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Brandenburg hat sich in den letzten Jahren gut entwickelt, allerdings mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten: Einige Räume im Land Brandenburg haben ein dynamisches Wachstum zu verzeichnen, andere schrumpfen. Die Verflechtung mit der Metropole Berlin bietet für Brandenburg besondere Möglichkeiten, aber auch einige Herausforderungen. Strategische Zusammenarbeit und mehr Kooperationen lautet darauf die Antwort.
Brandenburg vereint dicht besiedelte, urbane Gebiete und ländliche Räume. Die Unterschiedlichkeit und Vielfalt in Brandenburg sind Herausforderung und Chance zugleich.
Brandenburg und Berlin bilden zusammen mit den gut sechs Millionen hier lebenden Menschen die deutsche Hauptstadtregion in der Mitte des Europäischen Wirtschaftsraumes. Nicht erst seit der Ansiedlung von Tesla ist Brandenburg ein starker Innovations- und Industriestandort. Insgesamt arbeiten über 100.000 Menschen in den Industrieunternehmen im Land, unter anderem bei Mercedes-Benz, Rolls Royce oder der Riva-Stahl-Gruppe. Andere internationale Unternehmen wie Amazon und Zalando haben sich in der dynamischen Wirtschaftsregion angesiedelt. Mit seinen teilweise international renommierten Hochschulen und anwendungsorientierten Fachhochschulen bietet Brandenburg einen wichtigen Katalysator für Innovation und Forschung. Der Ausstieg aus der Braunkohle bringt die Lausitz im Süden Brandenburgs und damit das ganze Land in Bewegung. Der Strukturwandel transformiert derzeit die Lausitzer Bergbauregion zu einer zukunftsfähigen Technologieregion und setzt dabei Impulse für das ganze Land.
Die berlinfernen Regionen verloren seit 1990 kontinuierlich an Bevölkerung. Die Folge: Schulen wurden geschlossen, der Weg zum nächsten Arzt wird immer länger. In der Nähe zu Berlin ein ganz anderes Bild: Vor allem die Städte mit guter Verkehrsanbindung in die Bundeshauptstadt, wie Potsdam oder Bernau, wachsen seit den 2000er Jahren stetig. Einige wollen inzwischen das starke Wachstum drosseln.
Aber auch einige der dünn besiedelten Gegenden erleben in den letzten Jahren ein Revival. Während zuerst Künstlerinnen und Kreativschaffende die alten Gutshäuser und Bauernhöfe in der Uckermark oder dem Hohe Fläming für sich entdeckten, sind in der letzten Dekade viele Menschen aus Berlin mit Kind und Kegel aufs Land gezogen.
2001 – 2019: minus 11.209 Personen 2015 – 2019: plus 14.019 Personen Von 2015 – 2019 macht das einen Bevölkerungsgewinn von 9 Menschen pro 1.000 Einwohner aus.
Quelle: LBV Entwicklung der Wohnbevölkerung
Märkische Gegenden, von denen Berlin gut erreichbar ist, gewinnen als Wohn- und Arbeitsort dank Digitalisierung in den letzten Jahren zunehmend an Attraktivität. Das belegt die hohe Nachfrage nach Gärten, Erholungsgrundstücken und Bauland.
Um die Daseinsvorsorge vor allem in den peripheren Räumen zu gewährleisten und die wirtschaftlichen Erfolge fortzusetzen, benannte die Landesregierung 2004 unter dem Motto „Stärken stärken“ 15 sogenannte Regionale Wachstumskerne (RWK). Sie verfügen über besondere wirtschaftliche bzw. wissenschaftliche Potenziale, die die Landesregierung besonders unterstützt. Heute zählen die RWKs zu den überregional wettbewerbsfähigen Technologie- und Industriestandorten des Landes.
Die RWKs bilden das wissenschaftliche und wirtschaftliche Rückgrat Brandenburgs. Aber das Land steht vor neuen Herausforderungen: Digitalisierung und Nachhaltigkeit verändern, wie wir wirtschaften, Werte und Ansprüche der Arbeitskräfte haben sich gewandelt, periphere und urbane Räume stellen teilweise sehr unterschiedliche Anforderungen, aber auch Möglichkeiten für die Daseinsvorsorge, Wertschöpfung und den regionalen Zusammenhalt.
Deswegen arbeitet die Landesregierung an einer neuen Regionalentwicklungsstrategie. Diese setzt weiterhin auf die starken RWK, verbindet deren Stärken aber noch mehr mit dem ländlichen Raum und mit neuen, digitalen Formen der Lebens- und der Arbeitswelt, um Transformation und Wandel im Land Brandenburg besser zu unterstützen.
Die Regionalentwicklungsstrategie will einen Dialog- und Arbeitsprozess in den einzelnen Regionen des Landes Brandenburg anstoßen. Neben strukturpolitischen Maßnahmen soll stärker auf Partnerschaften zwischen Zivilgesellschaft und Verwaltung sowie Wirtschaft und Wissenschaft gesetzt werden. Die starken Technologie- und Industriestandorte sollen besser dabei unterstützt werden, in umliegende Regionen zu strahlen. Mit herausgehobenen Schlüsselvorhaben sollen überregional wichtige Projekte vor Ort mit Unterstützung der Landesregierung umgesetzt werden. Landkreise, regionale Planungsgemeinschaften und LEADER-Gruppen sollen in den Prozess ihre Expertise einbringen. Wenn alle Partner in einer Region an einem Strang ziehen, entsteht Mehrwert für alle.
Die Verflechtungen der Länder Berlin und Brandenburg zur Hauptstadtregion in Bereichen wie Arbeitsmarkt, Verkehr, Wissenschaft oder Wohnen bieten bundesweit eine einmalige Chance. Im Sommer 2020 verständigten sich die Landesregierungen von Brandenburg und der Senat von Berlin darauf, ihre Zusammenarbeit in strategisch ausgewählten Vorhaben im Rahmen des sogenannten Strategischen Gesamtrahmen Hauptstadtregion weiter zu vertiefen. Im Frühjahr 2021 beschlossene Vorhaben zielen darauf ab, das besondere Zusammenspiel von Flächenland und Metropole in Wert zu setzen. Beispiele gibt es viele, wie in Brandenburg produzierte Lebensmittel für den Berliner Absatzmarkt oder die Kooperation zwischen den Sicherheitskräften der Länder, die in Brandenburg nun ein neues Einsatztrainingszentrum errichten oder die gemeinsame Ausbildung von Lehrkräften und Steuerangestellten, die an gemeinsamen Landeseinrichtungen stattfindet.
Brandenburg ist vergleichsweise dünn besiedelt. Im Schnitt leben hier nur 84 Personen pro km2, im weiteren Metropolraum sogar nur 57. In der Bundeshauptstadt hingegen verteilen sich auf die gleiche Fläche mehr als 4.000 Menschen.
Mit der Gründung einer Bürgerinitiative begann die Umsetzung des generationsübergreifenden Projekts zur Förderung von Gesundheit, Begegnung und Kultur. Das Lebenszentrum Thomas Müntzer in Reichenberg ist Treffpunkt für alle Altersgruppen geworden.
Der Verein setzt sich dafür ein, dass die Dörfer die Potentiale solcher Netzwerke nutzen, um intensiver miteinander in den praktischen Erfahrungsaustausch zu kommen und innerhalb von Regionen gemeinsam an konkreten dörflichen Themen zu arbeiten.
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