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Pressemitteilung des Bayerischen Landesamtes für Statistik vom 28. August 2015
Beim Zensus 2011 kam eine neue Methode zum Einsatz: Neben den traditionellen Elementen einer Volkszählung in Form von Direktbefragungen der Bevölkerung wurden auch Daten durch Auswertung der Melderegister der Kommunen gewonnen. Dadurch ist es möglich, ein vollständig regionalisiertes Bild über die Bevölkerung mit Migrationshintergrund in Bayern darzustellen.
Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik zeigen die Ergebnisse, dass in den acht bayerischen Großstädten im Durchschnitt fast jeder Dritte (31,0 Prozent) einen Migrationshintergrund hatte. Während in den Gemeinden mit einer Größe von 50.000 bis unter 100.000 Einwohnern durchschnittlich 28,8 Prozent der Bevölkerung einen Migrationshintergrund aufwiesen, traf dies in Gemeinden mit 10.000 bis unter 50.000 Einwohnern auf etwa jede fünfte Person (19,7 Prozent) zu.
In Gemeinden mit 5.000 bis unter 10.000 Einwohnern lag der Anteil der Personen mit Migrationshintergrund an der Bevölkerung bei 13,2 Prozent und in den 1.522 kleinen Gemeinden mit unter 5.000 Einwohnern betrug der Anteil im Durchschnitt nur noch 8,0 Prozent.
Dabei waren im Freistaat deutliche regionale Unterschiede zu verzeichnen. In den nordöstlich gelegenen bayerischen Gemeinden – vor allem in den grenznahen Gemeinden zu Tschechien – lebten anteilig wenige Personen mit Migrationshintergrund. Eine Ausnahme bilden hier vor allem die oberfränkischen Gemeinden Hof, Marktredwitz und Wunsiedel, in denen jeder Fünfte einen Migrationshintergrund aufwies. Hohe Anteile an Personen mit Migrationshintergrund zeigen sich auch in den Gemeinden der Ballungsräume München, Augsburg, Ingolstadt und Nürnberg-Fürth-Erlangen, sowie in den Grenzgemeinden zu Österreich.
Betrachtet man die in Bayern häufigsten Herkunftsländer der Personen mit Migrationshintergrund, zeigt sich, dass in den Gemeinden entlang der Grenze zu Tschechien anteilsmäßig viele Personen aus Osteuropa kommen. Durchschnittlich stammen in den Gemeinden der Landkreise Hof, Wunsiedel im Fichtelgebirge, Tirschenreuth, Neustadt a.d. Waldnaab, Schwandorf, Cham und Regen 11,5 Prozent der Personen mit Migrationshintergrund aus Tschechien, 11,3 Prozent aus Polen, 7,8 Prozent aus Kasachstan, 6,5 Prozent aus der Türkei, 5,2 Prozent aus der Russischen Föderation und 4,7 Prozent aus Rumänien.
Österreichische Wurzeln hatten im Durchschnitt dagegen 18,1 Prozent der Bevölkerung mit Migrationshintergrund in den östlichen Gemeinden entlang der österreichischen Grenze, das heißt in den Gemeinden der Landkreise Freyung-Grafenau, Passau, Rottal-Inn und Altötting sowie in den südlich der Landeshauptstadt München liegenden Kreisen Erding, Ebersberg, München und Fürstenfeldbruck.
Die aus der Türkei stammenden Personen waren hier mit 4,4 Prozent vergleichsweise gering vertreten. Ein ebenso deutliches Bild zeigt sich in den südlichsten Gemeinden Bayerns (der Landkreise Berchtesgadener Land, Traunstein, Rosenheim, Miesbach, Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen, Weilheim-Schongau, Ostallgäu, Oberallgäu, Lindau), in denen durchschnittlich 21,2 Prozent der Personen mit Migrationshintergrund aus Österreich stammen.
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