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In der Demografiestrategie hat die Bundesregierung sechs Handlungsfelder aufgezeigt, in denen sie Veränderungen angesichts des demografischen Wandels für besonders wichtig hält. Aus diesen sechs Handlungsfeldern wurden zunächst neun Schwerpunktthemen ausgewählt, die die Bundesregierung in verschiedenen Arbeitsgruppen von Vertreterinnen und Vertretern aus Bund, Ländern, Kommunen und Verbänden diskutieren und weiterentwickeln möchte.
Die Familie steht im Mittelpunkt der Demografiestrategie. Ziel ist die Wahlfreiheit für Eltern und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Gleichberechtigung von Frauen und Männern in Familie und Beruf zu fördern. Familien brauchen mehr Zeit für Verantwortung und Fürsorge. Dazu soll die flexible Zeitgestaltung von Familien erleichtert werden durch eine familienbewusstere Arbeitswelt, zeitpolitische Initiativen in der Arbeitswelt und auf lokaler Ebene und durch familienunterstützende, haushaltsnahe Dienstleistungen.
Schaffung einer Kultur für ein längeres Arbeiten in der Gesellschaft. Ziel ist die Gesundheit am Arbeitsplatz zu erhalten und zu fördern. Hierfür wird ein Gesamtkonzept zur Förderung eines gesunden und produktiven Arbeitslebens unter anderem mit den Aspekten Gesundheitsförderung, Arbeitsschutz, Weiterbildung mit Schwerpunkt auf Weiterbildungsallianzen und mit Konzepten für begrenzte Arbeitszeitverringerung und flexible Arbeitszeitorganisation durch Wertguthaben entwickelt.
Um den Menschen bei steigender Lebenserwartung ein selbstbestimmtes Leben im Alter zu ermöglichen, sollen die Aktivität im Alter gefördert und das Leitbild der „Sorgenden Gemeinschaften“ im Dialog mit den verantwortlichen Akteuren etabliert werden. Thematisiert werden zukunftsweisende Formen der bürgerlichen Mitverantwortung und Teilhabe sowie vorbildliche kommunale beziehungsweise regionale Strukturen und Angebote für ein selbstbestimmtes Leben im Alter einschließlich der Betreuung und Begleitung hilfe- und pflegebedürftiger Menschen. Hierzu ist die Entwicklung eines strategischen Konzepts „Selbstbestimmtes Altern“ geplant, das u.a. auch ein selbstbestimmtes Wohnen im vertrauten Umfeld und Mobilität im Alter umfasst. Darüber hinaus soll gesellschaftliche Teilhabe im Alter ermöglicht und das Engagementpotenzial aktiviert werden, u.a. durch Flexibilisierung der Übergänge zwischen Erwerbs- und Nacherwerbsphase, Unterstützung von Bildung im Alter, Verbreitung vorbildlicher Modelle für das Engagement aller Menschen und einen flächendeckenden Aufbau generationenübergreifender Begegnungsstätten.
Menschen mit Demenz brauchen besondere Zuwendung, pflegende Angehörige Unterstützung und Ehrenamtliche Stärkung ihres Engagements. Zur Unterstützung regionaler Wissens- und Hilfenetzwerke soll eine Allianz für Menschen mit Demenz auf Bundesebene ins Leben gerufen werden.
Regionen und Städte sind sehr unterschiedlich von demografischen Veränderungen betroffen. Um die Lebensqualität und die Entwicklungschancen für alle Menschen in besonders vom demografischen Wandel betroffenen Regionen zu sichern, sollen die Unterstützungsmöglichkeiten für diese Regionen besser aufeinander abgestimmt werden. Hierfür ist die Entwicklung eines Nationalen Koordinierungsrahmens zur Sicherung der Daseinsvorsorge und Stärkung der regionalen Wirtschaftskraft geplant.
Die Sicherung der Fachkräftebasis ist eine wesentliche Grundlage für Wachstum und Wohlstand. Die noch zu wenig ausgeschöpften Potentiale sollen aktiviert werden, u.a. durch Ausbau der Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren und von Ganztagsschulen, Aktivierung von Arbeitslosen, Verbesserung von Bildungschancen vor allem für Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund, ganzheitliche Betreuung junger Menschen beim Übergang von der Schule in den Beruf, Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen und qualifizierte Zuwanderung.
Den mit der Hochqualifizierten-Richtlinie und der beabsichtigten Blue-Card-Regelung geschaffenen Rahmen gilt es auszufüllen u.a. durch Entwicklung bedarfsbezogener Spracherwerbsangebote im In- und Ausland, Aufbau von Informationsportalen, Job-Börsen- und Behördenlotsen, Vereinfachung der Verwaltungsverfahren, interkulturelle Öffnung der Hochschulen, Einrichtung eines Runden Tisches „Aufnahmegesellschaft“, Stärkung der kommunalen Integrationspolitik, Weiterentwicklung des Netzwerkes der europäischen Arbeitsverwaltungen.
Durch Förderung des Lernens entlang der Bildungsbiografie durch frühkindliche Sprachförderung, Qualitätssicherung in der Lehrerbildung, Verbesserung des Übergangs von der Schule in die Berufsausbildung und Bekämpfung des Schulabbruchs, außerschulische Förderung der Alphabetisierung und Grundbildung Erwachsener, Stärkung der Hochschulausbildung und des lebenslangen Lernens soll ein ausreichendes Potenzial an gut qualifizierten Arbeitskräften und unternehmerisch tätigen Menschen gesichert werden.
Um die Leistungsfähigkeit der Verwaltung bei veränderten Personalstrukturen zu erhalten, soll die Attraktivität des Öffentlichen Dienstes erhöht und die Nachwuchsgewinnung im Blick behalten werden, u.a. durch Fachkräftegewinnung auf der Grundlage demografiefester Personalbedarfsanalysen, Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, insbesondere durch weitere Flexibilisierung der Arbeitszeiten, Entwicklung einer lebensphasenorientierten Personalpolitik und Förderung einer Kultur des längeren Arbeitens.
Mit der Weiterentwicklung ihrer Demografiestrategie gibt die Bundesregierung sowohl kurz- als auch mittel- und langfristige Antworten auf die Bevölkerungsentwicklung.
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