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Pressemitteilung des Bundesministeriums des Innern vom 6. Januar 2016
Das Bundeskabinett hat heute den vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge erarbeiteten Migrationsbericht 2014 verabschiedet. Der Bericht, der auf Wunsch des Bundestages jährlich erstellt wird, gibt einen Überblick über das Migrationsgeschehen in Deutschland. Er beinhaltet neben den allgemeinen Wanderungsdaten zu Deutschland und einer detaillierten Darstellung der verschiedenen Zuwanderergruppen einen europäischen Vergleich zum Migrationsgeschehen und zur Asylzuwanderung.
Die Zahl der Zuzüge nach Deutschland ist danach im Jahr 2014 gegenüber 2013 gestiegen. Mehr als 1,46 Millionen Personen sind zugezogen (Vorjahr 1,2 Millionen). Eine derart hohe Zahl war zuletzt 1993 zu verzeichnen. Gleichzeitig stieg die Zahl der Fortzüge auf mehr als 900.000 Personen (Vorjahr 800.000), so dass sich für 2014 ein Wanderungsgewinn von rund 550.000 Personen ergab (Vorjahr 430.000).
Rund 880.000 Menschen kamen aus der Europäischen Union zu uns, 200.000 aus einem weiteren europäischen Land, 220.000 aus Asien, 75.000 aus Afrika und ebenfalls 75.000 aus Amerika, Australien und Ozeanien. Etwa 122.000 der Zugezogenen hatten die deutsche Staatsangehörigkeit.
Betrachtet man Drittstaatsangehörige, so gab es gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg beim Familiennachzug (+13,6 Prozent), der Zuwanderung zum Zweck des Studiums (+13,4 Prozent) und zur Erwerbstätigkeit (+10,8 Prozent). Im Jahr 2014 kamen 27.000 Fachkräfte beziehungsweise Hochqualifizierte neu nach Deutschland, mit einer Blauen Karte kamen 2014 5.378 Personen (Vorjahr 4.651). Weiter stark gestiegen ist im Jahr 2014 die Zuwanderung aus humanitären Gründen (+201,4 Prozent) und die Zahl der ausgestellten Aufenthaltsgestattungen (+71,6 Prozent).
Auch wenn für das Gesamtjahr 2015 noch keine abschließenden Aussagen getroffen werden können, ist davon auszugehen, dass für 2015 mit der höchsten Zuwanderung seit Beginn der Registrierung im Jahr 1950 zu rechnen sein wird. Nach Angaben des Ausländerzentralregisters stieg die Zahl der Zuzüge im ersten Halbjahr 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ein Drittel auf insgesamt 668.000 Zuzüge (1. Halbjahr 2014: 501.000 Zuzüge).
Hierzu erklärt Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière: „Für 2015 werden wir die höchsten Zuwanderungszahlen seit 1950 verzeichnen. Staat, Wirtschaft und Gesellschaft sind gleichermaßen gefordert, um dieses Wanderungsgeschehen zu bewältigen. Dazu ist es nötig, zwischen Asylsuchenden, Arbeitsmigration, Familiennachzug und EU-Binnenwanderung zu unterscheiden. Politisch Verfolgte und Kriegsflüchtlinge sollen weiter bei uns Schutz finden – das bedeutet unter unserem gemeinsamen europäischen Dach. Die Bundesregierung setzt sich deshalb weiter für die Verteilung der Schutzsuchenden auf alle EU-Mitgliedsstaaten ein. Die Zahlen der Menschen, die zur Arbeit zu uns kommen zeigen: wir sind ein attraktives Land mit stabiler Wirtschaft, das Arbeitsmigration in vielen Bereichen möglich macht. Den Familiennachzug werden wir auch weiterhin entsprechend unserer internationalen Verpflichtungen gewährleisten. Ob es uns gelingt aus der Zuwanderung am Ende etwas zu machen, das alle weiterbringt, wird aber entscheidend davon abhängen, wie und wie schnell wir ohne Konflikte zusammenzuwachsen.“
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