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Pressemitteilung der Hamburger Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation vom 2. Juni 2015
Die ökonomische Entwicklung Deutschlands und seiner Branchen ist nicht zu trennen von der demographischen Entwicklung, die sich in einer älter werdenden und an Zahl abnehmenden Bevölkerung zeigt. Gleichzeitig verändert sich die Anzahl der erwerbsfähigen Personen und der Haushalte. Auf dem Arbeitsmarkt wird das Angebot an Fachkräften und Arbeitskräften insgesamt knapper. Die Freie und Hansestadt Hamburg steht vor der Herausforderung, ihre Position als internationale Metropole, strategisch wichtiges Handelszentrum und attraktiver Unternehmensstandort in Europa vor dem Hintergrund des demographischen Wandels zu festigen bzw. weiter auszubauen.
Im Auftrag der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation wurden zwei Studien erstellt, die die Fragen nach den Chancen und Herausforderungen des demographischen Wandels aufgreifen: Die Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung mbH durchleuchtete die Auswirkungen des demographischen Wandels im Bundesgebiet auf die Branchen, auf Nachfrageverschiebungen und Kosteneffekte. Rückwirkungen auf Hamburg wurden dabei intensiv untersucht. Das Niedersächsische Institut für Wirtschaftsforschung widmete sich den veränderten Rahmenbedingungen in der Region. Dabei ging es um die Chancen und Herausforderungen Hamburgs für ausgewählte Produkte und Dienstleistungen sowie die Folgen der veränderten Altersstruktur der Beschäftigten. Für die Körber-Stiftung, Kooperationspartner der Studienpräsentation, ist der Demographische Wandel ein zentrales Handlungsfeld ihrer Stiftungsarbeit.
Wirtschaftsbehörde und Körber-Stiftung haben die Studien heute in einer gemeinsamen Veranstaltung vorgestellt und mit Experten diskutiert.
Staatsrat Dr. Rolf Bösinger stellte eingangs klar, dass Zuwanderung ein Wirtschaftsfaktor ist, auch zur Sicherung und Schaffung neuer Arbeitsplätze. Trotz der derzeitigen Daten befinden wir uns bundesweit „mitten im demographischen Wandel“. Ohne eine starke Wirtschaft und ohne Arbeitsplätze lassen sich die Folgen nicht bewältigen. Vom Wandel im Bundesgebiet kann Hamburg sich nicht abkoppeln. Die Kunden Hamburger Produzenten und Dienstleister befinden sich schließlich überwiegend im Bundesgebiet. Umso mehr gilt es, die Chancen sich entwickelnder Märkte zu nutzen und die Herausforderungen der Verschiebung der Altersstruktur der Beschäftigten anzunehmen. Für den Kooperationspartner der Studienpräsentation, die Körber-Stiftung, ist der Demographische Wandel ein wichtiger Bereich ihrer Stiftungstätigkeit. „Aus unserer Sicht beinhaltet der demographische Wandel nicht nur die Chance auf ein längeres Leben, sondern auch die auf ein längeres Arbeiten – und wir haben allen Grund, auch das wirklich als Chance zu sehen“, ergänzte Karin Haist, Leiterin des Bereichs „Gesellschaft“ in ihrer Begrüßung.
Die Studien haben das Ziel zum einen die Chancen der Hamburger Wirtschaft identifizieren, zum anderen aber auch die Konsequenzen und Handlungsbedarfe herauszuarbeiten. Hamburg ist ein über Jahrhunderte gewachsener, Wirtschaftsstandort mit einem breit gefächerten Branchenmix. Wissensintensive Unternehmensdienstleistungen haben sich dank der starken Leitunternehmen auf breiter Basis entwickelt. Viele von Ihnen haben sich mit ihrer europäischen Zentrale in Hamburg angesiedelt. Die Dienstleistungslandschaft ist ebenfalls vielfältig und eine wichtige, eigenständige Säule der Hamburger Wirtschaft. Neben Berlin, Köln / Düsseldorf und München nimmt Hamburg damit auch bundesweit eine überragende Bedeutung. Innerhalb Hamburgs ist dadurch ein innovatives Milieu entstanden, das gleichzeitig die vorhandenen Stärken Hamburgs fördert, aber auch externe Entwicklungen aufnimmt und durch den Strukturwandel das wirtschaftliche Wachstumspotenzial ausschöpft. Die Voraussetzungen Hamburgs für zukünftiges Wachstum sind gegeben. Der demographische Wandel wirkt sich im Vergleich zum übrigen Bundesgebiet oder anderen entwickelten Volkswirtschaften in den Metropolen schwächer aus. Damit die Chancen, die sich aus dem demographischen Wandel ergeben, genutzt werden können, werden, wie auch in der Vergangenheit, Personen im erwerbsfähigen Alter aus anderen Bundesländern oder dem Ausland zuwandern. Der Hamburger trägt mit seinem Integrationskonzept dieser Entwicklung Rechnung und leistet einen wichtigen Beitrag für die Zukunft.
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