Hamburg – Eine wachsende Stadt mit Stadtteilen im Wandel
Hamburg ist mit rund 1,9 Millionen Einwohner:innen die zweitgrößte Stadt Deutschlands und bildet das Zentrum der Metropolregion Hamburg, in der rund 5,4 Millionen Menschen leben. Als Wirtschafts-, Wissenschafts-, Arbeits- und Ausbildungsstandort übt Hamburg eine hohe Anziehungskraft insbesondere auf jüngere Menschen aus und bietet als grüne Metropole am Wasser ein attraktives Wohn- und Lebensumfeld. Dabei unterscheiden sich die Bevölkerungsstrukturen und demografischen Entwicklungen in den einzelnen Stadtteilen.
Mit Stand 31.12.2023 lebten in Hamburg 1,91 Millionen Menschen, darunter 973.000 Frauen und 937.000 Männer. Im Jahr 2035 werden Prognosen zufolge rund 2,03 Millionen Menschen in Hamburg wohnen. Bis 2040 wird anschließend ein Bevölkerungsrückgang auf etwa 2,02 Millionen Einwohner:innen erwartet.
Aufgrund ihrer hohen Attraktivität als Wirtschafts- und Wohnstandort verzeichnet Hamburg seit vielen Jahren ein Bevölkerungswachstum. Dieses ist zu einem erheblichen Teil auf Wanderungsgewinne aus dem Ausland sowie aus dem übrigen Bundesgebiet zurückzuführen – mit Ausnahme insbesondere der Umlandkreise in Schleswig-Holstein und Niedersachsen.
Die internationale Anziehungskraft Hamburgs zeigt sich darin, dass sich in den letzten Jahren sowohl die Zahl der Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit als auch die Anzahl der Deutschen mit Migrationshintergrund stetig erhöht hat. Insgesamt leben in Hamburg rund 792.000 Menschen mit Migrationshintergrund. Das sind knapp 40 Prozent aller Hamburger:innen. Zwischen den Stadtteilen bestehen große Unterschiede: Besonders hohe Anteile gibt es in Billbrook (88 Prozent), Veddel (76 Prozent) und Billwerder (69 Prozent). In den zentrumsferneren (süd-)östlichen, eher ländlich geprägten Stadtteilen Spadenland (10 Prozent), Reitbrook (12 Prozent) und Neuengamme (13 Prozent) leben dagegen anteilig besonders wenig Menschen mit Migrationshintergrund. Die drei häufigsten Herkunftsländer sind die Türkei, Polen und Afghanistan.
Betrachtet man die Wanderungsbewegungen nach Alter, so wird deutlich, dass insbesondere junge Erwachsene im Alter zwischen 18 und 35 Jahren nach Hamburg ziehen, um hier eine Ausbildung, ein Studium oder einen Beruf aufzunehmen.
Neben dem positiven Wanderungssaldo profitierte Hamburg von hohen Geburtenzahlen. Von 2010 bis 2021 wurden mehr Kinder geboren als Sterbefälle verzeichnet wurden.
Aufgrund des hohen Zuzugs von jungen Menschen und des zeitweise positiven Geburtensaldos ist der demografische Wandel und die damit verbundene Zunahme des Anteils der älteren Bevölkerung in Hamburg derzeit weniger stark ausgeprägt. Mit einem Durchschnittsalter von 42 Jahren ist Hamburg das jüngste Bundesland. Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch in Hamburg die Altersgruppe der 65-Jährigen und Älteren sowohl absolut wie relativ wächst. So leben in Hamburg insgesamt 341.000 Hamburger:innen im Alter von 65 Jahren und älter, unter ihnen 194.000 Frauen und 147.000 Männer. Sie bilden 17,9 Prozent der Hamburger Bevölkerung. Prognosen zufolge wird in rund zehn Jahren etwa jede:r fünfte Hamburger:in 65 Jahre und älter sein (20,7 Prozent). In absoluten Zahlen wird ein Anstieg auf 421.000 Personen erwartet, darunter insbesondere mehr 65- bis unter 75-Jährige sowie mehr Menschen, die 85 Jahre und älter sind.
Die Altersstruktur der Bevölkerung Hamburgs ist durch kleinräumige Unterschiede geprägt: Während in den zentrumsnahen Stadtteilen anteilig unterdurchschnittlich wenig Senior:innen leben, liegt ihr Anteil in vielen Gebieten am Stadtrand bereits heute deutlich über 20 Prozent. Noch ausgeprägter ist die Lage bei der Bevölkerung ab 85 Jahre. Während ihr Anteil in Hamburg insgesamt 2023 bei knapp drei Prozent lag, war er in Stadtteilen am nördlichen oder westlichen Stadtrand, wie zum Beispiel Poppenbüttel oder Rissen, rund doppelt so hoch.
Darüber hinaus haben in den letzten Jahren insbesondere Anzahl und Anteil der Senior:innen mit Migrationshintergrund zugenommen. Im Zeitraum 2012 bis 2021 wuchsen die Bevölkerung 65+ mit ausländischer Staatsangehörigkeit um 39,4 Prozent und die deutsche Bevölkerung 65+ mit Migrationshintergrund um 67,1 Prozent. Dagegen ging die deutsche Bevölkerung 65+ ohne Migrationshintergrund um 5,3 Prozent zurück. 2021 hatten rund 20,5 Prozent der Hamburger*innen ab 65 Jahren einen Migrationshintergrund.
[Die Statistiken berücksichtigen noch nicht die Ergebnisse des Zensus 2022.]
Mit dem neuen Aktionsplan „Age-friendly City – für ein altersfreundliches Hamburg“ legt Hamburg eine ressortübergreifende Gesamtstrategie für ein gutes Leben im Alter vor.
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