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Pressemitteilung des Ministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren des Landes Baden-Württemberg vom 3. November 2015
Sozialministerin Katrin Altpeter hat die Pflegeprojekte bekannt gegeben, die das „Innovationsprogramm Pflege“ des Sozialministeriums in diesem Jahr fördert. Für die ausgewählten Projekte, die durch ihre innovativen Ansätze die Pflegelandschaft in Baden-Württemberg weiterentwickeln und verbessern sollen, stehen insgesamt drei Millionen Euro zur Verfügung.
Gefördert werden 21 Projekte in den Stadt- und Landkreisen Esslingen, Ostalbkreis, Breisgau-Hochschwarzwald, Ortenau, Tübingen, Ravensburg, Böblingen, Heilbronn, Sigmaringen, Stuttgart, Heidelberg, Bodenseekreis, Karlsruhe, Mannheim, Freiburg und Biberach.
Erstmals werden mit dem Innovationsprogramm ambulant betreute Wohngemeinschaften für Senioren und Menschen mit Behinderungen gefördert. Das ist eine Konsequenz aus dem im vergangenen Jahr von Ministerin Altpeter auf den Weg gebrachten Wohn-, Teilhabe- und Pflegegesetz (WTPG), das unter anderem darauf abzielt, die Angebotspalette an Wohnformen für ältere Menschen zu vergrößern. Ebenfalls gefördert werden Projekte für Menschen mit Migrationshintergrund und Pflegebedarf, der weitere Ausbau der Tagespflege sowie Projekte, die die Vernetzung im Sozialraum verbessern sollen.
Ministerin Altpeter: „Wir wollen es Menschen mit Unterstützungsbedarf ermöglichen, aus einem breiten Angebot an Pflegearrangements auswählen zu können. Ältere Menschen wollen heute auch bei Pflegebedürftigkeit so lange wie möglich in ihrer gewohnten Umgebung leben bleiben. Das gilt für Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, für Menschen in Großstädten oder auf dem Land und für Menschen mit und ohne Demenzerkrankung. Deshalb haben wir den Schwerpunkt unseres Förderprogramms auf die Stärkung von familiären Pflegearrangements gelegt, die den Betroffenen möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden ermöglichen.“
Für die Förderung ausgewählt wurden deshalb unter anderem Projekte, die sich damit auseinandersetzen, wie die Versorgungsstrukturen im direkten Umfeld der Betroffenen verbessert werden können. Die Herausforderung bei solchen Quartierkonzepten ist es, familiäre und professionelle Hilfen – bislang zumeist unabhängig voneinander agierend - möglichst eng miteinander zu vernetzen.
Ausgewählt wurden auch Projekte der kultursensiblen Pflege. „In den nächsten Jahren gehen wir von einer zunehmenden Zahl von rat- und hilfesuchenden, zunehmend auch pflegebedürftigen Migrantinnen und Migranten aus. Das Sozialministerium begleitet diese Entwicklung aktiv. Denn sie stellt einerseits die Einrichtungen und Dienste vor die große Herausforderung, ihre bestehenden medizinischen und pflegerischen Angebote auf den spezifischen Bedarf älterer und pflegebedürftiger Migrantinnen und Migranten auszurichten. Andererseits erleben Migrantinnen und Migranten die Schwierigkeit, sich in einem fremden kulturellen und sozialen Gesundheits- und Pflegesystem zu orientieren“, so Ministerin Altpeter.
Weitere Gesichtspunkte, nach denen die Projekte ausgewählt wurden, waren Ministerin Altpeter zufolge der Ausbau des teilstationären Pflegeangebots vor allem im ländlichen Raum, die Verbesserung der Lebenssituation demenzkranker Menschen sowie die finanzielle Unterstützung von neuen Wohnformen.
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