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Pressemitteilung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vom 27. August 2014
Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Manuela Schwesig, hat am 27. August den Abschlussbericht der Gesamtevaluation der ehe- und familienbezogenen Leistungen in Deutschland vorgestellt.
„Die Ergebnisse der Wissenschaftler zeigen: eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf hat einen zentralen Stellenwert für die Familien und die Familienpolitik“, sagte Manuela Schwesig. „Ich freue mich, dass der Abschlussbericht vorliegt. Hieraus können wir eine Menge lernen: Mit dem ElterngeldPlus und den Investitionen in die Kinderbetreuung sind wir auf dem richtigen Weg. Es bleibt aber noch viel zu tun.“
Der Abschlussbericht fasst die Ergebnisse der 12 Forschungsmodule zusammen, die von über 70 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus unterschiedlichen Disziplinen in den letzten vier Jahren erarbeitet wurden.
Die Gesamtevaluation untersuchte ab Herbst 2009 die Wirkung zentraler ehe- und familienbezogenen Leistungen auf vier familienpolitische Ziele:
Die Evaluation zeigt, dass eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein zentraler Baustein ist, um auch die anderen familienpolitischen Ziele zu erreichen. Damit ist Vereinbarkeit der Dreh- und Angelpunkt einer wirksamen Familienpolitik. Zu den Leistungen mit den besten Wirkungen gehören die subventionierte Kinderbetreuung und das Elterngeld. Ohne die öffentlichen Gelder, die in die Kinderbetreuung fließen, wären 100.000 Mütter mit Kindern zwischen einem und drei Jahren nicht erwerbstätig.
In Bezug auf das Elterngeld konnte nachgewiesen werden, dass es dazu führt, dass Väter mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen. Beide Leistungen verringern das Armutsrisiko von Familien und stärken das Wohlergehen von Kindern, sie unterstützen zudem die Erfüllung von Kinderwünschen.
Die Familienleistungen werden in der Bevölkerung hoch geschätzt. Das gilt für das Elterngeld ebenso wie für das Kindergeld. Weiter belegen die Untersuchungen, dass gerade auch kleine Leistungen sehr gut wirken, wie etwa der Kinderzuschlag für Geringverdiener oder der Entlastungsbetrag für Alleinerziehende. Diese Leistungen sind im Verhältnis zu ihren Kosten sehr effizient.
Das Ehegattensplitting und die beitragsfreie Mitversicherung in der gesetzlichen Krankenversicherung steigern indes nur kurzfristig das Einkommen von Familien, weil viele Mütter dadurch ihre Erwerbstätigkeit einschränken, was langfristig häufig zu Einkommensverlusten führt.
Die Gesamtevaluation hat die Familienforschung in Deutschland insgesamt weiter vorangebracht. Erstmalig wurde untersucht, wie das Wohlergehen von Kindern altersspezifisch erfasst werden kann und wie die gesetzlichen Leistungen zum Wohlergehen der Kinder beitragen. Mit der Studie „Familien in Deutschland“ wurden die Datengrundlagen über Familien in Deutschland erheblich verbessert; sie werden bereits jetzt von zahlreichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern genutzt. Mit der Entwicklung neuer Rechenmodelle wurden auch neue Grundlagen geschaffen, die dazu beitragen können, Fragen nach den Wirkungen veränderter Leistungen zu beantworten.
Die Gesamtevaluation hat im In- und Ausland viel Anerkennung erfahren. Die OECD sieht darin ein Beispiel für modernes, wissensbasiertes Regieren.
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