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Pressemitteilung des Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Saarlandes vom 11. Juni 2015
Anlässlich des 18. Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit 2015 hat die saarländische Gesundheitsministerin Monika Bachmann auf die Herausforderungen einer modernen Gesundheitspolitik hingewiesen. Die Ministerin stellte dabei drei Forderungen für eine vernetzte Gesundheit in den Raum: „Angesichts des demografischen Wandels und der zunehmenden Multimorbidität ist es wichtig, die verschiedenen Sektoren im Gesundheitswesen zu vernetzen“, sagte Bachmann in Berlin. „Für eine zeitgemäße Planung ist ein gemeinsames Landesgremium nach §90 a SGB V, wie wir es im Saarland bereits vor zwei Jahren eingerichtet haben, daher eine wichtige und notwendige Voraussetzung. Hier sitzen Akteure aus dem ambulanten und dem stationären Sektor zusammen mit den gesetzlichen Krankenkassen und dem Gesundheitsministerium ‚an einen Tisch‘, so dass es in Zukunft kein ‚aneinander-vorbei-planen‘ mehr geben wird.“ Perspektivisch müsse man auch darüber nachdenken, ob ein Ausbau der Kompetenzen des gemeinsamen Landesgremiums hin zu einer sektorenübergreifenden Planung nicht sinnvoll sein könnte, sagte Bachmann.
Die Ministerin verwies in ihrem Impulsreferat darauf, dass ein zukunftsfähiges Gesundheitssystem, neben einer sektorenübergreifenden Bedarfsplanung auch Verträge zur besonderen Versorgung, wie sie im neuen GKV Versorgungsstärkungsgesetz vorgesehen seien, benötige. Dann könnten Kassen und Leistungserbringer individuelle und flexible Möglichkeiten zur Vernetzung nutzen. So könne den Belangen von Patienten mit besonderen Krankheitsbildern oder besonderen regionalen Gegebenheiten künftig besser Rechnung getragen werden, führte die Ministerin aus.
Als dritte Forderung für eine moderne Gesundheitspolitik nannte Bachmann die zwingend notwendige reibungslose Informationsübermittlung zwischen den Leistungserbringern und einer leistungsfähigen und sicheren IT-Infrastruktur. „Dies ist insbesondere in der täglichen Versorgung von multimorbiden Patienten notwendig. So können alle Behandelnden die notwendigen Informationen über Diagnose, Medikation und Therapie schnell und ohne Hürden weitergeben und austauschen“, sagte Bachmann. Zwar sei die flächendeckende Einführung der elektronischen Gesundheitskarte ein wichtiger, aber unzureichender Schritt in die richtige Richtung gewesen. Nun ginge es darum, dass die Anwendungsmöglichkeiten der Karte auch nutzbar gemacht würden. „Wir wollen keinen ‚gläsernen Patienten‘ sondern dringend notwendige medizinische Informationen den Behandlern zur Verfügung stellen“, unterstrich die Ministerin. „In nicht allzu langer Zeit werden wir hier den Einstieg in erste telemedizinische Behandlungsmethoden erleben“, sagte sie und verwies dabei auch auf das vom Bundesgesundheitsministerium Anfang des Jahres vorgelegte E-Health-Gesetz, das einiges an Verbesserungen im Bereich der Weiterentwicklung der Telematikinfrastrukturen und der Zusammenarbeit der Systeme bringen werde.
Gesundheitsministerin Monika Bachmann abschließend: „Eine zeitgemäßes Gesundheitswesen muss die Trennung der Sektoren bei der Versorgungssteuerung aufheben. Die Krankenkassen brauchen neben verbindlichen Vorgaben für die Bedarfsplanung auch flexible Möglichkeiten, um vernetzte Versorgungsmodelle für bestimmte Indikationen oder in bestimmten Regionen einzuführen. Und nicht zuletzt muss die Telematikinfrastruktur zügig weiterentwickelt werden, damit neben der strukturellen Vernetzung auch die kommunikationstechnische Vernetzung der Akteure im Gesundheitswesen gewährleistet wird.“
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