Langfristig Bevölkerungsrückgang in HessenHessen
07.09.2015
Pressemitteilung des Hessischen Statistischen Landesamtes vom 7. September 2015
Die Bevölkerung in Hessen wird in den kommenden Jahren noch relativ stark zunehmen und mit Abflachung und Stabilisierung der anfangs sehr hohen Nettozuwanderung aus dem Ausland später jedoch wieder sinken. Dies ist das Ergebnis der – zwischen den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder koordinierten – 13. Bevölkerungsvorausberechnung (Variante 2). Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, wird die Bevölkerung in Hessen aus gegenwärtiger Sicht zunächst von rund 6,05 Millionen im Jahr 2013 auf etwa 6,2 Millionen im Jahr 2023 zunehmen. Danach wird das jährliche Geburtendefizit, also der Überschuss der Sterbefälle über die Geburten, soweit steigen, dass es nicht mehr über Wanderungsgewinne ausgeglichen werden kann und die Bevölkerungszahl wird sinken. Der Bevölkerungsstand des Basisjahres 2013 (6,045 Millionen), das der Berechnung zugrunde liegt, wird voraussichtlich im Jahr 2045 erreicht und bis zum Jahr 2060 dürfte die Bevölkerungszahl bis auf rund 5,8 Millionen sinken.
Gleichzeitig wird sich der Alterungsprozess der Bevölkerung verstärkt fortsetzen. Die Zahl der unter 20-Jährigen wird von gegenwärtig 1,1 auf 0,9 Millionen im Jahr 2060 zurückgehen. Der Einwohnerbestand im Alter zwischen 20 und 65 Jahren sinkt im gleichen Zeitraum von 3,7 auf 3,0 Millionen. Zunehmen wird dagegen die Zahl der 65-Jährigen und Älteren von heute 1,2 auf 1,8 Millionen im Jahr 2060. Von der Gesamtbevölkerung Hessens sind dann 31 Prozent 65 Jahre oder älter; heute sind es 20 Prozent. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unter 20 Jahren, gegenwärtig schon zahlenmäßig um 90.000 weniger als die 65-Jährigen und Älteren, werden künftig deutlich in der Minderheit sein: Ihre Zahl wird 2060 um 866.000 geringer sein als die der 65-Jährigen und Älteren und nur noch einen Anteil von 16 Prozent an der Gesamtbevölkerung erreichen (2013: 18,6 Prozent).
Das Hessische Statistische Landesamt wird auf Grundlage der 13. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung (Variante 2), die sich von Variante 1 durch eine stärkere Zuwanderung unterscheidet, eine regionalisierte Vorausberechnung auf der Ebene der Landkreise und kreisfreien Städte erstellen. Aktualisierte, auf dem Bevölkerungsstand 31.12.2014 berechnete Ergebnisse liegen voraussichtlich im Herbst 2015 vor.