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Pressemitteilung des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein vom 2. Dezember 2015
Sozialministerin Kristin Alheit überreicht heute im Kieler Landeshaus den Schleswig-Holsteinischen Altenpflegepreis 2015. Ausgezeichnet werden in diesem Jahr drei Pflege-Projekte mit insgesamt 6000 Euro. „Ideenreich, nachhaltig und übertragbar! Die Projekte des Altenpflegepreises sind beispielhaft. Nutzen Sie die Anregung und schauen Sie sich Positives ab!“, so Ministerin Alheit anlässlich der Vergabe an alle in der Pflege Mitwirkenden.
Sieger 2015 ist ein Projekt des Diakonischen Werks Altholstein für die Umsetzung einer bedarfsgerechten und kultursensiblen Pflege im Stadtteil Kiel-Gaarden. „Ich freue mich besonders, dass ein Projekt gewonnen hat, das auch beispielhaft für gelungene Integration steht. Vor dem Hintergrund der ankommenden Flüchtlinge ist dies ein Signal: Schleswig-Holstein braucht Menschen mit verschiedenen kulturellen Hintergründen für eine kultursensible Pflege! Sie sind hier willkommen!“, so Alheit. 12 der 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gewinner-Projekts haben einen Migrationshintergrund und bereichern das Team dadurch mit hoher Sprachkompetenz (7 Sprachen).
Der Schleswig-Holsteinische Altenpflegepreis wird vom Land Schleswig-Holstein in enger Kooperation mit dem Landespflegeausschuss verliehen. Unter dem Motto: „Machen Sie mit und ergreifen Sie die Chance zu zeigen, wie interessant und abwechslungsreich der Kontakt zu Menschen mit Pflegebedarf und der Pflegeberuf sind!“, konnten Projekte eingereicht werden, die das gesamte Spektrum der Begleitung und Pflege älterer Menschen zeigen. Mit dem Preis wird auch die gesellschaftliche Bedeutung der Altenpflege hervorgehoben: „Die Altenpflege verdient es, nicht nur heute im Mittelpunkt zu stehen! Das Engagement von Pflegenden im Land ist großartig, vielseitig und verdient unser aller Wertschätzung“, so Alheit.
„Diakonisches Werk Altholstein“ in Neumünster für die Umsetzung einer bedarfsgerechten und kultursensiblen Pflege im multikulturellen Stadtteil Kiel-Gaarden. Titel der Arbeit: „Gelebte interkulturelle Quartiersarbeit im Stadtteil Kiel-Gaarden“. Mit der Auszeichnung wird die Arbeit des Diakonischen Werkes Altholstein im Gustav-Schatz-Hof in Kiel-Gaarden gewürdigt, die sich eine quartiersorientierte, bedarfsgerechte und kultursensible Pflege sowie den Aufbau einer kultur- und generationsübergreifenden Nachbarschaft zum Ziel gesetzt hat. Das Projekt fördert die Lebensqualität und Zufriedenheit hilfe- und pflegebedürftiger Menschen unter Berücksichtigung des individuellen, kulturellen Hintergrundes. Integrations- und Vernetzungsprozesse können trotz Handicap weiter verfolgt werden. Dies gelingt zum einen durch die Verzahnung mehrerer zukunftsorientierter Konzepte und Angebote und zum anderen durch die quartiersnahe Versorgung, die Pflege und generationsübergreifende Aktivitäten zusammenbringt. Gleichzeitig werden frühzeitig aufsuchende Beratungen angeboten, die sowohl die hilfe- und pflegebedürftigen Bewohner als auch ihre Angehörigen einbeziehen. 12 der 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben selbst einen Migrationshintergrund und bereichern das Team mit hoher Sprachkompetenz (7 Sprachen). Der Anteil der männlichen Mitarbeiter ist im Verhältnis zu anderen Pflegeeinrichtungen und Diensten hoch. Die Zahl der Initiativbewerbungen bestätigt, dass es durch die konsequente Personalentwicklung und den interkulturellen Öffnungsprozess gelungen ist, das Arbeiten für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pflege attraktiv zu machen. Innerhalb kurzer Zeit ist es gelungen, das Vertrauen der Bewohnerinnen und Bewohner im Stadtteil Kiel-Gaarden zu gewinnen, eine interkulturelle pflegerische Versorgung anzubieten, einen Ort der interkulturellen Begegnung zu schaffen und attraktive Arbeitsplätze anzubieten. Ansprechpartner ist Frau Basoglu, Telefon: 0431/990409314
„AWO Schleswig-Holstein gGmbH“ in Kiel für die Erarbeitung und Umsetzung eines systematischen und qualifizierten Ausbildungskonzeptes. Der Titel: „Auch als Azubi werde ich ernst genommen – Ausbildung in der Altenpflege mit Konzept, Kompetenz und Kultur“. Ziel mittels 7 erarbeiteter Bausteine ist, dass alle Auszubildenden auch als Gruppe zu sehen sind und eine Ausbildung mit einheitlichem Konzept, Kompetenz und Kultur erhalten. Die Bausteine umfassen unter anderem die Bildung einer Arbeitsgruppe „Kooperation Bildungszentren mit der AWO Pflege“ für die Begleitung und praxisgerechte Qualifizierung der Auszubildenden, die Erstellung eines Azubi-Ordners mit allem Wissenswertem für die Orientierung im Arbeitsfeld, die jährliche anonyme Befragung der Auszubildenden für die Weiterentwicklung in den jeweiligen Betrieben und die Einrichtung eines unternehmensweiten Ausbildungstages, um sich gegenseitig kennenzulernen und Arbeitserfahrungen auszutauschen. Die Auszubildenden werden dabei als „Chefsache“ angesehen und ihnen damit die entsprechende Wertschätzung entgegen gebracht. Die Jury hat bei diesem Projekt insbesondere die Einführung einer innerbetrieblichen Anerkennungskultur und die Profilierung als Ausbildungsbetrieb anerkannt. Ansprechpartnerin ist Frau Buhl, Telefon: 0431/5114155
„Alzheimer Gesellschaft Lübeck und Umgebung – Selbsthilfe Demenz“ in Lübeck für die Auszeit demenziell erkrankter Menschen in die Normalität. Titel der Arbeit lautet „Aktiv-Gruppe für Menschen mit Demenz“. Die Aktiv-Gruppe stellt einen neuen Baustein der Begleitung zwischen den Gruppen für Frühbetroffene und den niedrigschwelligen Betreuungsangeboten dar. Ziel der Arbeit in der Aktiv-Gruppe ist es, Normalität erleben zu können und die Mitglieder es dadurch schaffen, gemeinsam am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Der bisherige Schwerpunkt der Gruppe in Form eines Gesprächskreises brauchte wegen Voranschreiten der Erkrankung eine neue Ausrichtung. Dies gelang mit der Verknüpfung des gemeinsamen Tuns mit einem normalen häuslichen Umfeld. Durch die professionale Begleitung der Gruppe und dem emotionalen Abstand zu den Angehörigen ist es gelungen, Vertrauen in vorhandene Fähigkeiten zu entwickeln und die Eigenständigkeit zu fördern. Hilfreich ist das private Umfeld, in dem die Aktivitäten stattfinden. Die Verknüpfung von Aktivitäten wie beispielsweise Spaziergänge, Picknick, Kutschfahrt, Einkehr in Restaurants mit Normalität und festen Strukturen bewirken bei den Mitgliedern eine Lebhaftigkeit und Lebendigkeit. Sprachprobleme stellen bei diesen gemeinsamen Aktivitäten häufig kein Problem mehr dar. Den Angehörigen wird wertvolle Zeit für eigene Bedürfnisse ermöglicht, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Das Angebot schließt die Lücke zwischen den Früherkrankten und den Menschen mit vorangeschrittener Demenz. Ansprechpartnerin ist Frau Damberg, Telefon: 04504/4197
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