Niedersächsischer Ministerpräsident Weil eröffnet Ausstellung „Zukunft leben: Die demografische Chance“Niedersachsen
04.12.2014
Pressemitteilung der Niedersächsischen Staatskanzlei vom 4. Dezember 2014
Der Niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil hat am Donnerstag die Ausstellung „Zukunft leben: Die demografische Chance“ im Niedersächsischen Landesmuseum Hannover eröffnet und dazu aufgerufen, den demografischen Wandel als Chance zu begreifen: „Die Gestaltung des demografischen Wandels ist wohl eine der größten Aufgaben für unsere Gesellschaft. Die Ausstellung zeigt: Wir können die Zukunft beeinflussen, und das sollten wir auch engagiert tun.“
Ausgangspunkt der Ausstellung, die von der Leibniz-Gemeinschaft konzipiert wurde, sind wissenschaftliche Befunde zur demografischen Entwicklung in Deutschland, auf deren Basis konkrete Forderungen erhoben werden. So plädieren die Ausstellungsmacher für eine große Bildungsoffensive und eine Steigerung der Erwerbsquote von Frauen, die Verlängerung der Lebensarbeitszeit sowie eine starke Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland, um den ökonomischen Folgen des demografischen Wandels zu begegnen. Und sie machen Druck: „Je länger die Umsetzung aufgeschoben wird, desto höher wird die Rechnung in der Zukunft ausfallen.“
Bis zum 1. März können Besucherinnen und Besucher die in neun Modulen gegliederte Ausstellung im Landesmuseum in Hannover besuchen. Die Module behandeln unter anderem die Themen Familienplanung, Lernen und Ausbilden, Altern sowie Migration. „Zukunft leben“ wurde erstmals im Februar in Berlin gezeigt und war seither in Mainz, Bochum, Bremerhaven, München und Dresden zu sehen.
In seiner Eröffnungsrede wies Ministerpräsident Weil darauf hin, dass die Landesregierung die Hinweise der Wissenschaftler aufgenommen habe. „In dem im Februar dieses Jahres berufenen 35-köpfigen Niedersächsischen Demografiebeirat, dem sogenannten 'Zukunftsforum Niedersachsen' werden bis Mitte 2015 konkrete Handlungsempfehlungen für die Landesregierung entwickelt und Projekte aufgesetzt.“ Ein Schwerpunkt der Demografie-Strategie des Landes sei die Bekämpfung des Fachkräftemangels: „Schon heute fehlen in einzelnen Berufen, Branchen und Regionen Niedersachsens gut ausgebildete Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Vor diesem Hintergrund wurde die Fachkräfteinitiative Niedersachsen gestartet“, so Weil. In den nächsten Jahren würden zur Fachkräftesicherung 200 Millionen Euro eingesetzt.
Die Sicherung der Mobilität im ländlichen Raum sei eine weitere Aufgabe: „Ziel ist hier, intelligente Lösungen zur Ausweitung des Mobilitätsangebotes zu entwickeln“, so Weil. Der Fokus liege auf innovativen Mobilitätskonzepten für den ÖPNV einschließlich ergänzender Angebote. „Um die Zukunft ist mir nicht bange, wir sind auf einem guten Weg“, sagte Weil.
Er dankte der Leibniz-Gemeinschaft dafür, dass sie sich des Themas so fundiert angenommen habe. Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft erklärte anlässlich der Ausstellungseröffnung in Hannover: „Der demografische Wandel ist eine große gesellschaftliche Herausforderung, der wir jedoch mit vielfältigen und interdisziplinären Lösungsansätzen aus der Forschung erfolgreich begegnen können. Für diese zukunftsweisende Begegnung und Gestaltung ist die Leibniz-Gemeinschaft prädestiniert: Im kooperativen Forschungsmodus ergründen ihre Mitglieder die drängenden Fragen unserer Zeit und laden die Gesellschaft zum Austausch über ihre Erkenntnisse ein.“
Hans-Christian Biallas, Präsident der Klosterkammer Hannover, die die Ausstellung fördert, lobte: „Die Vielfalt des Themas demografischer Wandel wird in dieser Ausstellung sichtbar. Dabei werden Probleme, vor allem aber Chancen und Potentiale aufgezeigt. Gerne haben wir dazu beigetragen, diese wertvolle Ausstellung nach Hannover zu holen.“
Dr. Katja Lembke, Direktorin des Landesmuseums Hannover, erklärte: „Im Zuge des demografischen Wandels sind zukünftige Generationen verstärkt mit wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Herausforderungen konfrontiert. Unser Haus versteht sich als Wegbereiter dafür, die Bürgerinnen und Bürger in Niedersachsen zu sensibilisieren, diese Herausforderungen nicht als Probleme, sondern als Chancen wahrzunehmen und sich diesen konstruktiv zu stellen.“
„Besonders beeindruckt hat mich die begehbare 3-D Skulptur zur Bevölkerungsentwicklung“, sagte Ministerpräsident Weil nach seinem Eröffnungsrundgang. „Ich bin mir sicher, dass dank des interaktiven Konzeptes die Ausstellung auch in Hannover zum Publikumsmagneten wird. Gerade junge Menschen werden angeregt, einen Blick in die Zukunft zu wagen.“