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Pressemitteilung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vom 28. April 2016
Heute bieten wieder tausende Unternehmen, Betriebe, Einrichtungen und Hochschulen in ganz Deutschland Schülerinnen und Schülern Schnupperpraktika in Berufen und Studiengängen, die sie bislang selten im Blick haben. Rund 130.000 Mädchen und Jungen haben sich bundesweit angemeldet. Ziel der Aktionstage ist das Aufbrechen überholter Rollenbilder, die noch zu häufig die Berufswahl von Jugendlichen beeinflussen und eingrenzen.
Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Ralf Kleindiek, besuchte aus diesem Anlass heute die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, die fast 400 Jugendliche mit Workshops und spannenden Aktionen zum Girls’Day und Boys’Day für Neues begeistern will.
Für Jungen stand neben Schnupperpraktika in den Kitas und der Bibliothek auch der interessante Workshop „Babysitter-Diplom“ auf dem Programm, in dem es um Einblicke in die Rolle von Vätern und um wertvolle soziale – aber keineswegs per se „weibliche“ – Fähigkeiten ging, die für Berufe in Erziehung und Pflege wichtig sind. Mit einigen Mädchen baute Dr. Kleindiek in einem Informatik-Schnupperkurs Mini-Roboter zusammen, die sie dann zum Leben erweckten. Der Anteil der Studienanfängerinnen im Fach Informatik lag im Wintersemester 2014/2015 bundesweit bei 22,3 Prozent. Die Begeisterung der Workshopteilnehmerinnen lässt hoffen, Tendenz für die kommenden Semester: Steigend.
Staatssekretär Dr. Ralf Kleindiek betonte die Bedeutung der Aktionstage für eine unvoreingenommene Zukunftsplanung: „Girls’Day und Boys’Day machen Schluss mit Vorurteilen in der Berufs- und Studienwahl. Das große Interesse der Tausenden Mädchen und Jungen am jährlichen Girls’Day und Boys’Day belegt, dass endlich ein Umdenken erfolgt. Die Zeiten der ‚Frauen- und Männerberufe‘ sind längst vorbei. Sogenannte typische, damit eingeschränkte Berufsfelder, entsprechen nicht mehr den Wünschen und Potenzialen der jungen Menschen, geschweige denn den Realitäten des Arbeitsmarktes. Die gesamte Breite an Berufen muss für alle offen stehen. Nur so kann eine geschlechtergerechte Berufs- und Studienwahl gelingen, die letztlich auch die Lohngerechtigkeit zwischen Männern und Frauen fördern wird.“
Die Bereitschaft, Berufe kennenzulernen, in denen Männer noch immer unterrepräsentiert sind, ist hoch. Das zeigen die aktuellen Ergebnisse der Boys’Day-Evaluation 2015: 94 Prozent der Jungen gefiel der Aktionstag gut oder sehr gut. Fast zwei Drittel (65 Prozent) der Workshopteilnehmer gaben an, neue Ideen für ihre Zukunftsgestaltung mitgenommen zu haben.
Auch 97 Prozent der Mädchen bewerteten den Aktionstag mit gut oder sehr gut. 62 Prozent bestätigten, einen Beruf kennengelernt zu haben, der sie interessiert und ihnen bisher nicht vertraut war. Mehr als ein Fünftel der teilnehmenden Unternehmen, die sich bereits in den Vorjahren am Girls’Day beteiligten, haben inzwischen ehemalige Teilnehmerinnen für Praktika und Ausbildungen eingestellt. Boys’Day und Girls’Day leisten damit auch einen wachsenden Beitrag zur Fachkräftegewinnung.
Boys’Day und Girls’Day werden gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Der Girls’Day wird zusätzlich vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
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