Hochschulen als zentrale Akteure gegen den Fachkräftemangel
Eine gute Schulbildung ist die Basis. Die duale Ausbildung ist ein wichtiger Baustein. Ein entscheidender Faktor zur Minderung des Fachkräftemangels, den wir in vielen Berufsfeldern sehen, sind aber die Hochschulen. Hochschulabsolventinnen und -absolventen sind der dringend benötigte qualifizierte Nachwuchs für unsere Gesellschaft.
Doch auch über die klassischen Studienwege und die dortige anspruchsvolle Lehre hinaus leisten Hochschulen einen Beitrag. Ob mit
der Wissenschaftlichen Weiterbildung,
der Aufnahme internationaler Studierender oder
Angeboten für die Durchlässigkeit zwischen Karrieren beruflicher und akademischer Bildung:
Die Hochschulen verfügen über viele Instrumente, mit denen sie einen Beitrag zur Reduzierung des Fachkräftemangels leisten. In grundständigen und weiterführenden Studiengängen sowie Weiterbildungen und berufsbegleitenden Formaten verfügen sie über ein breites Angebot.
Gerade in den technischen Berufsfeldern passt der fehlende Nachwuchs nicht zu den aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen, für die wir technische Lösungen und Innovationen brauchen. Dieser Befund hat Hamburg bewogen, unter anderem einen Ausbau der Technischen Universität Hamburg in die Wege zu leiten. Ein weiterer wichtiger Baustein zur Deckung eines Bedarfs an qualifizierten Fachkräften ist der Ausbau des Lehramtsstudiums.
Wachstumskonzept Technische Universität Hamburg
Mit dem seit 2018 verfolgten Wachstumskonzept startete die Technische Universität Hamburg in eine neue Phase der Entwicklung. Innovative Impulse in der Lehre und ein neues Selbstverständnis in der Forschung sowie die starke Verzahnung beider dienen dem Ziel der Ausbildung von hochqualifizierten Ingenieurinnen und Ingenieuren. Es geht ganz zentral auch darum, im Sinne der Hamburger Fachkräftestrategie in der Metropolregion den dringend benötigten Fachkräftenachwuchs auszubilden und an die Stadt zu binden. Gut ausgebildete Absolventinnen und Absolventen der TU Hamburg auf allen Qualifikationsstufen werden den Fachkräftemangel in der Region mindern und Innovationen in die Unternehmen tragen.
Wissenschaftliche Weiterbildung
Studium oder Berufsausbildung und anschließende Berufstätigkeit – und dann? Begriffe wie Lebenslanges Lernen, Digitalisierung und Fachkräftemangel machen deutlich, dass eine fortlaufende Weiterbildung notwendig ist, um den Herausforderungen unserer Zeit begegnen zu können. Eine bedeutende Rolle kommt dabei den Hochschulen als Bildungspartner für lebenslanges Lernen und Weiterqualifizierung zu.
Generell gilt, dass Wissenschaftliche Weiterbildung von Hochschulen und anderen Bildungseinrichtungen in einer Vielzahl von Formaten angeboten wird – vom einzelnen Kurs bis zum mehrjährigen Studiengang mit Hochschulabschluss. In Hamburg ist im Hochschulgesetz geregelt, dass die wissenschaftliche Weiterbildung neben Forschung und Lehre zu den Kernaufgaben der Hochschulen gehört. In den Zukunftsverträgen zwischen Wissenschaftsbehörde und Hochschulen sowie in den Ziel- und Leistungsvereinbarungen wurde dies konkretisiert.
Insbesondere die beiden größten Hamburger Hochschulen, die Universität Hamburg und die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW), aber zum Beispiel auch die Hochschule für Musik und Theater verfügen über ein breites Angebot im Bereich der Wissenschaftlichen Weiterbildung. Das reicht von Zertifikatskursen (häufig mit der Möglichkeit des Erwerbs von ECTS) bis hin zu weiterbildenden Masterstudiengängen. Seit vielen Jahren bewährt und stark nachgefragt ist zudem das breite Angebot der Universität Hamburg im Bereich des Kontaktstudiums und des Allgemeinen Vorlesungswesens mit Ringvorlesungen und Diskussionsrunden für alle Interessierten.
Die Herausforderungen der demografischen Veränderungen, der technologischen Entwicklung und des internationalen Wettbewerbs, der wachsende Bedarf an hoch qualifizierten Fachkräften: Die vielfältigen Angebote der Wissenschaftlichen Weiterbildung leisten einen wichtigen Beitrag – für jeden Einzelnen, aber auch für Unternehmen und Institutionen, die ihre Mitarbeitenden mit passenden Weiterbildungsmöglichkeiten auf ein neues Level bringen möchten.
Northern Institute of Technology Management
Das Ziel des Northern Institute of Technology Management (NIT) ist es, starke Entscheidungsfinderinnen, inspirierende Teamführerinnen und erfolgreiche Projektmanagerinnen auszubilden. Das Studium, welches in Vollzeit oder berufsbegleitet durchgeführt werden kann, richtet sich an hochqualifizierte Ingenieure, Naturwissenschaftlerinnen und Ökonomen mit abgeschlossenem Bachelor-Studium und möglichst zwei Jahren Berufserfahrung. Die Studierenden unterstützen bereits während des Studiums in Projekten und Praktika direkt Hamburger Unternehmen oder leisten einen wichtigen Beitrag zur Start-Up-Szene. Da auch im Anschluss an das Studium viele Teilnehmende in Hamburger Unternehmen in Führungspositionen und im Projektmanagement verbleiben, leistet das NIT einen wichtigen Beitrag gegen den Fachkräftemangel.
Ausbau des Lehramtsstudiums
Hamburg verzeichnet als attraktive Metropole bereits seit Jahren einen Bevölkerungszuwachs mit den entsprechend anwachsenden Schülerzahlen. Um diesen „Fachkräften von morgen“ beste Ausbildungsbedingungen zu ermöglichen, wird die Zahl der Lehrkräfte erhöht. In diesem Zusammenhang erfolgt eine deutliche Ausweitung der Studienanfängerplätze im Bachelor- und Master-Lehramtsstudium an der Universität Hamburg. Dieser quantitative Ausbau geht einher mit einer Neugestaltung der Lehramtsausbildung. Neben der Neueinführung eines eigenständigen Grundschul-Lehramtes wird in allen Lehramtsstudiengängen noch stärker auf eine bessere Binnendifferenzierung und Begabungsförderung fokussiert. Mit einem Aufbau-Masterstudiengang wird zudem der Quereinstieg ins Lehramt erleichtert.
Hamburgs Übergangsmanagement zeigt Erfolg. Schulabgängerinnen und -abgänger werden nach der 10. Klasse eng begleitet und das funktioniert: Im Jahr 2023 starteten 44,3 Prozent von ihnen direkt mit einer Ausbildung, ein bisheriger Spitzenwert.
Mit alternder Bevölkerung, wachsender Vielfalt und schnellen Arbeitsweltveränderungen gewinnt das Konzept des lebenslangen Lernens zunehmend an Bedeutung. Plattformen wie die Hamburg Open Online University bieten dazu wertvolle Unterstützung.
Der Weiterbildungsbonus erleichtert Berufstätigen die Teilnahme an Qualifizierungsmaßnahmen. Beschäftigte sowie Unternehmen in Hamburg werden damit unterstützt, sich den Herausforderungen eines sich stetig wandelnden Arbeitsmarktes zu stellen.
Blätterfunktion
Hinweis zur Verwendung von Cookies
Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link: Datenschutz