Beauftragter der Landesregierung für Informationstechnologie Baden-WürttembergKopf des Monats
CIO/CDO Stefan Krebs verantwortet die E-Government-Strategie und die IT-Strategie der gesamten Landesverwaltung. Als „Chief Digital Officer“ (CDO) ist er Fachvorgesetzter der Digitalisierungsabteilung des Ministeriums für Inneres, Digitalisierung und Migration und somit an der Umsetzung der ressortübergreifenden Digitalisierungsstrategie des Landes Baden-Württemberg maßgeblich beteiligt.
Herr Krebs, Sie als IT-ler der ersten Stunde: Sehen Sie Digitalisierung als demografisches Thema?
Ja. Denn: Digitalisierung geht uns alle an. Besonders die Corona-Pandemie hat uns in aller Deutlichkeit gezeigt, wie wichtig der digitale Wandel ist. Die Arbeit, aber auch private Aktivitäten, Kunst und Kultur verlagern sich ins Digitale. Und wir haben gesehen, dass das Digitale über alle Generationen hinweg, unabhängig vom Alter, in so einer Situation ungemein hilfreich sein kann: Videotelefonate mit der Familie, Lieferservice von Lebensmitteln oder der virtuelle Arztbesuch schützen und sorgen gleichzeitig für Teilhabe.
Wie geht Baden-Württemberg mit dem digitalen Wandel um?
In Baden-Württemberg wollen wir viel mehr als das, wir wollen ihn gestalten – für die Menschen! Es geht darum, die neu gewonnenen Technologien und Fähigkeiten sinnvoll zu nutzen und in die Welt, wie wir sie bisher kennen, zu integrieren. Das packen wir an. Mit unserer ressortübergreifenden Digitalisierungsstrategie digital@bw strukturieren und gestalten wir diesen Wandel. Durch die Festlegung von klaren Prioritäten und Schwerpunktthemen gelingt es uns dabei alle wichtigen Bereiche der Digitalisierung zu berücksichtigen und Synergien zu bilden.
Wo glauben Sie liegen gerade bei älteren Menschen die Hemmungen im Vergleich zu jüngeren Generationen?
Ich glaube das hat auch viel mit Gewohnheit zu tun. Junge Menschen sind damit aufgewachsen und daher viel vertrauter im Umgang mit den digitalen Instrumenten. Gleichwohl ist das nur ein Teil des Ganzen. Auch Medienkompetenz will gelernt sein. Hier können oftmals insbesondere die älteren Generationen einen wichtigen Beitrag leisten. Klar ist, die Digital Natives versprühen Neugierde, Begeisterung und die Bereitschaft neue Technik auszuprobieren. Aber auch wir Älteren sind da ziemlich auf Zack. Ich glaube, da muss man sich einfach manchmal auch einen Ruck geben. Zudem sind die Geräte, besonders Smartphones, in den letzten Jahren auch immer benutzerfreundlicher geworden und sehr intuitiv zu bedienen. Ich bin der Meinung, dass so ein Brockhaus in der Hosentasche schon etwas für sich hat. Und wenn man ein Smartphone einmal zu nutzen weiß, lernt man es sehr schnell zu schätzen. Aber Digitalisierung, das bedeutet mehr als Smartphone und Apps. Denn, wichtig sind auch Textverarbeitungsprogramme und zunehmend Programmierkenntnisse. Das lernen die meisten dann doch erst in der Schule oder eben in Fortbildungen kennen.
Digitalisierung ist also generationenübergreifend ein Thema?
Na klar. Natürlich muss jeder selbst entscheiden, wie digital oder analog er oder sie unterwegs sein möchte. Aber wir als Land müssen für die Chancen werben und für Risiken sensibilisieren. Und wir müssen schauen, dass wir den digitalen Wandel bestmöglich für uns nutzen.
Werden Sie oft um digitale Tipps gebeten?
Ja, das ist schon ein paar Mal passiert. Natürlich helfe ich dann auch gerne – sei es mit tatkräftiger Unterstützung oder einfach nur mit Hinweis auf den leeren Akku.
Gibt es etwas, dessen analoge Variante Sie niemals durch etwas Digitales ersetzen würden?
Meinen Kaffee möchte ich frisch gemahlen aus der Kaffeemaschine zapfen, da braucht mir keiner mit einem 3D-Drucker zu kommen.
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