Das Alter ist eine eigene Lebensphase mit vielen Chancen und Herausforderungen. Ältere Menschen in unserem Land sind heute meist gesünder, gebildeter, aktiver und vielfältiger als frühere Generationen. Sie wollen selbstbestimmt leben, Neues lernen und sich einbringen, auch im hohen Alter, wenn Unterstützungs- und Pflegebedarf zunehmen. Das ist ein großes Glück und kann für unsere Gesellschaft ein Gewinn sein.
In unserer Gesellschaft des zunehmend langen Lebens wird die individuelle Lebenserwartung in den nächsten Jahren weiter steigen und besonders viele Menschen werden in den Rentenstand eintreten. Auch die Zahl der Menschen, die 80 Jahre oder älter sind, wird noch steigen.
Ältere Menschen wollen selbstbestimmt, autonom und sicher leben. Sie wollen aktiver Teil der Gemeinschaft sein und bleiben und ihren großen Erfahrungsschatz mit anderen teilen: als engagierte Großeltern in ihren Familien, im Freundeskreis, im Verein oder in der Kommune. Möglichkeiten dazu gibt es genug: Vom Sportverein oder Seniorentreff über die Hausaufgabenhilfe, unter anderem im Mehrgenerationenhaus, bis hin zur Mitarbeit im Hospiz.
Ältere Menschen können der Gesellschaft viel geben, ob bei der Unterstützung in der Familie oder im bürgerschaftlichen Engagement. Sie sollen am gesellschaftlichen Leben und am digitalen Fortschritt teilhaben können und nicht sozial isoliert sein und unter Vereinsamung leiden. Dies ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nur gemeinsam mit älteren Menschen bewältigt werden kann. Der Bund will mit seiner Politik für ältere Menschen ein gutes Leben im Alter ermöglichen. Ein aktives und gesundes Altwerden trägt nicht nur zum Zusammenhalt der Generationen bei, sondern stärkt die Gesellschaft als Ganzes. Deshalb gilt es, die Potenziale älterer Frauen und Männer zu fördern, und Menschen zu unterstützen, die Pflege, Hilfestellung oder Versorgung im Alter brauchen.
Verschiedene Maßnahmen unterstützen diese besondere und vielfältige Lebensphase Alter.
Handlungsfeld: Wohnen im Alter
Selbstbestimmtes Wohnen im Alter
Die meisten Menschen in Deutschland haben den Wunsch, im Alter, auch bei Hilfe- und Unterstützungsbedarf, in der vertrauten Umgebung leben zu können. Mit dem Modellprogramm „Leben wie gewohnt“ zeigt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) anhand beispielgebender Praxisprojekte im städtischen und ländlichen Raum auf, wie ein selbstbestimmtes Leben im Alter und der Verbleib in der Häuslichkeit beziehungsweise im vertrauten Wohnumfeld gelingen können. Neben der Stärkung des gemeinschaftlichen und des inklusiven Wohnens sowie von Mobilität und Teilhabe geht es auch um die Förderung des digitalen und technikgestützten Wohnens.
Unterstützungsangebote zum gemeinschaftlichen Wohnen
In gemeinschaftlichen Wohnformen entstehen Fürsorgebeziehungen, die eine wechselseitige Unterstützung im Alltag ermöglichen und das eigenständige Wohnen auch bei Hilfebedarf stärken – unabhängig von familiären Strukturen. Das BMFSFJ unterstützt das gemeinschaftliche Wohnen und fördert das Angebot „Wissen, Informationen, Netzwerke – WIN für Gemeinschaftliches Wohnen“. Im Rahmen von WIN bietet das FORUM Gemeinschaftliches Wohnen e.V. zivilgesellschaftlichen Initiativen, Kommunen und Projektträgern aus der Wohnungs- und Sozialwirtschaft Wissen, Beratung und Vernetzung an. Unter anderem ermöglicht die WIN-Förderdatenbank eine zielgruppen- und standortbezogene bundesweite Suche nach Fördermöglichkeiten.
Handlungsfeld: Stärkung der digitalen Teilhabe älterer Menschen
Digitale Kompetenzen sind ein entscheidender Schlüssel für gesellschaftliche Teilhabe älterer Menschen. Viele ältere Menschen würden gern digitale Angebote nutzen, geben aber an, dass ihnen entsprechende Unterstützungsangebote fehlen. Darum haben das BMFSFJ und die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e.V. (BAGSO) den „DigitalPakt Alter“ gestartet. Er unterstützt ältere Menschen, fit für die digitale Welt zu werden und stellt geeignete Lernangebote bereit.
Die Plattform „DigitalPakt Alter“ bietet einen Überblick über die Partner und Beispiele guter Praxis. Ältere Menschen finden hier eine Übersicht über Anlaufstellen vor Ort – sogenannte „Erfahrungsorte – und erhalten dazu auch telefonisch Auskunft.
Ein weiterer Baustein des DigitalPakts Alter ist das Projekt „Digitaler Engel PLUS“. Dabei vermitteln mobile Ratgeberteams deutschlandweit vor Ort älteren Menschen niedrigschwellig und alltagsnah digitale Kompetenzen.
Im Bereich der digitalen Teilhabe für Menschen mit besonderen Aufklärungsbedarfen unterstützt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz unter dem Titel „Digital Kompass“ ebenfalls ein konkretes Projekt. Es richtet sich insbesondere an Verbraucherinnen und Verbraucher mit Seh-, Hör- und Mobilitätsbeeinträchtigungen. Um ihnen die Chancen der Digitalisierung näherzubringen und ihre Digitalkompetenz zu stärken, stellt das Projekt eine Vielzahl an Lernangeboten, wie Videoaufzeichnungen, Online-Veranstaltungen sowie einen Podcast bereit. Zudem erhalten genannte Zielgruppen digitale und lokale Unterstützung durch ehrenamtliche Wissensvermittlerinnen und Wissensvermittler.
Die „Servicestelle Bildung und Lernen im Alter“ bei der BAGSO bietet älteren Menschen, die sich körperlich und geistig fit halten möchten, Auskunft zu Bildungsveranstaltungen in ihrer Nähe. Vom Aqua-Fitness, über Bildbearbeitung, den Englischkurs, Gedächtnistraining bis hin zum Zeichnen und Zumba ist auf dem Portal wissensdurstig.de und über das Servicetelefon alles dabei. Bildungsverantwortliche erhalten darüber hinaus Qualifizierung, Materialien und gute Praxisbeispiele zur Umsetzung von guten Bildungsangeboten für ältere Menschen.
Handlungsfeld: Demenz und Pflege
Nationale Demenzstrategie und Bundesprogramm „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz“
Ziel der Nationalen Demenzstrategie ist, die Lebensqualität von Menschen mit Demenz zu verbessern. Sie umfasst über 160 Maßnahmen in den Handlungsfeldern:
Verbesserung der Strukturen zur Teilhabe von Menschen mit Demenz am Lebensort,
Unterstützung der Betroffenen und ihrer Angehörigen,
Weiterentwicklung medizinischer und pflegerischer Versorgung und
Förderung exzellenter Forschung.
Die Gesamtstrategie ist bis 2026 umzusetzen.
Schwerpunkte liegen auf dem Auf- und Ausbau von Netzwerkstrukturen (Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz), der Sensibilisierung der Gesellschaft (unter anderem über den Wegweiser Demenz), der Öffnung von Sport-, Bildungs- und Kultureinrichtungen für Menschen mit Demenz sowie auf der Unterstützung pflegender Angehöriger.
Im 2020 neu aufgelegten Bundesprogramm „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz“ wurden bisher 80 Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz gefördert. Weitere Projekte sollen zum Januar 2024 starten.
Projekt „Pausentaste – Wer anderen hilft, braucht manchmal selber Hilfe“
Das Projekt ist ein bundesweites Unterstützungsangebot für Kinder und Jugendliche, die sich um ihre Familie kümmern. Es richtet sich in erster Linie an pflegende Kinder und Jugendliche. Im Jahr 2021 wurde die Zielgruppe auf junge Pflegende in Ausbildung und Studium erweitert. Aber auch Lehrkräfte, ambulante Pflegedienste, Sozialdienste an Schulen, Hochschulen und Kliniken sowie Jugendorganisationen und die Öffentlichkeit sollen für das Thema sensibilisiert werden. Das Angebot umfasst eine telefonische sowie eine Online-Beratung beim Kinder- und Jugendtelefon „Nummer gegen Kummer“.
Umfangreiche Materialien und Unterstützungsangebote für unterschiedliche Zielgruppen sind auf der Projektwebsite ebenfalls kostenlos erhältlich.
Rechtsansprüche zur besseren Vereinbarkeit von Pflege und Beruf
Der Rechtsrahmen zur besseren Vereinbarkeit von Pflege und Beruf ergibt sich aus dem Pflegezeitgesetz und dem Familienpflegezeitgesetz. Danach können Beschäftigte, die Zeit für die Organisation einer akut aufgetretenen Pflegesituation eines nahen Angehörigen benötigen, bis zu zehn Arbeitstage von der Arbeit fernbleiben und als Ausgleich für entgangenes Arbeitsentgelt ein sogenanntes Pflegeunterstützungsgeld erhalten. Mit der Pflegezeit haben Beschäftigte einen Anspruch, sich für maximal sechs Monate vollständig von der Arbeit freistellen zu lassen oder in Teilzeit zu arbeiten, um pflegebedürftige nahe Angehörige zu pflegen. Mit der Familienpflegezeit können Beschäftigte ihre wöchentliche Arbeitszeit für bis zu 24 Monate auf bis zu 15 Wochenstunden reduzieren, wenn sie pflegebedürftige nahe Angehörige in häuslicher Umgebung pflegen möchten. Die Freistellungsmöglichkeiten gelten auch für die außerhäusliche Betreuung minderjähriger pflegebedürftiger naher Angehöriger.
Pflegestärkungsgesetze
Mit den drei Pflegestärkungsgesetzen wurde zwischen 2015 und 2017 die bisher größte Reform der Pflegeversicherung in Bezug auf Leistungen, den Zugang pflegebedürftiger Personen zu den Leistungen und das Begutachtungsverfahren eingeleitet. Die wichtigsten Ergebnisse der Pflegestärkungsgesetze werden im Siebten Pflegebericht der Bundesregierung dargestellt.
Pflegetelefon
Damit sich pflegende Angehörige mit der Verantwortung nicht alleingelassen fühlen, hat das BMFSFJ 2011 das Pflegetelefon ins Leben gerufen. Es berät unter anderem zu folgenden Fragen und vermittelt dabei auch an andere Beratungsstellen vor Ort:
Wie funktionieren die Freistellungen nach dem Pflegezeitgesetz und dem Familienpflegezeitgesetz?
Wie wird Pflege organisiert?
Welche Einrichtungen und Dienste gibt es?
Welche Kosten entstehen?
Wer hilft mir, wenn die physischen und psychischen Belastungen der Pflege überhandnehmen?
Ausbildungsoffensive Pflege
Die Ausbildungsoffensive Pflege (2019 bis 2023) begleitet den Start der 2020 neu eingeführten Pflegeausbildungen nach dem Pflegeberufegesetz. Bund, Länder, Verbände und anderen Akteure im Tätigkeitsfeld Pflege haben gemeinsam über 100 Einzelmaßnahmen vereinbart. Ziel ist es, mehr Menschen für eine Ausbildung in der Pflege zu motivieren, Rahmenbedingungen für einen erfolgreichen Ausbildungsabschluss zu schaffen und so engagierte und kompetente Pflegefachpersonen für das Berufsfeld zu gewinnen.
Im Rahmen der Offensive wurde unter anderem ein Förderprogramm zur Unterstützung der Zusammenarbeit der ausbildenden Einrichtungen gestartet, das Beratungsteam Pflegeausbildung des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben personell aufgestockt sowie umfassende Öffentlichkeitsmaßnahmen zur Gewinnung Auszubildender und Studierender gestartet. Näheres zur aktuellen Kampagne „Pflege kann was“ und zur Umsetzung der anderen Maßnahmen ist auf der oben genannten Website zu finden.
Konzertierte Aktion Pflege
Um den Arbeitsalltag von Pflegekräften spürbar zu verbessern wurde bereits 2018 die Konzertierte Aktion Pflege ins Leben gerufen. Zusammen mit den Ländern, Pflegeberufs- und Pflegeberufsausbildungsverbänden, Verbänden der Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser, den Kirchen, Pflege- und Krankenkassen, Betroffenenverbänden, der Berufsgenossenschaft, der Bundesagentur für Arbeit sowie den Sozialpartnern sind in fünf Arbeitsgruppen konkrete Maßnahmen vereinbart worden, die seitdem umgesetzt werden.
Forschung zur Pflegebildung und zum Pflegeberuf
Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) nimmt im Bereich der Pflegeausbildung verschiedene gesetzliche Aufgaben wahr. Dazu gehört auch die Forschung im Bereich der Pflegebildung und zum Pflegeberuf. Neben einem umfassenden Forschungsprogramm ist eine systematische Langzeitbeobachtung des Ausbildungsgeschehens über ein Monitoring-System entwickelt worden. Dazu gehört der Aufbau eines Pflegepanels, bestehend aus Ausbildungsbetrieben, Pflegeschulen und Hochschulen. Durch wiederholt stattfindende Befragungen des BIBB-Pflegepanels sollen zukünftig kontinuierlich Daten zur Entwicklung der beruflichen und hochschulischen Pflegeausbildung in Deutschland erhoben werden. Im Fokus der Fragen stehen das Ausbildungsgeschehen, die Ausbildungsqualität und die Ausbildungsorganisation. Seit Ende 2022 führt das BIBB jährliche Erhebungswellen durch. Ergebnisse können auf der Webseite zum Pflegepanel abgerufen werden.
Berichte, Programme und Forschung zur Lebensphase „Alter“
Neunter Bericht zur Lage der älteren Generation in der Bundesrepublik Deutschland
Im Neunten Altersbericht „Alt werden in Deutschland – Potenziale und Teilhabechancen“ sollen die wesentlichen Veränderungen der Heterogenität des Alters und der Teilhabemöglichkeiten der Älteren unter anderem durch die Corona-Pandemie sowie zu erwartende Entwicklungen für die Lebenssituationen verschiedener Gruppen älterer Menschen und deren Chancen auf Teilhabe aufgezeigt werden. Auch sollen die Herausforderungen und Chancen mit dem Älterwerden der Babyboomer betrachtet werden. Der Bericht der Sachverständigen soll bis Ende März 2024 vorliegen.
Der letzte Achte Altersbericht widmete sich dem Thema „Ältere Menschen und Digitalisierung“.
Deutscher Alterssurvey
Der vom Deutschen Zentrum für Altersfragen (DZA) im Auftrag der Bundesregierung seit 1996 durchgeführte Deutsche Alterssurvey ist eine einzigartige Datenquelle zur interdisziplinären Erforschung der Lebenssituationen und Lebensverläufe sowie der subjektiven Sichtweisen und Lebenspläne älterwerdender und alter Menschen in Deutschland. Dieser Langzeitsurvey ist das Fundament wissenschaftlicher Politikberatung und Forschung zu Fragen des Alterns und Alters in Deutschland und somit eine wichtige Grundlage für die Erarbeitung der Altersberichte und für die Konzeption und Begleitung von Maßnahmen für ältere Menschen.
Studie Hohes Alter in Deutschland
Trotz des schnellen Wachstums des Anteils der Bevölkerung in einem Alter ab 80 Jahren an der Gesamtbevölkerung ist das Wissen über diese Bevölkerungsgruppe bislang gering. Die vom BMFSFJ geförderte und vom Cologne Center for Ethics, Rights, Economics, and Social Sciences of Health sowie dem DZA in den Jahren 2020 bis 2023 durchgeführte Studie „Hohes Alter in Deutschland“ (D80+) erfasst repräsentativ die Lebenssituation und Lebensqualität dieser Altersgruppe für den gesamtdeutschen Raum. Damit wird eine fundierte Datenlage geschaffen, um den besonderen Unterstützungsbedarfen im hohen Alter zielgenauer gerecht zu werden und um Lösungsansätze für sozialpolitische Herausforderungen wie der sozialen Sicherung im Alter und der Generationengerechtigkeit entwickeln zu können.
Altersbilder
Die in der Gesellschaft vorherrschenden Altersbilder bilden oft nicht die vielfältigen Lebensentwürfe und Stärken der älteren Menschen von heute ab. Altersstereotype mit Fokus auf Defizite sind weit verbreitet. Dabei entsprechen diese negativen Vorurteile in keiner Weise der Lebenswirklichkeit. Ziel des Programms Altersbilder ist es, die vielfältigen Lebensentwürfe älterer Frauen und Männer bekannter zu machen, Kompetenzen und Stärken älterer Menschen zu betonen und ein neues Leitbild vom Alter zu entwickeln. Dadurch sollen die Vorstellungen vom Leben im Alter erneuert und ältere Menschen ermutigt werden, ihre Fähigkeiten selbstbestimmt in die Gesellschaft einzubringen. Aber auch junge Menschen sollen angeregt werden, ihr Bild vom Alter zu überprüfen. Die Vermittlung von realistischen und differenzierten Altersbildern bildet eine zentrale Grundlage für das gegenseitige Verständnis der Generationen und damit für den Zusammenhalt der Gesellschaft.
Aktuell läuft der Fotowettbewerb VielfALT, an dem man noch bis zum 21. Mai 2023 teilnehmen kann.
Das vom BMFSFJ geförderte Kompetenznetz Einsamkeit will bestehendes Wissen und Erfahrungen zu Einsamkeit – egal in welchem Alter – weiterentwickeln. Eine Strategie gegen Einsamkeit wird das Thema für alle Altersgruppen und spezifische Lebenslagen stärker strategisch und wissenschaftlich beleuchten und angehen.
Internationale Politikansätze
Menschenrechte haben keine Altersgrenze
Die internationale Debatte zu den Rechten Älterer ist von hoher Relevanz. 2050 wird es weltweit erstmals mehr ältere Menschen als Kinder unter 15 Jahren geben. Die Bundesregierung setzt sich für die Umsetzung des Zweiten Weltaltenplans der Vereinten Nationen und an der Fortschreibung der Regionalen Implementierungsstrategie der Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen (UNECE) ein, die durch die Beschlüsse der UNECE Ministerkonferenz in Rom einen neuen Fahrplan erhalten hat. Deutschland engagiert sich hierzu aktiv im Vorstand und in der Ständigen Arbeitsgruppe Altern der UNECE. Hierzu gehört auch die Förderung des länderübergreifenden Austausches der Zivilgesellschaft durch die Unterstützung der Geschäftsstelle „Internationale Altenpolitik der BAGSO“. Zudem setzt sich Deutschland unter anderem in der offene Arbeitsgruppe Alterns der Vereinten Nationen dafür ein, dass eine offene Diskussion darüber weitergeführt wird, wie die Menschenrechte Älterer gestärkt und Lücken im internationalen Schutzsystem geschlossen werden können. National befördert das Deutsche Institut für Menschenrechte die Debatte und führt dazu ein Projekt durch.
Um aus der weltweit steigenden Lebenserwartung Jahre mit guter Gesundheit zu steigern, haben die Vereinten Nationen für die Jahre 2021 bis 2030 die Dekade des gesunden Alterns ausgerufen, die auch der Umsetzung des Nachhaltigkeitsziel 3 (SDG 3) dient.
Europas Lebenserwartung steigt
Um auf die steigende Lebenserwartung und die damit verbundenen Chancen und Herausforderungen zu reagieren, wurden seit 2020 die Initiativen auf EU-Ebene verstärkt. Im Oktober 2020 wurden durch den Rat Schlussfolgerungen zur Digitalisierung und ihrer Auswirkungen auf die Lebenssituation älterer Menschen verabschiedet und 2021 zur Anwendung des Prinzips des Ageing Mainstreamings. Die EU-Kommission hat im Januar 2021 ein Grünbuch zum Thema Altern – Förderung von Solidarität und Verantwortung zwischen den Generationen vorgelegt. Erste Umsetzungsmaßnahme wird die Europäische Pflegestrategie sein, die im September 2022 vorgestellt wurde.
Die materielle Absicherung der Altersphase ist eine herausragende sozialstaatliche Leistung in Deutschland. Ab dem Jahr 2025 wird die demografische Entwicklung die Alterssicherungssysteme vor große Aufgaben stellen.
Die Folgen des demografischen Wandels werden auch im Bürgerschaftlichem Engagement und Ehrenamt spürbar. Insbesondere ältere Menschen sind zunehmend engagiert. Gleichzeitig fehlt es oft an Nachwuchs.
Basis für gute Lebensbedingungen in Stadt und Land sind leistungsfähige Kommunen. Es gilt daher, mit einer aktiven Struktur- und Regionalpolitik konkret und ganzheitlich strukturschwache Regionen zu unterstützen.
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