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Pressemitteilung des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration vom 18. September 2014
Anders als in der Kinderbetreuung oder der Frage von „Karrierebrüchen“ bei Frauen nach der Geburt eines Kindes, kommt das Thema der Vereinbarkeit von Pflege und Beruf erst langsam in der Gesellschaft an. Dabei bringt gerade die Pflege Angehöriger enorme Belastungen für die Pflegenden mit sich und es gilt, mit einer großen Herausforderung umzugehen. Das Engagement hessischer Arbeitgeber für eine Vereinbarkeit von Beruf und Pflege nimmt deutlich zu. Ein Indiz dafür ist der große Zuspruch zur hessischen Initiative „Beruf und Pflege vereinbaren“. Von ihr wurde 2013 die bislang bundesweit einmalige Charta zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege mit 11 Erstunterzeichnern ins Leben gerufen. Seitdem sind 39 Unternehmen hinzugekommen, d. h. mit Stand Juli dieses Jahres sind es bereits 50 Arbeitgeber, die der Charta zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege beigetreten sind und sich zu einer pflegesensiblen Personalpolitik bekennen. Weitere haben sich für eine Unterzeichnung der Charta im nächsten Jahr angemeldet. Damit setzen die Arbeitgeber ein deutliches Signal dafür, dass Sie zur Enttabuisierung von Pflege und zur offenen Kommunikation über das Thema innerhalb des Betriebes beitragen möchten.
Der Hessische Familienminister Stefan Grüttner hat heute in Berlin in der Hessischen Landesvertretung die Initiative vorgestellt. Repräsentanten der unterschiedlichsten Betriebe und Organisationen haben sich über die Charta zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege bereits verpflichtet, ihre Personalpolitik auch an diesen Fragestellungen auszurichten. Darunter sind große Arbeitgeber wie Krankenhäuser, Consulting-Unternehmen, kommunale Einrichtungen und Ämter, Hochschulen, Banken, Handels- und Industrieunternehmen, aber auch kleine und mittelständische Betriebe, Agenturen und Verlage.
„Ich freue mich, dass sich so viele Unternehmen bereit erklärt haben, die Charta zu unterzeichnen und damit ein klares Signal aussenden, dass sie ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die bspw. Angehörige pflegen, in dieser schweren Lebenssituation helfen möchten. Dass es nach nur einem Jahr schon 50 Unternehmen sind, die mitmachen, zeigt, dass wir mit der Aktion ein wichtiges Thema angepackt haben – für Unternehmen sowie für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, so der Hessische Familienminister in Berlin.
Lösungen für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Pflege werden für hessische Arbeitgeber zunehmend wichtig, denn in Hessen ist die Bereitschaft zur häuslichen Pflege sehr hoch: Fast 76 % der Pflegebedürftigen werden von Angehörigen zu Hause gepflegt. Viele der Pflegenden bleiben im gleichen Umfang wie zuvor erwerbstätig – und müssen ihren Verpflichtungen in der Pflege und am Arbeitsplatz gerecht werden. Entsprechend suchen immer mehr hessische Arbeitgeber Wege, um Ihren Beschäftigten konkrete Unterstützungsleistungen anzubieten. Diese offeriert die hessische Initiative u. a. in Form von Fachveranstaltungen, Kompetenztrainings sowie die Ausbildung zum betrieblichen Pflegeguide.
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