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Pressemitteilung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg vom 27. Januar 2015
Bevölkerungspyramiden zeigen leicht verständlich die Alterszusammensetzung der Bevölkerung. Im Zeitverlauf unterliegt die Altersstruktur einem erheblichen Wandel. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts konnte tatsächlich noch von einer Pyramide gesprochen werden, mit breitem Sockel, der sich kontinuierlich nach oben verjüngte. Aktuelle Abbildungen der Altersstruktur Baden‑Württembergs haben nur im Alter über 50 noch Pyramidenform.
Aufgrund niedriger Geburtenzahlen werden die Jahrgangsstärken immer kleiner, je jünger die Jahrgänge sind. Für die Zukunft wird eine weiterer Rückgang bei den unteren Altersjahrgängen erwartet. Über den Zeitraum von 1900 bis 2060 lässt dieser Wandel für das Land Baden‑Württemberg anschaulich nachvollziehen. Die Anwendung wurde unlängst mit den Daten der neuen Bevölkerungsvorausrechnung aktualisiert.
Als neues Angebot des Statistischen Landesamtes Baden‑Württemberg ist ab sofort für Gemeinden, Kreise und Regionen eine interaktive Darstellung von Bevölkerungspyramiden möglich. Die realisierte Anwendung lässt eine Betrachtung der Entwicklung im Zeitverlauf beginnend mit dem Jahr 2000 bis zur voraussichtlichen Alterszusammensetzung im Jahr 2030 zu. Dieses Angebot steht sowohl mit absoluten Einwohnerzahlen als auch mit relativen Bevölkerungsanteilen zur Verfügung. In der relativen Variante kann die jeweils betrachtete Gemeinde, der Kreis bzw. die Region mit wählbaren Vergleichsgebieten (zum Beispiel verschiedene Gemeindegrößenklassen und Raumkategorien) in Beziehung gebracht werden. Dabei wird zum Beispiel deutlich, wie sehr sich die Altersstruktur großer Hochschulstandorte wie zum Beispiel Freiburg im Breisgau von der Altersstruktur kleiner Gemeinden unterscheidet.
In den Pyramiden werden die Bevölkerungsanteile der Männer links und die der Frauen rechts dargestellt. Für Freiburg fällt besonders auf, dass dort die 20- bis 30-Jährigen die am stärksten vertretenen Jahrgänge sind. Die Zuwanderung junger Erwachsener, hauptsächlich bedingt durch die Aufnahme eines Studiums, führt zu dem starken Anstieg im Alter von 19 bis 21. Diese Ausbuchtung bleibt über den Zeitverlauf bei diesen Altersjahren bestehen, während die restliche Bevölkerungsstruktur einem Alterungsprozess unterworfen ist. So ist im Zeitverlauf zu beobachten, wie sich die schwachen Jahrgänge infolge des zweiten Weltkrieges und die geburtenstarken Jahrgänge der 1950er Jahre durch die Altersstruktur nach oben verschieben.
Diesem Alterungsprozess ist auch die Struktur in kleinen Gemeinden unterworfen, die in der Abbildung als Linie dargestellt ist. Der Rückgang bei den jungen Erwachsenen ist hier im Wesentlichen durch Abwanderung verursacht. Durch die Abwanderung junger Erwachsener wird der Geburtenrückgang weiter verstärkt und die nachrückenden Jahrgänge sind schwächer besetzt. Im Land insgesamt ist dagegen derzeit eine Stabilisierung der Zahl der Geborenen zu beobachten.
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