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Pressemitteilung des Bundesinstituts für Berufsbildung vom 27. August 2015
Insbesondere in kleinen und mittleren Unternehmen zeichnet sich eine größere Aufgeschlossenheit dafür ab, die variierenden Ausbildungsvoraussetzungen und Potenziale Jugendlicher auf dem Weg in den Beruf breiter zu nutzen, um Fachkräfte zu gewinnen. Die Fachtagung „Demografie: Fachkräftesicherung in Mitteldeutschland – Handlungsansätze für die Zukunft der Berufsbildung“ hat zum Ziel, diese Entwicklung im mitteldeutschen Raum zu verstärken. „Wir müssen die Heterogenität hinsichtlich der unterschiedlichen Begabungen, Neigungen und Kompetenzen von Ausbildungsplatzbewerberinnen und -bewerbern noch wesentlich stärker als Vielfalt und als Chance zur Fachkräftesicherung begreifen“, betont Prof. Dr. Friedrich Hubert Esser, Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), zur Eröffnung.
Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sehen sich mit größeren Unternehmen sowie schulischen und hochschulischen Bildungsangeboten im verstärkten Wettbewerb um geeignete Auszubildende. Sie erkennen zunehmend die Notwendigkeit, einen anderen Blick zu entwickeln, um Bewerber/-innen auch in Gruppen zu suchen, die sie bisher weitgehend außer Acht gelassen haben. „Die Unternehmen dürfen hierbei nicht allein gelassen werden. Es bedarf einer gemeinsamen Anstrengung aller Akteure“, fordert Esser weiter. „Es gilt, das Zusammenwirken von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Praxis zu verstärken, um die Berufsausbildung junger Menschen entlang der Bildungskette wirksam zu unterstützen.“
Universitätsrektor Prof. Dr. Jens Strackeljan hebt die besondere Bedeutung für die Wirtschaft in den mitteldeutschen Bundesländern hervor: „Die demografische Entwicklung führt hier zu einem Rückgang der Schulabgängerzahlen um mehr als die Hälfte, die Nachwuchssituation ist in vielen Wirtschaftsbereichen bereits als dramatisch zu bezeichnen. Den alten Bundesländern steht diese Entwicklung noch bevor. Nicht nur in der Ausbildung hochqualifizierter Fachkräfte ist die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg Partner der Wirtschaft. Auch in der Berufsbildungsforschung ist unser Selbstverständnis und Anspruch, den Unternehmen mit der Entwicklung und Erforschung neuer Handlungsansätze zur Seite zu stehen und unseren Beitrag zur erfolgreichen Bewältigung der Anforderungen von morgen zu leisten.“
Das BIBB und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) haben zusammen mit der Praxis, anderen wissenschaftlichen Institutionen und den verschiedenen Ebenen der Politik seit 2011 in rund 30 bundesweit verteilten Modellversuchen vielfältige Handlungskonzepte erarbeitet. Ihr Ziel: Passungsprobleme beim Übergang in die Ausbildung zu verringern und mit Angeboten zur Begleitung der Ausbildung zu helfen, Abbrüche zu vermeiden. Die Fachtagung stützt sich auf die Ergebnisse dieser Modellversuche. So haben die Projekte in Mitteldeutschland konkrete, praxiserprobte Konzepte geliefert, die nun in die Breite getragen werden sollen.
„Für das beschäftigungsintensive Handwerk sind die Ergebnisse solcher Modellversuche von einer hohen Relevanz. Denn seine aktuellen Herausforderungen – Nachwuchsgewinnung sowie Erhalt und Qualifizierung der bestehenden Mitarbeiterstämme – sind nur gesamtgesellschaftlich lösbar“, betont der Präsident der Handwerkskammer Halle, Thomas Keindorf. „Daher tragen wir gern zur Praxisumsetzung bei.“
Dies konnte auch deshalb erreicht werden, weil Betriebe an der Entwicklung der Angebote selbst beteiligt waren und damit frühzeitig in die Bildungskette einbezogen wurden. Beispiele für innovative Handlungsansätze sind dabei unter anderem:
Diese und weitere Beispiele werden auf der Tagung als „Markt der Innovationen“ präsentiert und den Betrieben mit ihren Kooperationspartnern in der Region zum Einsatz angeboten.
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