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Pressemitteilung der Hessen Agentur vom 24. Juli 2014
Unter dem Motto „Kein Bäcker, kein Arzt, kein Bus – was tun? Strategien regionaler Daseinsvorsorge in Hessen“ diskutierten Hessens Umweltministerin Priska Hinz und Vertreter von Landkreisen, Regionen, Städten und Gemeinden aus dem ländlichen Raum, wie kommunale Infrastrukturen an die demografischen Veränderungen angepasst werden können. Rund 100 Gäste waren am 14. Juli in den Kurort Bad Salzhausen zum Erfahrungsaustausch gekommen. Die Veranstaltung setzte die Reihe der von der Hessen Agentur konzipierten Praxisforen des Kompetenznetzes Vitale Orte 2020 fort.
Wie halten wir unsere Gemeinden fit für die Zukunft, auch wenn der demografische Wandel insbesondere im ländlichen Raum immer deutlicher spürbar wird? – so die Kernfrage des Forums. Um die Angebote von Schulen, Kindergärten, Arztpraxen und Nahversorgung zu sichern oder auch um Abwasserableitung kostengünstig zu betreiben, ist sowohl Weitblick gefordert als auch die Zusammenarbeit vieler Partner.
Wie dies funktionieren kann, haben drei hessische Regionen gezeigt: Im Landkreis Hersfeld-Rotenburg, im Vogelsbergkreis und in der Region Spessart wurde eine „Regionalstrategie Daseinsvorsorge“ erarbeitet, deren Umsetzung vom Land Hessen gefördert wird. Ausgangspunkt waren Modellvorhaben der Raumordnung (MORO) und das Aktionsprogramm Regionale Daseinsvorsorge des Bundes.
Leiter und Mitwirkende der Modellprojekte standen den Teilnehmern des Praxisforums Rede und Antwort. Sie schilderten, wie wichtig es ist, inhaltliche Schwerpunkte zu setzen und wiesen darauf hin, dass die Verfahren zur Beteiligung der Öffentlichkeit sorgsam ausgewählt werden sollten. Umfangreiche Datenauswertungen und Erreichbarkeitsszenarien halfen den Regionen, die Infrastrukturausstattung sachlich zu bewerten und heutige oder künftige kritische Situationen zu identifizieren, um Lösungen zu finden. Wesentliche Erfolgsfaktoren für ihre Arbeit waren nach Angaben der Referenten Flexibilität, Motivation und Engagement der Mitwirkenden sowie die politische Unterstützung im Sinne einer „Chefsache“.
Einige Ideen werden jetzt umgesetzt. Zum Beispiel wird sich im Landkreis Hersfeld-Rotenburg eine speziell ausgebildete Fachkraft ehrenamtlich um Senioren kümmern. VERAH, eine Versorgungsassistentin für die Hausarztpraxis, soll zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung beitragen. Im Vogelsbergkreis wird demnächst in kleinen Dörfern E-Car-Sharing getestet. Für Senioren wird es einen Hol- und Bringdienst, für die Jugendarbeit das KAFF-Mobil geben. Die Spessart-Region beschäftigt sich mit der Mobilität insbesondere ihrer älteren Bürgerinnen und Bürger und erprobt passende Angebote.
„Das Land Hessen wird die Regionen weiterhin bei der Bewältigung des demografischen Wandels unterstützen. Beispielsweise werden in der Regionalförderung LEADER ca. 50 Millionen Euro bis 2020 zur Verfügung gestellt – deutlich mehr als bisher“, kündigte Staatsministerin Priska Hinz an. Der Vertreter des Wirtschaftsministeriums, Abteilungsleiter Werner Müller, machte deutlich, dass die Gestaltung des demografischen Wandels eine zentrale Zukunftsaufgabe ist, die uns noch lange begleiten wird. Viele Projekte zeigen neue Lösungsansätze und großes Engagement, mit dem „unliebsame, schwierig zu lösende Fragen“ mutig aufgegriffen werden, um eine gute Basis für die Zukunft zu schaffen.
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