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Gemeinsam mit dem Präsidenten des Thünen-Instituts, Prof. Dr. Folkhard Isermeyer, stellte Peter Bleser, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft am 29. Oktober 2015 die Ergebnisse der Langzeitstudie „Ländliche Lebensverhältnisse im Wandel 1952, 1972, 1993 und 2012“ vor.
Zur Vorstellung der Studie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft erklärt Bundesminister Christian Schmidt:
„Die gute Nachricht ist: Unsere Dörfer bieten Lebensqualität und Zukunft für viele Menschen. Eine generelle Entvölkerung der ländlichen Regionen ist nicht zu befürchten. Der Schlüssel zum Erfolg der sozialen Dorfentwicklung liegt in den Anstrengungen vor Ort und im tatkräftigen Miteinander. Die Politik muss gemeinsam mit den Akteuren vor Ort die ländlichen Räume stärken und sie attraktiver machen. Wir müssen die ländliche Wirtschaft stärker fördern und vor allem den Breitbandausbau auf dem Land voranbringen. Die digitale Infrastruktur wird immer mehr zum Bestimmungsfaktor für die Zukunftsfähigkeit der ländlichen Regionen. Diese neuen Aufgaben werden aber nur mit zusätzlichen Mitteln zu stemmen sein. Dafür kämpfe ich in den anstehenden Haushaltsberatungen.“
Die Verbundstudie wird im Auftrag des BMEL unter Federführung des Thünen-Instituts für Ländliche Räume zusammen mit sechs weiteren Forschungseinrichtungen durchgeführt. Alle 20 Jahre untersuchen die Langzeitstudie die Lebensverhältnisse in denselben zehn westdeutschen – und seit 1993 auch in vier ostdeutschen – Orten.
Die Studie zeigt, die ländlichen Regionen in Deutschland überzeugen mit ihrer Vielfalt und Dynamik. Die Menschen, einschließlich Kinder und Jugendliche, sind mit dem Leben in ihrem Dorf grundsätzlich zufrieden. Sie schätzen die Gemeinschaft und ihr Wohnumfeld. So gaben 90 Prozent der Befragten an, dass sie mit ihrer aktuellen Wohnsituation zufrieden sind.
Dieser Befund ist auch Resultat des gemeinschaftlichen Engagements der Einwohner. Dort, wo sich Menschen zur aktiven Gestaltung ihres örtlichen Lebensumfeldes engagieren, erfahren sie positive Entwicklungen und richten somit den Blick in die Zukunft. Allerdings werden auch Defizite der die Infrastruktur bemängelt: Über 18 Prozent empfinden die Nahversorgungssituation – wie Einkaufsmöglichkeiten und auch die medizinische Versorgung – als unzureichend. Auch das Fehlen von kinderkulturellen Freizeitangeboten wird in den Dörfern kritisiert.
Die Studie dokumentiert sehr heterogene ländliche Entwicklungen: So ist die Bevölkerungsentwicklung nicht einheitlich – weder in West noch in Ost. Auch eine generelle Abwanderungsbereitschaft eines Großteils der erwachsenen Wohnbevölkerung und mehr noch von Jugendlichen ist in den Untersuchungsorten nicht nachweisbar. Dennoch: Standortofferten wie Arbeitsplatz, soziale Netze, Wohnumfeld und Freizeitmöglichkeiten werden immer wichtiger zur Gewinnung von Zuzüglern. Um die Daseinsvorsorge für künftige Generationen zu sichern und Menschen aller Altersgruppen vor Ort eine Perspektive zu bieten, stehen ländliche Regionen vor großen Herausforderungen.
(Quelle: bmel.bund.de)
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