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Auszug aus der Pressemitteilung des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration vom 11. November 2015
Die Hessische Landesregierung hat im Rahmen eines Festaktes im Biebricher Schloss in Wiesbaden den Hessischen Integrationspreis verliehen. Der Bevollmächtigte für Integration und Antidiskriminierung, Staatssekretär Jo Dreiseitel, gratulierte den Gewinnern: „Insgesamt sind 130 Bewerbungen mit hervorragenden Projekten bei der Jury eingegangen, die tagtäglich beweisen, wie bunt und vielfältig Hessen ist. Die Initiativen schaffen ein Gefühl der Verbundenheit, wirken identitätsstiftend und stärken somit unsere Gesellschaft. In diesem Jahr ist es der Jury wieder gelungen, mit ihrer Auswahl der Gewinner das facettenreiche Profil von Hessen abzubilden. Die Preisträger zeigen aber auch, in welch außergewöhnlichem Maße sich die Zivilgesellschaft in Hessen für die Flüchtlingshilfe engagiert. Hierfür setzt sich auch das Land Hessen ein, indem es eine Willkommens- und Anerkennungskultur auf unterschiedlichen Ebenen fördert.“
Im Mittelpunkt der mit insgesamt 20.000 Euro dotierten Auszeichnung stand in diesem Jahr das Thema „Integration und Flüchtlinge“. „Flüchtlinge, die in unserem Land ankommen, suchen Zuflucht vor Krieg, Verfolgung und Gewalt“, betonte der Staatssekretär heute bei der Verleihung des Hessischen Integrationspreises 2015 in Wiesbaden.
„Durch das außergewöhnliche große Engagement der gesamten Gesellschaft ist es uns gelungen, den Menschen in vielfältiger Weise Unterstützung und Hilfe zu bieten, um eine neue Lebensperspektive zu finden“, erklärte Dreiseitel.
Nach intensiven Beratungen hat die Jury beschlossen, den Hessischen Integrationspreis 2015 an fünf Projekte zu verleihen:
1) Mit 6.000 € Preisgeld wird das Projekt „teachers on the road“, Frankfurt, prämiert.
Das Projekt „teachers on the road“ in Frankfurt erteilt Sprachunterricht für Flüchtlinge, auch unabhängig von deren Aufenthaltsstatus. Des Weiteren ist das Projekt an verschiedenen Standorten in Hessen tätig und ehrenamtliche Helferinnen und Helfer geben kostenlos Kurse, die von Alphabetisierung bis zur Berufsvorbereitung reichen. Dabei werden nicht nur Deutschkenntnisse vermittelt, sondern auch kulturelle, gesellschaftliche und politische Zusammenhänge unterrichtet. Wesentliches Anliegen ist hierbei, den Menschen möglichst rasch eine umfassende Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.
„Teachers on the road“ ist, nach Meinung der Jury ein besonders herausragendes Beispiel für ehrenamtliches Engagement im Flüchtlingsbereich. Ausgehend von der Initiative eines kleinen Teams freiwilliger Lehrerinnen und Lehrer bildeten sich aus der Basis der Bevölkerung Gruppen von „teachers“ heraus, die zunächst im Frankfurter Stadtgebiet tätig waren. Schnell erreichte das Projekt eine sehr hohe Reichweite und weitete sich aus – seit dem Start haben sich bereits über 250 „teachers“ engagiert. Das ganzheitliche und niedrigschwellige Konzept der Initiative unterstützt die Integration der Menschen in vorbildhafter Weise.
2) Ein Preisgeld in Höhe von 5.000 € wird der Wohngemeinschaft „Hoffnungshaus.de“, Burghaun, zugesprochen.
Ein gutes Beispiel für Engagement im Bereich der Flüchtlingshilfe und Nächstenliebe ist das sogenannte „Hoffnungshaus.de“, welches seit Februar 2014 ausländische Familien, Alleinerziehende sowie Schwangere, die sich im Asylverfahren befinden, unterbringt. Durch den Trägerverein können dort lebende Menschen einen Schutz-, Ruhe- und Sicherheitsraum erhalten und so zu einer Wohngemeinschaft gelangen, die Akzeptanz in der Bevölkerung findet. Den Bewohnern wird darüber hinaus eine individuelle Begleit- und Entwicklungshilfe angeboten.
Die Jury würdigt diese Wohngemeinschaft, da sie mustergültig aufzeigt, dass die Unterbringung und Ansiedlung von Flüchtlingen im ländlichen Raum und die Einbindung der Menschen in die dortige Gesellschaft mit großem Erfolg gelingen kann. Unter dem Motto „Integration von Anfang an“ erleben die untergebrachten Menschen vielseitige Unterstützung, durch die ihnen der Weg in eine eigenständige Teilhabe am gesellschaftlichen Leben verschafft werden soll.
3) Jeweils 3.000 € Preisgeld erhalten die nachfolgend genannten Projekte, als spezifische Beispiele für die Vielzahl der Flüchtlingsinitiativen in Hessen:
Das Projekt „Netzwerk Neue Nachbarn – Hilfe für Flüchtlinge“ zeigt das unermüdliche und ehrenamtliche Engagement im Bereich der Flüchtlingshilfe, welches seit Jahren in Büdingen besteht. Anfang 2014 haben sich in dem Netzwerk verschiedene Gruppierungen zusammengeschlossen in denen sie Erfahrungen austauschen und neue Projekte organisieren. In enger Abstimmung mit der Stadtverwaltung koordiniert das Netzwerk vielfältige Aktionen, so z. B. Paten- und Dolmetscherprojekte, Deutschkurse, Fahrradverleih etc.
Der „Freundeskreis Flüchtlinge“ wurde im März 2014 vom „Netzwerk für Integration in Rödermark e. V.“ ins Leben gerufen. Mittlerweile engagieren sich ca. 100 ehrenamtliche Helfer in unterschiedlichen Bereichen (z. B. Partnerschaften, Sprachförderung, Freundschaftsfest, Fahrradwerkstatt) für die am Ort lebenden Flüchtlinge. Der Trägerverein blickt mittlerweile auf eine fast 25-jährige Aktivität bei der Beratung und Betreuung von Flüchtlingen zurück.
Der aus über 60 Mitgliedern bestehende Verein wurde 2011 zunächst mit dem Ziel gegründet, die Menschen in Syrien in Ihrem Einsatz für Frieden und Freiheit zu unterstützen. Mittlerweile zeichnet sich der Verein durch eine umfassende Unterstützung und Beratung der hier nach Deutschland geflohenen Menschen aus Syrien aus und steht hierzu mit der Stadt Darmstadt in ständigem Austausch. Durch seine erfolgreiche Arbeit ist der Verein inzwischen weit über die Grenzen Darmstadts hinaus als Ansprechpartner für die Integration syrischer Flüchtlinge bekannt und geschätzt.
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