Um in Hamburg einen Rahmen für sozial bewusste Ingenieurspraktiken zu entwickeln, wurde im Kontext des Europäischen Konsortiums innovativer Universitäten ein Challenge-Based Learning (CBL)-Kurs in Zusammenarbeit mit der K&S Seniorenresidenz in Hamburg-Harburg entwickelt, konzipiert und angeboten. Die Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke (BWFGB) unterstützte im Rahmen der Landesinnovationsförderung „Science for Society“ die Durchführung durch Projektmittel für Personal und Sachausgaben. In Zusammenarbeit mit Bewohner*innen sowie Mitarbeiter*innen der lokalen Seniorenresidenz konnten so Bedarfe für 3D-gedruckte Hilfsmittel im Alltag von Senior*innen identifiziert werden, die im Laufe des Kurses durch die Studierenden konzipiert und aus nachhaltigen Werkstoffen von einem lokalen Unternehmen (BioMP) 3D-gedruckt wurden.
Die 14 Studierenden von der TU Hamburg sowie aus Stavanger (Norwegen), Kaunas (Litauen) und Trient (Italien) teilten sich in zwei Teams auf und arbeiteten über einen Zeitraum von 3,5 Monaten an 3D-gedruckten Lösungen für Alltagsprobleme von Senior*innen kooperativ zusammen. Nach der Kickoff-Veranstaltung folgten kurze Theorieeinheiten zur Werkstoffkunde durch die Professorin, eine Mitarbeiterin und einen eingeladenen Experten zu 3D-Druck, zum Projektmanagement sowie sozialer Verantwortung und Kommunikation. Sämtliche Veranstaltungen wurden hybrid (Präsenz und online) angeboten, sodass auch internationale Zusammenarbeit praktiziert wurde. Es folgten Treffen der Studierenden vor Ort in der Seniorenresidenz, bei denen es einen Austausch mit den Seniorinnen und Senioren gab. Manche Studierende fungierten als Sprachrohr, um Sprachbarrieren zwischen den Seniorinnen und Senioren und den übrigen Studierenden abzubauen. Im Gegenzug haben einige Bewohnerinnen und Bewohner der Seniorenresidenz die TU Hamburg und das WorkINGLab (eine Studierendenwerkstatt) besucht. Dabei lernten sie das Druckmaterial sowie das Verfahren des 3D-Drucks kennen, was – laut dem mündlichen Feedback – viel Spaß gemacht hat.
Ein Team hat eine alternative „Hand“ für den Stab eines kommerziell erhältlichen Greifers entwickelt, die es einfacher machen sollte, auch schwierig zu greifende Gegenstände, wie beispielsweise Papierblätter, aufzusammeln. Das zweite Team hat eine Halteunterstützung ohne bewegliche Teile entwickelt, die es den Seniorinnen und Senioren einfacher machen soll, Besteck, Zahnbürste oder ähnliches zu halten. Die Prototypen wurden während der öffentlichen Abschlussveranstaltung vorgestellt und demonstriert. Das Publikum war an den Lösungen und dem gesamten Projekt sehr interessiert.
Die Zusammenarbeit zwischen der TU Hamburg und der K&S Seniorenresidenz sowie zwischen Studierenden, Mitarbeitenden und Bewohnerinnen und Bewohnern war sehr positiv. Nach Abschluss des CBL-Kurses war das Feedback der Residenzleitung, dass sie jederzeit für weitere ähnliche Projekte offen sei. So wurden beispielsweise die Prototypen auf dem 20-jährigen Jubiläum der Seniorenresidenz präsentiert. Eindrücke der Challenge wurden in der Informationsbroschüre des Trägers der Seniorenresidenz verbreitet, so dass auch andere Häuser davon Kenntnis nehmen konnten. Auch die Zusammenarbeit mit dem lokalen Unternehmen, das das nachhaltige 3D-Druck Filament bereitgestellt hat, war erfolgreich und ermöglichte es, nachhaltige 3D-gedruckte Hilfsmittel zu entwickeln.
Interview mit den Künstlerinnen Kristine Thiemann und Eva Kolb, die in der Kunstaktion „Kommt ein Ding zum Anderen” für Teilnehmer*innen 60+ DINGE aus dem Museum und selbst mitgebrachte DINGE zum Leben erweckt haben.
Zu jung? Zu alt? Altersdiskriminierung betrifft Menschen jeder Altersgruppe und kann zu Einschränkungen von Teilhabe und selbstbestimmtem Leben führen. Hamburg setzt sich aktiv hiergegen ein und fördert den Austausch zwischen den Generationen.
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