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Auszug aus der Pressemitteilung des Ministeriums für Arbeit und Soziales Sachsen-Anhalts vom 11. November 2015
In einer Festveranstaltung mit 150 Gästen ist am Mittwoch in Magdeburg der Integrationspreis 2015 des Landes Sachsen-Anhalt verliehen worden. Insgesamt sieben Initiativen und Projekte wurden ausgezeichnet. Die Preise wurden übergeben von Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff, Kultusminister Stephan Dorgerloh, Sozialminister Norbert Bischoff und der Integrationsbeauftragten der Landesregierung, Susi Möbbeck.
Mit dem Integrationspreis werden Vereine, Migrantenorganisationen, Kommunen und Schulen sowie Unternehmen und Institutionen ausgezeichnet, die nachhaltige Projekte im Bereich der Integration umsetzen. Er wurde in diesem Jahr in den drei Kategorien „Engagiert für Willkommenskultur“, „Zusammenleben von Anfang an – Kitas und Schule gestalten Vielfalt“ sowie „Bildung, Ausbildung und Arbeit – Schlüssel erfolgreicher Integration“ ausgeschrieben. In diesem Jahr hatten sich 30 Projekte und Initiativen beworben. Eine Fachjury traf die Auswahl. Sie vergab zudem Ehrungen für besonderes individuelles Engagement in der Ausländer- und Flüchtlingsarbeit.
Ministerpräsident Haseloff betonte: „Diese Veranstaltung zeigt, dass wir in Sachsen-Anhalt über Integration nicht nur reden, sondern auch Taten folgen lassen. Und das nicht erst seit heute, denn der Landesintegrationspreis wird bereits zum 6. Mal vergeben.“
Es werden Vereine und Initiativen gewürdigt, die sich um Erstinformation, Begleitung und Unterstützung von Flüchtlingen kümmern. Die Jury vergab einen ersten und zwei gleichrangige zweite Preise.
Die Initiative unterstützt und begleitet Flüchtlinge in Ausweichunterkünften der Zentralen Aufnahmestelle Halberstadt in Wendefurth, Ballenstedt und Quedlinburg. Das Engagement umfasst die praktische Unterstützung wie täglich angebotene ehrenamtliche Deutschkurse, Übersetzungen, die Begleitung zu Behörden und Fahrten zu Ärzten. Zudem werden Freizeit- und Begegnungsmöglichkeiten angeboten wie der Besuch des Tiergartens, Wanderungen, aktiver Sport und der Besuch von Sportveranstaltungen, gemeinsames Kochen, Willkommensfeste sowie eine Vielzahl von Spielangeboten für Kinder.
Die Initiative bietet ein großes Spektrum von ehrenamtlichen Sprachkursen, über Begleitung und Patenschaften, gemeinsamen kulturellen Aktivitäten und Informationsveranstaltungen. Zu den Angeboten zählen das Bepflanzen von Hochbeeten, das gemeinsame Arbeiten in einer Fahrradwerkstatt, das Kochen und Backen sowie gemeinsames Musizieren. Die Vorhaben und Aktivitäten werden mit den Flüchtlingen gemeinsam entwickelt.
Mit Hilfe von vielen Ehrenamtlichen wird ein Sprachmittlerpool angeboten, der inzwischen über 100 Sprachmittler umfasst und rund 40 Sprachen abdeckt. Die Sprachmittler werden über eine von der Initiative organisierte Hotline angefragt von Vereinen, Kitas, Schulen, Einrichtungen, Arztpraxen und Behörden, aber auch von Flüchtlingen selbst. Die Initiative koordiniert nicht nur den direkten vor-Ort-Einsatz, sondern auch telefonische Sprachmittlung – etwa um Bedarfe im ländlichen Raum zu decken.
Es wird das Engagement von Schulen sowie in Kindertageseinrichtungen gewürdigt, die sich für ein interkulturelles Zusammenleben einsetzen. Die Jury vergab drei gleichrangige Preise.
Diese Schule wird derzeit von Kindern aus 28 Ländern besucht. Im Rahmen eines über Wochen vorbereiteten Schulfestes wurden mit den Kindern gemeinsam Länder und Kulturen entdeckt. Höhepunkte des Schulfestes waren ein Theaterstück, eine Modenschau, die Kleidung aus den verschiedenen Ländern präsentierte sowie ein Projekt, mit dem die Flaggen der Nationen gebastelt und vorgestellt wurden. Auch eine Mini-Fußball-Weltmeisterschaft wurde durchgeführt.
Hier wird in einem Schulkurs in besonderer Weise das gemeinnützige Engagement der Schülerinnen und Schüler gefördert. In mehreren Kleingruppen besuchen sie regelmäßig die Flüchtlingsunterkunft in ihrem Heimatort und unterstützen Flüchtlinge beim Erwerb erster Grundkenntnisse der deutschen Sprache. In weiteren Treffen führten die Schülerinnen und Schüler unter anderem mit Flüchtlingen einen Stadtrundgang durch oder kochten landestypische Gerichte.
Prämiert wurde ein Schulfilmprojekt mit dem Titel „Begegnung in Vielfalt – Gemeinsamkeiten finden, Vorurteile verschwinden“. Im Rahmen des schulspezifischen Unterrichts wurden interkulturelle Kompetenzen vermittelt. Die Kinder setzten sich mit dem Leben, mit Bräuchen, aber auch den Problemen von Kindern in anderen Ländern auseinander. Die Schülerinnen und Schüler einer 4. Klasse erarbeiteten einen Trickfilm rund um die Hauptfigur Moni Melody. Durch diese lernen sie verschiedene Länder und Kontinente kennen und helfen, als Gefahren drohen.
Es werden Initiativen und Angebote gewürdigt, die die Bildungs- und berufliche Integration von Ausländern fördern. Die Jury entschied, dass allein ein erster Preis vergeben wird.
Die Initiative ermöglicht Flüchtlingen den Hochschulzugang, auch bei unvollständiger Aktenlage können Zugangsprüfungen abgelegt werden. Nach dem ersten Durchlauf der Initiative zum Wintersemester 2015/16 gab es über 100 Interessierte. Studieninteressierte, die in ihren Herkunftsländern eine Hochschulreife erworben haben, können so in Sachsen-Anhalt einen Hochschulabschluss erlangen.
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