Ehrenamtliches Engagement ist für eine funktionierende Gesellschaft unverzichtbar. Gerade in Zeiten demografischer Herausforderungen und tiefgreifender gesellschaftlicher Veränderungen zeigt sich dessen große Bedeutung. Wer Ehrenamt fördert, fördert den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Das zeigt sich gerade in Hessen.
Hessen ist ein Land des Engagements. Derzeit sind rund 42 Prozent der Bürgerinnen und Bürger ab dem 14. Lebensjahr freiwillig und ehrenamtlich aktiv – das sind rund 2,5 Millionen Hessinnen und Hessen. Dieses Engagement findet in nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen statt, mehr noch: Ohne Engagement sind viele gesellschaftliche Bereiche in dieser Form nicht denkbar.
Engagement in seiner Vielfalt zu fördern und zu unterstützen ist daher ein wichtiges Ziel der hessischen Landesregierung. Deshalb wurde die Förderung des Ehrenamts als Staatsziel in die hessische Verfassung aufgenommen.
Trotz der erfreulich hohen Zahl ehrenamtlich Engagierter ist das Ehrenamt kein Selbstläufer, sondern benötigt Strukturen. Auch diejenigen, die ehrenamtlich zupacken, brauchen gelegentlich Unterstützung. Gerade bei neuen Aufgaben sind etablierte Strukturen wesentlich fürs Ehrenamt. Deshalb ruht die Unterstützung des Ehrenamts in Hessen auf den drei tragenden Säulen
Bürgerschaftliches Engagement befindet sich in einem deutlichen Wandel. Neben dem Engagement in klassischen Vereinen engagieren sich immer mehr Menschen in Initiativen oder zeitlich befristeten Projekten. Auf der einen Seite werden dauerhafte Verpflichtungen nur ungern eingegangen, andererseits gibt es jedoch eine hohe Bereitschaft an ehrenamtlicher Mitwirkung. Um diesen Entwicklungen gerecht zu werden und sowohl das bestehende Vereinswesen als auch die neuen Initiativen und Projekte zu unterstützen, ist eine bedarfsgerechte Engagementförderung vor Ort erforderlich. Information, Service und Beratung sowie Qualifizierung und Vernetzung sind dabei wesentlich.
Die LandesEhrenamtsagentur Hessen (LEAH) ist die Fach- und Servicestelle für Kommunen, Verbände, Vereine und vielfältige Organisationen sowie für Einzelpersonen in Fragen rund um das Ehrenamt. Sie ist stellt die Verbindung zwischen der Landesregierung und den Ehrenamtlichen her. Die LEAH organisiert Fachtagungen und Fortbildungen, berät die genannten Akteure, stellt Arbeitshilfen zur Verfügung, informiert in vielfältiger Form.
Unter www.DeinEhrenamt.de finden sich wesentliche Informationen und Services rund ums bürgerschaftliche Engagement und die Ehrenamtsförderung in Hessen, zum Beispiel auch die Ehrenamtssuchmaschine mit aktuell mehr als 15.000 Projektangeboten.
Die Landesstiftung „Miteinander in Hessen“ wurde als Stiftung öffentlichen Rechts 2011 auf Initiative des Hessischen Ministerpräsidenten gegründet. In den letzten Jahren setzt sie verstärkt auf das Modell „von Bürgern für Bürger“ und ein begleitendes Vorgehen: Projekte gemeinsam mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern entwickeln, umsetzen und anschließend dafür sorgen, dass möglichst viele Initiativen in Hessen von diesem Know-how profitieren.
Hessische Engagement-Lotsen (E-Lotsen) und Freiwilligenmanagerinnen und -manager sind nur zwei Qualifizierungsangebote von vielen des Landes Hessen: Die E-Lotsen haben zumeist selbst ehrenamtliche Erfahrungen gesammelt. Als qualifizierte E-Lotsen übernehmen sie in den Kommunen vielfältige Aufgaben der Ehrenamtsförderung: sie informieren, beraten, begleiten, vernetzen und rufen neue Projekte ins Leben. Die Freiwilligenmanagerinnen und -manager hingegen sind zumeist hauptamtlich Beschäftigte bei einzelnen Organisationen, die Ehrenamtliche managen – Freiwillige für ein Projekt gewinnen, dauerhaft begeistern und sie integrieren, damit das ehrenamtliche Engagement zu einem Gewinn für alle Beteiligten wird.
Mit Koordinierungszentren für Bürgerschaftliches Engagement als Anlaufstellen für Engagierte, Vereine und Organisationen fördert das Land hauptamtliche Strukturen fürs Ehrenamt.
Auch die Fachtagungsreihe „Aktiv vor Ort“ nutzt die Potenziale regionaler Vernetzung, um die Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamtlichen zu stärken. Zunächst auf die Thematik der Flüchtlingshilfe fokussiert, soll das sehr erfolgreiche Programm in den nächsten Jahren fachlich weitere Schwerpunkte erhalten und noch stärker regionalisiert werden.
Vernetzung ist ebenfalls das wesentliche Kennzeichen des Bundesprogramms „Engagierte Stadt“. Hessen ist als eines von zwei Bundesländern Regional-Partner im bundesweiten Netzwerk, das in erster Linie Erfahrungen und Kompetenzen zur Verfügung stellt.
So vielfältig wie Hessen in seinen Regionen und durch seine Menschen ist, so mannigfaltig ist auch das Engagement der Hessinnen und Hessen. Und genauso vielfältig muss auch dessen Förderung sein. Mit der allgemeinen Förderrichtlinie zum Ehrenamt sowie dem Förderprogramm "Ehrenamt digitalisiert!" verbessert die Landesregierung die Rahmenbedingungen des bürgerschaftlichen Engagements. Gerade die Digitalisierung des Ehrenamts wird zunehmend nachgefragt: Viele gemeinnützige Organisationen in Hessen konnten bereits unterstützt werden bei der Einführung einer papierlosen Vereinsverwaltung, bei der Programmierung einer Vereinsapp, beim Einsatz von Clouddienstleitungen und beim Datenschutz. Das hilft oft, die Vereinsarbeit auf eine neue Ebene zu heben.
Die Hessinnen und Hessen leisten viel für das ganze Land. Das gilt es auch anzuerkennen. Mit der Ehrenamtscard (E-Card) hat das Land Hessen ein Instrument der gesellschaftlichen Anerkennung freiwilligen Engagements geschaffen. Sie bietet ehrenamtlich Engagierten besondere Vorteile, Vergünstigungen und Events. Die Auszeichnung der Initiative des Monats sowie weitere unterschiedliche Preise und Wettbewerbe machen Projekte landesweit bekannt und regt damit zur Nachahmung an.
