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Auszug aus der Pressemitteilung des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg vom 18. November 2013
Die Vorsitzende der Demografie-Kommission, Ute Erdsiek-Rave, hat heute in Potsdam den Bericht der Demografie-Kommission an Ministerpräsident Dietmar Woidke übergeben. Bildungsministerin Martina Münch und Ute Erdsiek-Rave haben im Anschluss daran den Bericht und die Empfehlungen für künftige Modelle der Grundschulversorgung präsentiert.
Ministerpräsident Dietmar Woidke dankte der Kommission für ihre engagierte Arbeit. „Die Landesregierung hat den Bericht in Auftrag gegeben. Er ist sichtbarer Ausdruck vorausschauender Politik. Auch für Regionen, in denen die Bevölkerungszahl in Zukunft noch zurückgeht, gilt der Grundsatz: Die Schule muss erreichbar bleiben. Das gehört für uns zur Bildungsgerechtigkeit. Gute Bildung ist ein Kernthema der Landesregierung. Jedes Kind soll mehr aus seinem Leben machen können. Gut ausgebildet zu sein, eröffnet mehr individuelle Lebenschancen.“
Ute Erdsiek-Rave: „Ich finde es klug und vorausschauend, dass die Landesregierung eine Zukunftskommission für die Schulentwicklung eingesetzt hat. Wir haben in unseren Empfehlungen keine schematischen Wege vorgeschlagen – damit würde man den vielfältigen regionalen Gegebenheiten auch nicht gerecht. Wir haben intensiv über das Problem debattiert, haben über den Tellerrand geschaut und untersucht, welche Lösungen andere dünn besiedelte Regionen gefunden haben, und wir haben Ideen und Alternativen entwickelt, um die Grundschulversorgung im Land Brandenburg auch in Zukunft zu sichern.“
„Wir wollen auch in Zukunft ein stabiles Schulnetz sichern – dieser Bericht wird uns dabei helfen“, so Bildungsministerin Münch. „Ab etwa 2017 führt die demografische Entwicklung zunächst in den ländlichen Regionen Brandenburgs, ab 2020 mit wenigen Ausnahmen im ganzen Land, zu einem erneuten deutlichen Rückgang der Schülerzahlen. Bis 2030 wird sich die Zahl der Geburten im Land fast halbieren. Wir müssen also jetzt schon über die Frage nachdenken, wie die Schulversorgung in Zukunft aussehen soll, wie wir möglichst viele Standorte erhalten und dabei die Schulqualität sichern und weiterentwickeln können. Wir werden die Empfehlungen der Kommission innerhalb der Landesregierung intensiv auswerten und auf dieser Grundlage bis Ende 2014 ein tragfähiges Konzept für künftige Modelle der Grundschulversorgung im ländlichen Raum und zur Sicherung der Qualität schulischer Bildung vorlegen.“
Als zentrale Empfehlung schlägt die Kommission vor, dass Grundschulen, die die reguläre Mindestgröße von 90 Schülerinnen und Schülern nicht mehr erreichen, in der Regel als Filiale einer anderen Schule mit den Jahrgangsstufen 1 bis 4 erhalten werden. Die Jahrgangsstufen 5 und 6 sollten am Hauptstandort zusammengeführt werden. „Die empfohlene Lösungsvariante ist ein guter und tragfähiger Kompromiss zwischen verschiedenen Aspekten: Zum einen können fast alle Schulstandorte erhalten werden, zum anderen kann die pädagogische Qualität so am besten gesichert werden“, so die Kommissionsvorsitzende Ute Erdsiek-Rave.
Darüber hinaus empfiehlt die Kommission der Landesregierung, in einigen Landesteilen größere Schulverbünde von mehreren Schulen und Kommunen modellhaft zu erproben. Diese Lösungsvariante orientiert sich in ihrer Grundstruktur an dem Beispiel der Schulsprengel im Pustertal (Südtirol, Italien).
Weiterhin empfiehlt die Kommission:
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