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Pressemitteilung des Hessischen Statistischen Landesamtes vom 25. Februar 2016
Die Einwohnerzahl Hessens wird bis zum Jahr 2030 um 4,4 Prozent oder 270.000 auf 6,364 Millionen wachsen. Die Zunahme entspricht nahezu einer Stadt von der Größe Wiesbadens. Das geht aus der aktuellen Modellrechnung des Hessischen Statistischen Landesamts zur Bevölkerungsentwicklung in den kreisfreien Städten und Landkreisen hervor. In den Ergebnissen der Bevölkerungsvorausberechnung auf der Basis 2014 spiegeln sich aktuelle Wanderungstrends – vor allem aufgrund der aktuellen Flüchtlingssituation – wieder. Demnach ist der errechnete Höchststand der Einwohnerzahl auf Landesebene im Jahr 2028 mit 6,366 Millionen erreicht. Nach den Modellrechnungen geht die Zahl dann auf 6,184 Millionen im Jahr 2060 kontinuierlich zurück. Das sind immer noch 90.000 Einwohnerinnen und Einwohner mehr als am 31.12.2014.
Nach den Berechnungen des Statistischen Landesamts werden die städtischen Regionen des Rhein-Main-Gebietes besonders stark wachsen. Für die eher ländlich geprägte Regionen Mittel- und Nordhessens sind zumeist rückläufige Bevölkerungszahlen zu erwarten. Wachstumstreiber sind die kreisfreien Städte Frankfurt am Main und Darmstadt sowie der Landkreis Groß-Gerau mit Zuwachsraten von jeweils rund 17, 16 und 12 Prozent. In acht nord- und mittelhessischen Landkreisen sowie im Odenwaldkreis wird die Bevölkerungsentwicklung rückläufig sein. Kurzfristig wird es auch dort Einwohnerzuwächse geben, aber bereits ab 2019 geht die Entwicklung in diesen Landkreisen nach und nach ins Negative (beginnend mit dem Vogelsbergkreis). Das bestehende Geburtendefizit (weniger Geburten als Sterbefälle) wird sich aufgrund der Altersstruktur der Bevölkerung stetig vergrößern und kann nicht mehr durch die Zuwanderung ausgeglichen werden. Betroffen wären vor allem der Vogelsbergkreis und der Landkreis Hersfeld-Rotenburg mit einem Bevölkerungsrückgang von gut 14 beziehungsweise rund 7 Prozent.
Eine demografisch bedingte Schrumpfung wird es unter den getroffenen Modellannahmen für Hessen als Ganzes nicht geben. Dennoch wird sich die Altersstruktur in den kommenden Jahren deutlich verändern. Die Zahl der unter 20-Jährigen bleibt bis zum Jahr 2030 nahezu stabil (minus 12.000) und die der Erwerbsfähigen im Alter von 20 bis unter 65 Jahren verkleinert sich (minus 107.000). Die Gruppe der 65-Jährigen oder Älteren vergrößert sich von 1,239 Millionen im Jahr 2014 auf 1,628 Millionen im Jahr 2030 an. Die Zahl der Hochbetagten über 80 Jahre nimmt am stärksten zu. Sie steigt um über 50 Prozent von 329.000 auf rund 500.000, ihr Anteil erhöht sich entsprechend von 5,4 auf 7,9 Prozent. Das Durchschnittsalter der Hessinnen und Hessen nimmt im selben Zeitraum von 43,3 auf 45,7 Jahre zu.
Auch die Altersstruktur entwickelt sich regional sehr unterschiedlich. Aus heutiger Sicht wird die Bevölkerung in den kreisfreien Städten bis zum Jahr 2030 um rund ein Jahr altern. Das Durchschnittsalter in den städtischen Landkreisen des Rhein-Main-Gebietes nimmt um etwa zwei Jahre zu und im eher ländlichen Raum Mittel- und Nordhessens steigt das Durchschnittsalter mit drei bis zu rund fünf Jahren am stärksten. Regional wird das Durchschnittsalter zwischen rund 42 und knapp 51 Jahren (2014: von rund 41 bis rund 46 Jahren) liegen. Zu den „jüngsten“ Kreisen beziehungsweise kreisfreien Städten zählen voraussichtlich Darmstadt (41,5 Jahre), Offenbach am Main (42,0) und Frankfurt am Main (42,1), zu den „ältesten“ der Vogelsbergkreis (50,7), der Werra-Meißner-Kreis (49,3) sowie der Landkreis Kassel und der Odenwaldkreis (jeweils 49,0).
Die Gründe für die Alterung der Bevölkerung liegen vor allem in der zunehmenden Lebenserwartung und dem Vorrücken stark besetzter Geburtsjahrgänge in höhere Altersgruppen. Der Rückgang der jüngeren Bevölkerung trägt ebenfalls dazu bei. Die regionalen Unterschiede hängen vor allem von der jeweiligen Altersstruktur der Bevölkerung und dem räumlich unterschiedlichen Zu- und Abwanderungsverhalten ab.
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