganz Hessen hat Umweltministerin Priska Hinz am heutigen Freitag vorgestellt. „Die Ergebnisse der Wohnungsbedarfsprognose sind wenig überraschend: In Hessen fehlt Wohnraum. Bis 2040 sind es insgesamt 517.000 Wohnungen“, sagte Stadtentwicklungsministerin Priska Hinz heute bei der Vorstellung der Wohnungsbedarfsprognose in Wiesbaden. Die Prognose wurde im Auftrag des Umweltministeriums vom Institut für Wohnen erstellt und basiert auf der neuesten Bevölkerungsvorausschätzung der Hessen-Agentur vom Mai 2016. Sie berücksichtigt die aktuelle Entwicklung der Bevölkerungszahlen durch den Zuzug an Flüchtlingen sowie das Wanderungsverhalten.
Jährlich werden hessenweit bis 2040 voraussichtlich fast 20.000 Wohnungen gebaut werden müssen. Der überwiegende Teil des Neubaubedarfs entfällt auf die erste Zeit des Prognosezeitraums: So besteht bis 2020 ein jährlicher Bedarf von rund 37.000 Wohnungen. Dieser geht nach dem Jahr 2020 deutlich zurück und beläuft sich am Ende des Prognosezeitraums noch auf etwa 10.000 Wohnungen pro Jahr.
In den einzelnen hessischen Regionen ist die Situation sehr unterschiedlich. Im Regierungsbezirk Darmstadt gibt es in fast allen kreisfreien Städten und Landkreisen Wohnungsdefizite. Allein in der Stadt Frankfurt fehlen aktuell 22.700 Wohnungen, im Landkreis Offenbach 8.500. Wesentliche Ausnahme in Südhessen ist lediglich der Odenwaldkreis. Dort besteht ein Wohnungsüberschuss. Umgekehrt ist die Situation in den Regierungsbezirken Gießen und Kassel. Dort gibt es in der überwiegenden Mehrheit der Landkreise Wohnungsüberschüsse. Wohnungsdefizite bestehen lediglich in den Landkreisen Gießen und Marburg-Biedenkopf sowie in der Stadt Kassel.
„Südhessen und der Ballungsraum Rhein-Main sind besonders vom Wohnungsbedarf betroffen. Wir rechnen mit 30.000 Wohnungen, die bis 2020 jährlich gebaut werden müssen. Aufgrund der Wohnungsknappheit fehlt insbesondere bezahlbarer Wohnraum“, so Ministerin Hinz. „Deshalb liegen wir mit unserer integrierten Wohnungspolitik richtig. Allerdings ist auch klar: Der Wohnungsbedarf bezieht sich auf alle benötigten Wohnungen und nicht nur auf den sozialen Wohnungsbau. Der größte Teil des vorhandenen Bedarfs muss durch frei finanzierten Wohnungsbau gedeckt werden.“
Die Landesregierung habe mit dem umfangreichen wohnungspolitischen Gesamtpaket aus sehr unterschiedlichen Förderprogrammen bereits ein deutliches Zeichen gesetzt und den sozialen Wohnungsbau angeschoben. „Wir stellen bis 2019 eine Milliarde Euro zur Verfügung. Und unsere Programme wirken: Seit Anfang des Jahres wurden bereits Mittel für 2.800 Wohnungen beantragt. Auf dieser Grundlage sind wir in der Lage, auf den prognostizieren Bedarf an geförderten Sozialwohnungen reagieren und den Bestand bis zum Jahr 2020 steigern zu können.“
„Alle Beteiligten müssen die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nutzen“, appellierte die Ministerin. „Ich setze daher auch auf die Kommunen, die vor allem im südhessischen Ballungsraum stärker nach gemeinsamen Lösungen suchen sollten.“ Hinz nannte als Beispiele die Verdichtung bestehender Siedlungsgebiete, die Konversion von bisher anderweitig genutzten Flächen und die Erschließung von Gebieten der Regionalplanung zur Wohnbebauung.
Am 15. Juni sind daher die Vertreterinnen und Vertreter der Großstädte und Landkreisen des Rhein-Main-Gebietes in das Ministerium eingeladen, um über die Bedarfssituation und Lösungswege zu sprechen. Auch für die Landkreise Mittelhessens und Nordhessens bietet die Prognose eine wichtige Planungsgrundlage, um nach kurzfristigem Bedarf keinen hohen Wohnungsleerstand zu erhalten.
„Die Wohnungsbedarfsprognose ist der derzeit aktuellste Orientierungsrahmen für den hessischen Wohnungsmarkt: Er zeigt den hessischen Städten und Gemeinden sowie den privaten Bauherren auf, in welchen Regionen Bedarf an zusätzlichem Wohnraum besteht“, sagte die Ministerin. „Nun sollten alle anpacken – die Landesregierung hat gezeigt, wie es geht. Die Allianz für Wohnen wird auch hier beraten, informieren und begleiten.“
Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link: Datenschutz
OK